Kritik & Unser Fazit:
Ja, man weiss es mittlerweile: Vampire und Werwölfe kommen anscheinend nie so richtig aus der Mode und geniessen vor allem im Moment im Kino und im TV ein regelrechtes Comeback. Das nimmt Universal Pictures, Heimat vieler kultiger Horrorfilm-Klassiker, sozusagen als Anlass eines ihrer frühen Filmmonster auf der grossen Leinwand wiederzubeleben: 'The Wolfman' (Originaltitel). Das Remake des Schwarz / Weiss-Klassikers aus dem Jahr 1941, in dem unter anderem Horror-Ikone Bela Lugosi eine Nebenrolle spielte, ist dann aber kein modernes Update das in der heutigen Zeit spielt (wie es z.B. in Mike Nichols' '90er Jahre Version Wolf mit Jack Nicholson der Fall war), sondern eine klassische Variante die im viktorianischen England spielt und weniger die Horror-Elemente, und vielmehr das menschliche Drama in den Vordergrund stellt - wobei man dann aber doch nicht auf zahlreiche blutige Einlagen verzichtet hat.

Gerade diese eher ruhige Herangehensweise kommt 'Wolfman' zu Gute - wobei sich der Film mit dieser Art gekonnt von vergleichbaren Produktionen abheben kann. Sogar effektemässig macht der visuell stimmig umgesetzte Film eine gute Figur und zeigt die Verwandlung der Hauptfigur in einer relativ realistisch wirkenden Art und Weise. Das kann allerdings nur sehr bedingt darüber hinwegtäuschen, dass Joe Johnston's Remake - der ehemalige ILM-Effekte-Spezialist inszenierte unter anderem schon den dritten 'Jurassic Park'-Film - nur schwer in die Gänge kommt und mit einigen sehr langatmigen Sequenzen zu kämpfen hat. Was sehr vielversprechend anfängt sackt bald zu einem wenig packenden Horror-Drama ab, das spätestens im letzten Drittel Gefahr läuft, richtiggehend langweilig zu werden - und nicht einmal das (etwas aufgesetzt wirkende) actionlastige Finale ändert dann noch viel am etwas mauen Gesamteindruck.

Schade eigentlich, denn ein klassisches Remake des kultigen Originalfilms hatte ganz offensichtlich sehr viel Potential - ein Potential, dass bei 'Wolfman' (aus welchen Gründen auch immer) allerdings praktisch auf der ganzen Linie verschenkt wurde.

Besonders bedauerlich, da Hauptdarsteller Benicio Del Toro förmlich anzumerken ist, dass ihm viel an der Rolle liegt - als Fan des Originalfilms war er eine treibende Kraft hinter dem Projekt. Auch Anthony Hopkins überzeugt in seiner sinistren (und zumindest anfänglich undurchsichtigen) Rolle und versprüht sogar ein wenig seines früheren unberechenbaren Hannibal Lecter-Charmes. Emily Blunt und Matrix-Star Hugo Weaving sind wiederum nur namhaftes Beiwerk von dem man kaum Notiz nimmt. Alles in allem ist 'Wolfman' ein Film bei dem man das Gefühl hat, dass zu viele Änderungen in der Nachbearbeitung für den schlussendlich unausgeglichenen Gesamteindruck gesorgt haben. Eine klarere Linie bei der man sich deutlicher für Horror- oder Drama-Elemente entschieden hätte, wäre wohl die bessere filmische Umsetzung gewesen.

Die inhaltlichen Schwächen des Films können dann auch nicht von der auf dieser Blu-ray optional anwählbaren längeren 'Director's Cut'-Fassung ausgeglichen werden - wobei es schon mal lobenswert ist, dass man gleich zwei Schnittfassungen des Films zur Verfügung stellt. Auch sonst hat die Disc eine gute Auswahl an Bonus-Features zu bieten - einige davon sogar interaktive Bild-in-Bild Features. Dafür muss man bei der hier vorliegenden Blu-ray Umsetzung ein paar Abstriche beim Bild und Ton machen, wobei die Akustik des Horrorfilm-Remakes lediglich ein bisschen unter der nicht ganz optimalen Balance zu leiden hat. Das Bild wiederum schwächelt vor allem wenn es um die Kompression geht und weist oftmals sehr auffällige (= störende) digitale Artefakte auf. Mit den restlichen (grösstenteils stilmittelbedingten) Mankos, wie z.B. einem