Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---1080p AVC MPEG-4
---576i MPEG-2

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 2.0
---Deutsch
DTS-HD Master Audio 5.1
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Hinweis: Die deutschen Untertitel sind in der englischen Originalfassung aus lizenzrechtlichen Gründen nicht ausblendbar.

Extras:
Versch. Trailer
Wendecover

Regie:
Lars von Trier

Darsteller:
Emily Watson
Stellan Skarsgård
Katrin Cartlidge
Jean-Marc Barr
Adrian Rawlins
Jonathan Hackett
Sandra Voe
Udo Kier

Genre:
Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 9.9.15

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Studio Canal GmbH
 
 
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'Breaking the Waves'
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Breaking the Waves
Originaltitel: Breaking the Waves
Veröffentlichung: 20. August 2015
Studio / Verleih: Studio Canal GmbH
Produktionsjahr: 1996
Länge: 159 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Bess (Emily Watson) und Jan (Stellan Skarsgård) sind frisch verheiratet. Als Jan zur Arbeit auf eine Bohrinsel fliegt, zählt Bess sehnsuchtsvoll die Tage bis zu seiner Rückkehr. Doch dann geschieht ein Unfall, schwer verletzt kommt Jan zurück - er ist gelähmt, kann nicht mehr gehen und ist fortan ans Bett gefesselt. Bess kümmert sich hingebungsvoll um ihn, aber Jan weist sie rigoros ab. Er will Bess keine Last sein. Doch Bess' Liebe ist so stark, dass sie Jan jeden noch so verwerflichen Wunsch erfüllen möchte und dabei ein grosses Opfer bringt...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
85%
Kontrast:
70%
Detailzeichnung:
60%
3-D / HD-Effekt:
60%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Gutes, wenn auch stilmittelbedingt leicht eingeschränktes Bild.
- Trotz Wackelkamera erstaunlich gute Schärfe- und Detailwerte.
- Vor allem helle Sequenzen bieten zufriedenstellenden Kontrast.
- Gefilterte, aber gute Farbwiedergabe / Saubere Kompression.
- Negativ:
- Schärfe wg. Wackelkamera inkonsistent: z.T. unscharfe Shots.
- Leichter bis mittelstarker Detailverlust in dunklen Bereichen.
- Durchgehend mittelstarkes / z.T. rauschig wirkendes Filmkorn.

Wer sich auf einen Film von Regisseur Lars von Trier einlässt, der weiss von vornherein, auf was er sich nicht nur rein inhaltlich, sondern auch in visueller Hinsicht einlässt, denn auch die frühen Werke des kontroversen Filmemachers sind von einem experimentellen Stil und einer konstant in Bewegung gehaltenen (Wackel-) Kameraführung geprägt.

Der im Jahr 1996 veröffentlichte 'Breaking the Waves' bildet da keine Ausnahme, hat aber immerhin den Vorteil, über - im Vergleich zu anderen Filmen von Lars von Trier - etwas bessere Bildwerte zu verfügen. Trotz des bereits erwähnten Wackelkamera-Looks hat man es hier nämlich mit einer zwar inkonsistenten, aber dennoch erstaunlich guten Schärfe zu tun. Auch die Detailzeichnung kann sich sehen lassen, hat jedoch unter den überhöhten Kontrastwerten und der Unterbeleuchtung (bei Innenaufnahmen) zu leiden. Das führt in vielen Szenen zu einem leichten bis mittelstarken Detailverlust. Die stark verfremdeten und gefilterten Farben (meist in gelblichen und erdigen Tönen) kann man zwar nicht als natürlich bezeichnen, aber zum Film passt die gewählte Palette bestens.

Das High-def Feeling mag zwar eher verhalten sein und die starke Körnigkeit, die z.T. leicht verrauschte Züge annehmen kann, dürfte einigen Zuschauern ein Dorn im Auge sein, aber trotz der stilmittelbedingten Einschränkungen weiss das Bild zu überzeugen.


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0

Beim deutschen Ton muss man zwar mit einem 2.0-Stereo-Mix vorlieb nehmen, aber das stellt sich interessanterweise als weitaus weniger negativ heraus, als was man zunächst meinen könnte. Als Drama bietet der Film ohnehin nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für eine etwas räumlichere Kulisse, da die Stereo-Separation sich aber als sehr gut erweist und zudem alle Sound-Elemente in einem sehr guten Zustand sind (der Film steuert schliesslich bereits auf sein 20-jähriges Jubiläum zu), kann man sich über solche Einschränkungen nicht wirklich beschweren. Kommt hinzu, dass der Stereo-Soundmix über eine gute Balance verfügt und dementsprechend sämtliche Dialoge, die hier ohnehin das wichtigste Sound-Element darstellen, bestens verständlich bleiben.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
  Die Extras:
Beim Bonusmaterial der hier vorliegenden Blu-ray von Lars von Triers' 'Breaking the Waves' muss man mit einer - zumindest im Vergleich mit der US-amerikanischen High-def Fassung von Criterion Collection - sehr stark abgespeckten Auswahl an Extras vorlieb nehmen. Der Blu-ray Titel von Arthaus (im Vertrieb von Studio Canal) verfügt lediglich über den deutschen Original-'Trailer' (ca. 2 min.) des Films - hier übrigens nur in Standard-Definition und einer sehr bescheidenen Bildqualität vorliegend. Bonus-Features die auf die eigentliche Entstehung des Films eingehen, sind nicht vorhanden.

Das Studio Canal-Label, das mit sieben weiteren Trailern etwas Eigenwerbung macht, hat auch diesen Titel mit einem Wendecover ausgestattet - dementsprechend braucht man sich hier keine Gedanken um das (nach wie vor unbeliebte) FSK-Logo zu machen.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Wer denkt, dass Lars von Trier erst mit seinem Porno-Drama Nymphomaniac das Publikum an seine Grenzen bringen wollte, sollte schleunigst einen Blick auf die frühen Werke des umstrittenen Filmemachers werfen, denn von Trier und sein sogenannter Dogma-Filmstil hat schon in den '90er Jahren einiges vom Publikum abverlangt. So auch der im Jahr 1996 veröffentlichte 'Breaking the Waves', ein Drama, das mit den üblichen Konventionen bricht und einerseits seiner Protagonistin eine unerträgliche Bürde auferlegt, andererseits eine knallharte Abrechnung mit der Kirche und ihren unmenschlichen Dogmen ist. Der Schauplatz eines schottischen Küstendörfchens dient dabei als perfekte Ausgangslage um zu verdeutlichen, wie die überradikale christliche Indoktrinierung wird die weibliche Hauptfigur zu einer psychischen Gradwanderung wird.

Hin und her gerissen zwischen Gottesfürchtigkeit und Selbstverurteilung driftet die vom Schicksal gebeutelte Beth in einen fast schizophrenen Zustand ab und nur die Liebe zu ihrem gelähmten Mann, der sexuelle Frondienste von ihr fordert, kann sie noch retten.

Zumindest denkt das die naive Beth, doch Regisseur von Trier macht dem Zuschauer in seinem von religiösen Metaphern nur so strotzenden Werk sehr schnell deutlich, dass auch das grösste Opfer keine wirkliche Erlösung für Beth bringt - und prangert damit die Kirche umso mehr an. 'Breaking the Waves' ist zuweilen dann auch so radikal, dass die Geschichte fast schon ein bisschen zu konstruiert wirkt. Eine kleine Unzulänglichkeit über die man gerne hinwegsieht, denn der Film funktioniert trotzdem erstaunlich gut und auch wenn man erstmal eine Weile braucht, um sich an den eigenwilligen Stil von Lars von Trier zu gewöhnen (auch dann, wenn man mit anderen Filmen des Regisseurs bereits vertraut ist), dann kann man sich der Wirkung von 'Breaking the Waves' nur sehr schwer entziehen - nicht zuletzt dank der hervorragend spielenden Darsteller des Films.

Hauptsächlich ist es dem intensiven und extrem differenzierten Spiel von Emily Watson zu verdanken, dass 'Breaking the Waves' dermassen unter die Haut geht. Das soll nicht heissen, dass die Leistungen von Stellan Skarsgård und der viel zu früh verstorbenen Katrin Cartlidge in ihren Nebenrollen nicht ebenfalls bemerkenswert sind, aber es ist Watson, die - unglaublicherweise in ihrer ersten Kinorolle - einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Keine Überraschung, dass es dafür eine verdiente Oscar-Nomination gab und der Film am Filmfestival von Cannes mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. So darf man 'Breaking the Waves' zurecht als eines des grosses Meisterwerke des modernen europäischen Films bezeichnen. Ein Film, so radikal und herzergreifend, der nur noch von Lars von Triers eigenem Dancer in the Dark übertroffen werden konnte.

Wie üblich bei einem Film von Lars von Trier bekommt man es auch bei 'Breaking the Waves' mit seiner berühmt-berüchtigten Wackelkamera-Filmtechnik zu tun. Das bringt zwar einige der üblichen qualitativen Einschränkungen mit sich, aber grundsätzlich kann man von einer gelungenen Präsentation sprechen die interessanterweise mit ziemlich guten Schärfe- und Detailwerten punkten kann - trotz einer wackelkamerabedingten Inkonsistenz. Der deutsche Ton mag zwar nur als 2.0-Stereo-Mix vorliegen, hinterlässt aber einen dennoch guten Eindruck - nur schade, dass beim englischen O-Ton, der hier als 5.1-Mix vorliegt, die deutschen Untertitel nicht ausblendbar sind. Die Extras sind
bedauerlicherweise kaum der Rede wert und bestehen nur aus dem deutschen Kinotrailer.

Davon abgesehen handelt es sich bei der 'Breaking the Waves' Blu-ray um einen sehr empfehlenswerten Titel den man sich nicht nur als Fans von Lars von Trier zulegen sollte, sondern allein schon wegen Emily Watsons grandiosem Spiel. Sehr empfehlenswert!
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Gesamt-Fazit:
 
Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
 
 
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