Kritik & Unser Fazit:
Spätestens mit den Anschlägen auf das World Trade Center im Jahr 2001 hat der Terror ein Gesicht gehabt: Osama bin Laden - US-Feind #1 und der meistgesuchte Mann auf der Welt. Trotzdem sollte sich die Suche bzw. die Jagd auf den Gründer und Anführer von Al Kaida über ein ganzes Jahrzehnt hinstrecken - bis zu jenem Tag im Mai 2011 als die Medien weltweit verkündeten, dass der Terrorfürst in einem abgeschirmten Anwesen in Pakistan aufgespürt und erschossen wurde. Mit 'Zero Dark Thirty' erzählt The Hurt Locker-Regisseurin Kathryn Bigelow nun nicht nur die packenden Ereignisse rund um die aufsehenerregende Militär-Mission in Pakistan, sondern zeigt auch die zermürbende Kleinarbeit auf die nötig war, um bin Laden mittels seiner Kuriere endlich festzunageln.

Bigelow beruft sich dabei grösstenteils auf offizielle oder gut recherchierte Angaben, lässt den Film aufgrund einer gewissen Distanziertheit aber auch ein bisschen nüchtern bzw. unterkühlt und fast schon dokumentarisch wirken - was wiederum den Vorteil mit sich bringt, dass 'Zero Dark Thirty' weder aufgesetzt, noch übermässig patriotisch wirkt. Hollywood-Kitsch hat der 5-fach oscarnominierte Film jedenfalls keinen zu bieten - und das ist auch gut so, denn gerade weil der Film unterschwellige, wenn auch ambivalente Kritik an den Foltermethoden der USA ausübt, wirkt er umso glaubwürdiger. Das regt gleichzeitig aber auch zum Nachdenken an, denn man muss sich die schwierige Frage stellen, ob eine Folter unter gewissen Umständen nicht doch gerechtfertigt sein kann.

In jedem Fall sollte man in dieser Hinsicht nicht zimperlich sein und sich auf ein paar Bilder gefasst machen, die schockieren - und damit umso deutlicher aufzeigen, dass man mit der Jagd auf Osama bin Laden grosse Verluste ganz bewusst in Kauf nahm.

Dass 'Zero Dark Thirty' aber nicht nur als (pseudo-) historisches Dokument, sondern auch als unterhaltsamer Spionagethriller funktioniert, ist der präzisen und gradlinigen Inszenierung von Bigelow zu verdanken. Filme, deren Ausgang bereits bekannt sind, haben es in der Regel schwer, einen überzeugenden Spannungsbogen aufzubauen. Hier ist das Gegenteil der Fall: Die Ermittlungen sind, trotz Rückschlägen, fast genauso spannend wie die finale Mission und man wagt stellenweise kaum zu atmen, wenn die Navy Seals das hermetisch abgeriegelte Anwesen von bin Laden stürmen. Viel Lob haben zudem die Schauspieler verdient, allen voran Jessica Chastain die mit ihrer Portraitierung der ehrgeizigen CIA-Agentin eine sehr nuancierte Darstellung abliefert.

'Zero Dark Thirty' ist alles andere als einfaches Entertainment, und ist vielmehr eine gelungene, komplexe (und zudem kontroverse) und nicht immer einfach verdauliche Aufarbeitung von historisch noch jungen, aber dafür umso wichtigeren Ereignissen.

Die technische Umsetzung des Films auf Blu-ray lässt ebenfalls kaum Wünsche offen und kann problemlos als sehr hochwertig bezeichnet werden - wobei weder das Bild, noch der Ton wirklichen Anlass zur Kritik bieten. Die digitale Produktion punktet daher nicht nur mit einem sehr scharfen und kontrast- und farbmässig ausgewogenen, und damit über viel High-def Feeling verfügenden Bild, sondern auch über einen Ton, der mit seiner präzisen Surround-Wiedergabe für eine überaus natürliche Räumlichkeit sorgt. Wenn es am hier vorliegenden High-def Release einen Schwachpunkt gibt,