Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---576i MPEG-2
---1080p VC-1

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Audiokommentar
Interview mit L. Von Trier
Interview mit Björk
Behind the Scenes
Bildergalerie
Kinotrailer
Wendecover

Regie:
Lars Von Trier

Darsteller:
Björk
Catherine Deneuve
David Morse
Peter Stormare
Cara Seymour
Jean-Marc Barr
Siobhan Fallon
Udo Kier


Genre:
Drama / Musical

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 20.8.14

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Koch Media GmbH
 
 
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'Dancer in the Dark'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Dancer in the Dark
Originaltitel: Dancer in the Dark
Veröffentlichung: 14. August 2014
Studio / Verleih: Koch Media GmbH
Produktionsjahr: 2000
Länge: 140 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Die USA in den 1960er Jahren: Die tschechische Einwanderin Selma (Björk) droht zu erblinden und will ihrem 12-jährigen Sohn Gene (Vladica Kostic) das gleiche Schicksal ersparen. Zusätzliche Schichten in einer Fabrik sollen eine Operation ermöglichen. Aber als Selma erst ihren Job verliert und dann ihr Erspartes von ihrem Nachbarn Bill (David Morse) geklaut wird, kommt es zum Eklat: Nach einem tödlich endenden Handgemenge wird die Arbeiterin des Mordes angeklagt. Doch statt ihr Geld für einen Verteidiger aufzubringen, entscheidet sich Selma für ihren Sohn und damit für ihre Hinrichtung...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
30%
Kontrast:
45%
Detailzeichnung:
20%
3-D / HD-Effekt:
5%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Wenige Close-ups bieten zufriedenstellende Schärfe- u. Details.
- Hellere Musical-Szenen mit besseren Kontrast- und Farbwerten.
- Bis auf 2-3 Shots keine nennenswerten Kompressionsartefakte.
- Negativ:
- Bildqualität aufgrund SD-VHS-Quelle allg. stark eingeschränkt.
- Sehr weich / undetailliert, inkonsistenter Kontrast, trübe Farben.
- Oft starkes Videorauschen, Kantenflimmern u. Doppelkonturen.
- Bild wirkt flach / Praktisch kein vorhandenes High-def Feeling.

Es war zu erwarten, dass Lars Von Triers 'Dancer in the Dark' auf Blu-ray Disc nicht allzu berauschend aussehen würde, aber das es dann doch nur für zwei Sterne reichen würde, ist ernüchternd - und keine Überraschung, denn der Film wurde auf SD-Video gefilmt.

Eine Entscheidung, die von den Machern zwar ganz bewusst getroffen wurde und viel zum (sehr) eigenwilligen Charme des Films beiträgt, im heutigen HD-Zeitalter aber nicht im geringsten zu überzeugen weiss. So muss man sich auf eine Präsentation gefasst machen, deren Schärfe- und Detailzeichnung nur bei ein paar Close-ups ein bisschen besser ausfallen, und man es ansonsten mit einem sehr weichen und undetaillierten Bild zu tun hat. Der Kontrast mit seinem milchigen Schwarzwert, der die wenigen Details noch zusätzlich verschluckt, fällt sehr inkonsistent aus und die Farben wirken in der Regel trübe und untersaturiert - was wiederum ein Stilmittel sein dürfte, denn die Musical-Szenen, die anders als die restlichen, extrem (!) verwackelten Handycam-Aufnahmen mit fest installierten (SD-) Kameras gefilmt wurden, sind farblich kräftiger.

Es sind dann auch die Musical-Szenen die kontrastmässig ein (kleines) bisschen besser abschneiden. Ein kleiner Trost in Anbetracht der vielen kleinen, und auch grösseren Mankos dieser Präsentation. Nebst schmierig wirkenden Bewegungsunschärfen sind hier auch bekannte Standard-Video-Artefakte wie Kantenflimmern und Doppelkonturen an der Tagesordnung, während sich in den ohnehin miserabel definierten dunkleren Szenen zudem ein meist sehr starkes, z.T. geradezu massives Videorauschen zum ohnehin schlechten Gesamteindruck dazugesellt. Dass die Kompression trotz dieser schlechten Vorgaben recht sauber arbeitet, ist noch einer der wenigen Pluspunkte - wobei es niemanden überrascht, dass man bei 'Dancer in the Dark' weder wirkliche Plastizität und Tiefenwirkung, und schon gar kein High-def Feeling erwarten sollte.

Man könnte sagen, dass es an Lars Von Triers Entscheidung, seinen Film nur in SD zu filmen, nichts zu rütteln gibt. Persönlich finden wir es bedauerlich, denn die qualitative Einschränkung ist viel zu gross und die Zeitlosigkeit des Films wird damit geschmälert.


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

So unterdurchschnittlich schlecht das Bild, so überdurchschnittlich gut ist der Ton - vor allem im Vergleich mit anderen Dramen, denn in akustischer Hinsicht hat 'Dancer in the Dark' den Vorteil, eine Art Musicalfilm, wenn auch ein besonders eigenwilliger, zu sein.

So sind es dann auch die Musical-Sequenzen, die hier besonders gut und räumlich zur Geltung kommen und über eine hervorragende Direktionalität und Feindetailwiedergabe verfügen - und den Songs von Hauptdarstellerin Björk eine z.T. neue und vielschichtige Facette verleihen. Mit den gewöhnungsbedürftigen Kompositionen mag sich nicht jeder sofort anfreunden können, aber an der Tonqualität wird dafür niemand etwas aussetzen können. Da stört es dann auch nicht, dass der restliche Film grösstenteils frontlastig und unspektakulär klingt. Dabei sorgt die gute Balance dafür, dass die Dialoge der (recht stimmigen deutschen Synchronisation) bestens verständlich bleiben. 5 Sterne!

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
  Die Extras:
Bei den Extras der 'Dancer in the Dark' Blu-ray wird der Anfang von einem informativen Audiokommentar gemacht bei dem Regisseur Lars Von Trier ausführlich und relativ ungeschönt auf die nicht immer ganz einfache Entstehung der Produktion eingeht.

Bei den videobasierten Extras geht es mit einem 'Interview mit Lars Von Trier' (ca. 10 min.) los, wobei der kontroverse Filmemacher in lockerer Atmosphäre auf einige der wichtigsten Aspekte des Films, u.a. die Zusammenarbeit mit Björk, zu sprechen kommt. Die Hauptdarstellerin kommt in einem separaten Gespräch ('Interview mit Björk', ca. 8 min.) ebenfalls zu Wort und geht auf ihre Erfahrungen während der Dreharbeiten - es handelt sich um eines ihrer ganz wenigen Filmprojekte - ein. Nebst einem Blick hinter die Kulissen ('Behind the Scenes', ca. 4 min.), bestehend aus z.T. von Von Trier selber kommentierten B-Roll- und Set-Aufnahmen, gibt's noch den englischen 'Trailer' (ca. 2 min.), sowie eine 'Bildergalerie' mit über 40 Poster-Designs, Szenen- bzw. Lobby-Cards und Set-Fotos zu sehen - als einziges Feature in hochauflösender Qualität vorliegend.

Erwähnenswert: Koch Media hat sich auch bei diesem Blu-ray Titel für ein Wendecover entschieden, dank dem man sich glücklicherweise nicht über das nach wie vor lästige (und zurecht unbeliebte) FSK-Logo auf der Cover-Vorderseite zu ärgern braucht.
 
 

Kritik & Unser Fazit:
Der dänische Regisseur Lars Von Trier ist auf geradezu berüchtigte Art und Weise dafür bekannt, dass er seinem Publikum einiges zumutet und Filme macht, die alles andere als einfach zu verdauen sind. 'Dancer in the Dark' aus dem Jahr 2000 ist so ein filmischer Schlag in die Magengrube und gehört zu den radikalsten Filmen, die jemals auf der grossen Leinwand zu sehen waren - ganz einfach deswegen, weil man es hier mit einer Protagonistin zu tun bekommt, die zwar ein bisschen naiv, sturköpfig und träumerisch ist und deren Handeln im ersten Augenblick nicht unbedingt nachvollziehbar ist, ihr aber eine dermassen schreiende Ungerechtigkeit widerfährt, dass der Film nicht nur für die Hauptfigur, sondern auch für den Zuschauer zu einer regelrechten Tortur wird. Und es steht ausser Frage, dass das genau die Absicht von Lars Von Trier gewesen sein muss!

Dabei ist 'Dancer in the Dark' mehr als ein herkömmliches Drama im typischen Dogma-Stil des dänischen Enfant-Terrible, d.h. in einem dokumentarischen, fast spartanisch wirkenden Handycam-Stil gefilmt, sondern ein Mix aus Drama- und Musical-Elementen.

Von einem Lars Von Trier kann man allerdings kein klassisches Musical erwarten - schon gar nicht, wenn seine Hauptfigur von der isländischen Sängerin Björk gespielt wird und die Künstlerin selbst für die Kompositionen bzw. der musikalischen Umsetzung der verschiedenen Songs verantwortlich war. Vielmehr driftet Selma, die erblindende Hauptfigur des Films, in ihren Tagträumen in ihre ganz eigene Musical-Welt ab und versucht damit, dem Schmerz des Alltags zu entfliehen - wobei die Überleitungen zu den jeweiligen Songs kaum origineller sein könnte: Selma nimmt als fast blinde Frau ihre Umgebung hauptsächlich über ihre Akustik wahr und so verwandeln sich diverse Geräusche, wie z.B. Maschinen und Fahrzeuge, zu den Beats der vielfach industriell wirkenden Songs die im typischen, aber recht zugänglichen Björk-Stil daherkommen.

Man muss jedenfalls kein ausgeprägtes Faible für den eigenwilligen Stil von Björk haben, um sich von 'Dancer in the Dark' mitreissen zu lassen - auch wenn es sicherlich hilfreich ist, wenn man mit dem kompromisslosen Regiestil von Von Trier vertraut ist.

Kein Wunder, kam es am Set zu Reibereien zwischen Von Trier und Björk - wobei die Sängerin sich dermassen in ihre Rolle hineinsteigerte und von den Dreharbeiten so stark ausgezehrt wurde, dass sie auch in Zukunft keine weiteren Filme drehen wird. Verständlich also, dass man den Schmerz und die Zerrissenheit, die Selma - und damit auch Björk - spürt, als Zuschauer ungefiltert vermittelt bekommt und sich diesem ungerechten Leidensweg nicht entziehen kann. Das weckt Emotionen, die man im Kino nur selten erlebt. Björk erweist sich als Idealbesetzung und kommt gerade aufgrund ihrer schauspielerischen Unerfahrenheit umso authentischer rüber. So glaubwürdig, dass man grosse Namen wie Catherine Deneuve fast ein bisschen vergisst, dabei hat der Film mehr als nur Björk, ihr unterschätztes Schauspieltalent und ihre Songs zu bieten.

Trotz Palme d'Or als bester Film in Cannes und Oscar-Nomination für den besten Song muss man sich aber bewusst sein, dass 'Dancer in the Dark' kein massentauglicher Film ist - dafür ein Film, der gnadenlos ins Schwarze trifft und den man erlebt haben sollte.

So eigenwillig und speziell 'Dancer in the Dark' auch ist, die Entscheidung, den Film nur auf SD-Video zu drehen, ist mehr als fragwürdig - und inkonsequent noch dazu, denn der Film mag rein visuell dem Dogma-Stil von Lars von Trier treu bleiben, kommt soundtechnisch mit seinen Musical-Nummern dafür umso verspielter daher. So hat man es bei der hier vorliegenden Blu-ray zwar mit einem referenzwürdigen 5.1-Ton zu tun, dafür mit einem Bild, das mit seiner SD-Video Herkunft logischerweise kein High-def Feeling zu vermitteln mag und stellenweise so unterirdisch schlecht ist, dass es eine

Qual für die Augen ist. Die Extras bieten ein paar gute Infos zur Entstehung des Films.

Schönreden lässt sich das schlechte Bild nicht, aber man muss es einfach als künstlerische Entscheidung von Lars Von Trier akzeptieren und hat es bei der Blu-ray von 'Dancer in the Dark' dann doch noch mit einem Release zu tun, der kaum empfehlenswerter sein könnte.
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Blu-ray Screenshots:
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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'Dancer in the Dark'
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