Kritik & Unser Fazit:
Man möchte den Wachowskis einen neuen Kinohit eigentlich von Herzen gönnen, denn wenn Cloud Atlas eines bewiesen hat, dann das in dem Geschwisterpaar nach wie vor sehr viel kreatives Potential steckt. Da möchte man umso mehr wissen, was sich Lana und Larry bei 'Jupiter Ascending' denn eigentlich genau gedacht haben, denn ihre visuell opulente, aber nicht nur optisch, sondern auch storymässig völlig überfrachtete Space-Oper ist weit davon entfernt auch nur ansatzweise originell zu sein. Vielmehr kommt der Film wie ein Patchwork-Flickenteppich aus altbekannten Filmideen daher: Ein bisschen Hitchhiker's Guide to the Galaxy hier, ein bisschen The Fifth Element da und dazu noch ein Schuss 'Dune' und oben drauf noch unzählige andere Versatzstücke anderer, in der Regel besserer Filme des Genres. Gar keine Frage: Für 'Jupiter Ascending' haben die Wachowskis tief in die Sci-Fi Kino-Wühlkiste gegriffen und sie regelrecht geplündert.

'Jupiter Ascending', mit einem Budget von über US$ 180 Millionen und einem weltweiten Einspielergebnis von gerade mal knapp US$ 100 Millionen einer der grössten Flops des Jahres, ist dermassen überladen, dass es schwer zu sagen ist, woran der Film scheitert.

Nach einem etwas zähen Start kommt der Film zwar einigermassen in Fahrt und auch die Verlegung der Handlung in die Weiten des Universums ist vielversprechend, dauert aber viel zu lang. So muss man nicht nur einige langatmige Dialogszenen, die zudem ungewöhnlich gestelzt rüberkommen, über sich ergehen lassen, sondern bekommt es zudem mit einigen der steifsten schauspielerischen Leistungen zu tun, die man in diesem Jahr auf der grossen Leinwand zu sehen bekommen hat. Mila Kunis als Space-Cinderella und der spitzohrige Channing Tatum haben keine Chemie miteinander, machen ihre Sache angesichts des limitierten Materials aber ganz ordentlich. Eddie Redmayne müsste man seinen Oscar für Die Entdeckung der Unendlichkeit jedoch sofort aberkennen, denn als säuselnder Bösewicht mit Hang zum Over-Acting ist der ansonsten kompetente Schauspieler geradezu lächerlich schlecht. Eine Fehlbesetzung!

Das wäre alles noch zu ertragen wenn die Wachowskis wenigstens ein glaubhaftes Sci-Fi Universum erschaffen hätten. Der Film wirkt aber vielmehr wie eine aus dem Ruder gelaufene Brainstorming-Session und alle Ideen die man gesammelt hat wurden kurzerhand in den Film gepackt. Das mag gut und recht sein, zumindest solange es noch einigermassen Spass und Sinn macht. 'Jupiter Ascending' erreicht aber schon nach dem ersten Drittel einen Punkt, wo man als Zuschauer mental auscheckt und, nachdem es beim zweiten Akt einen dramaturgischen Stillstand gibt, den audio-visuellen Overkill relativ teilnahmslos über sich ergehen lässt. Schlussendlich ein Film, dessen Konzept kaum vielversprechender sein könnte, die beiden Matrix-Macher sich aber nicht zügeln konnten und den Überblick anscheinend verloren haben. Weniger wäre mehr gewesen.

Man kann von 'Jupiter Ascending' halten was man will und auch wenn einige visuelle Elemente nicht ins Gesamtbild passen mögen, dann muss man dennoch zugeben, dass die Wachowskis zumindest eine visuell opulente Space-Oper erschaffen haben. Die kommt auf der hier vorliegenden Blu-ray dank einer hochwertigen Bildqualität und einer gelungenen und grösstenteils sehr effektiven 3D-Umsetzung besonders gut zur Geltung und punktet auch in 2D mit Bildwerten auf sehr hohem Niveau. Referenzwürdig wird's zudem beim sehr surroundlastigen und aggressiven 7.1-Ton der sozusagen keine Wünsche offen lässt und richtiges Demomaterial bietet. Fans des Films dürfen sich bei