Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code A, B & C

Video Auflösung:
Film
---1080p VC-1
Extras
---1080p VC-1
---1080p MPEG-2
---480i AVC MPEG-4

Bildformat:
1.85:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS 2.0 (Mono)
---Deutsch
---Französisch
---Italienisch
---Spanisch
DTS-HD Master Audio 5.1
---Englisch
DTS 5.1
---Japanisch

Untertitel:
Deutsch, Englisch, Dänisch, Französisch, Finnisch, Italienisch, Isländisch, Japanisch, Kantonesisch, Koreanisch, Mandarin, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Spanisch

Extras:
Besessen von Vertigo
Hitchcocks Mitarbeiter
Hitchcock / Truffaut
Alternatives Ende
Vertigo-Archive
Audiokommentar
Versch. Trailer
Wendecover

Regie:
Alfred Hitchcock

Darsteller:
James Stewart
Kim Novak
Barbara Bel Geddes
Tom Helmore
Henry Jones
Raymond Bailey
Ellen Corby

Genre:
Mystery / Thriller

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 16.9.13

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Universal Pictures.
 
 
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'Vertigo'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
Vertigo
Originaltitel: Vertigo
Veröffentlichung: 5. September 2013
Studio / Verleih: Universal Pictures
Produktionsjahr: 1958
Länge: 128 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:
Schwindel und Höhenangst des Kommissars John Ferguson (James Stewart) kosten einem Kollegen das Leben, und John muss den Dienst quittieren. Sein Schulfreund Gavin besorgt ihm einen Job. Er soll Gavins Ehefrau Madeleine (Kim Novak) überwachen, da sie vom Geist einer Verstorbenen besessen ist und sich das Leben nehmen will. Während seiner Ermittlungen verliebt sich John in Madeleine, doch als sie sich von einem Kirchturm stürzt, kann John ihr wegen seiner Höhenangst nicht helfen. Tiefe Melancholie erfasst ihn, und das Leben erscheint ihm nicht mehr lebenswert. Da begegnet ihm eines Tages auf der Strasse eine Frau, die Madeleine aufs Haar gleicht...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / VC-1
Aspect Ratio: 1.85:1 (16:9)

Schärfe:
90%
Kontrast:
80%
Detailzeichnung:
85%
3-D / HD-Effekt:
75%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Grundsätzlich sehr gutes, nur vereinzelt inkonsistentes, Bild.
- Meist sehr gute / hervorragende Schärfe- und Detailzeichnung.
- Bis auf wenige Ausnahmen ausgewogener und stabiler Kontrast.
- Fast durchgehend gute, kräftige und natürliche Farbwiedergabe.
- Viele Aufnahmen bieten sehr gute Plastizität und Tiefenwirkung.
- Negativ:
- Vereinzelt (sehr starkes) Kontrastflackern in dunklen Bereichen.
- Nur wenige (schlechter fokussierte) Aufnahmen wirken weicher.
- Minimales, nie störendes, Filmkorn / Selten leichtes Pulsieren.

Bei Alfred Hitchcock's 'Vertigo' zeigt sich einmal mehr, was für hervorragende Resultate mit VistaVision erzielt werden konnten, denn das übergrosse, von Paramount Pictures entwickelte Negativ-Format gehört rein qualitativ zum besten, was das Kino in seiner langjährigen Geschichte zu bieten hat. Im Fall des Hitchcock-Klassikers aus dem Jahr 1958 zeigen sich die Vorteile von VistaVision, u.a. kam die Technik auch bei den Hitchcock-Filmen Der unsichtbare Dritte und Über den Dächern von Nizza zum Einsatz, vor allem bei der Schärfe- und Detailwiedergabe. Diese könnte kaum besser sein und liefert Werte, die teilweise auf Referenzniveau angesiedelt sind. Aus dem Rahmen fallen nur vereinzelte Aufnahmen die schlechter fokussiert sind oder bei denen bewusst auf einen Nebeleffekt (wie z.B. bei der träumerischen Friedhof-Szene) gesetzt wurde.

Der Mitte der '90er Jahre in aufwändiger Arbeit von Robert A. Harris and James C. Katz restaurierte Film macht auch sonst einen sehr guten und hochwertigen Eindruck und liefert nicht nur gute Kontrast-, sondern auch sehr gute Farbwerte - wobei die warmen Technicolor-Farben des farblich sehr spezifisch in Szene gesetzten Films (vorherrschend sind Rot- und Grün-Töne) durchgehend kräftig und natürlich wirken. Der sehr saubere Film tut sich nur selten bei dunklen Bildbereichen etwas schwer und weist gelegentlich ein nicht zu übersehendes Kontrast- bzw. Helligkeitsflackern auf. Nur bedauerlich, dass ausgerechnet die letzten paar Film-Minuten besonders schwer von diesem ansonsten nicht sonderlich auffälligen Problem betroffen sind und die Schwankungen sehr störend sind. Der hervorragende Gesamteindruck wird dadurch aber nur leicht beeinflusst.

Das gelegentlich Pulsieren und das vorhandene, nur minimal und homogen ausfallende Korn sind kein Störfaktor und auch wenn man das Bild von 'Vertigo' nur stellenweise als perfekt bezeichnen kann, dann reicht's doch noch zur sehr guten 4.5 Sterne-Wertung!


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS 2.0 (Mono)

Wie schon bei Das Fenster zum Hof kommt auch bei 'Vertigo' eine nachträglich in den '80er Jahren produzierte deutsche Synchronfassung, bei der ebenfalls der bekannte Sprecher Siegmar Schneider die Rolle von James Stewart spricht, zum Einsatz. Der originalen, angeblich verschollenen Original-Synchronisation aus den '50er Jahren muss also nicht wirklich nachgetrauert werden, denn auch wenn der Mix durch seinen recht frischen und klaren Klang nicht unbedingt den Charme der '50er Jahre aufweist, dann ist er dafür rein qualitativ im Vorteil - und das, obwohl der deutsche Ton lediglich als auf zwei Kanäle aufgeteilter Mono-Mix vorliegt. Auf wirkliche Räumlichkeit muss verzichtet werden, aber dafür sind alle Sound-Elemente in einem guten Zustand und auch die grandiose Filmmusik von Komponist Bernard Herrmann kommt gut und stimmig rüber. Die (grösstenteils) ausgewogenen Balance sorgt zudem für gut verständliche Dialoge.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray u.a. folgende Tonspuren enthalten:
DTS 2.0 (Mono): Französisch, Italienisch, Spanisch
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
 

Die Extras:
Bei den Extras der 'Vertigo' Blu-ray, hier fast komplett in SD-Auflösung vorliegend da von einer früheren DVD-Fassung des Films stammend, wird der Anfang von 'Besessen von Vertigo: Hitchcocks Meisterwerk zu neuem Leben erweckt' (ca. 29 min.) gemacht. Die TV-Dokumentation aus dem Jahr 1997 bietet nicht nur einige sehr gute Einblicke in die Entstehung des wegweisenden Mystery-Thrillers, sondern zeigt zudem auch die überaus aufwändige Restaurations-Arbeit am Film - sehr sehenswert! Ebenfalls nicht verpassen sollte man 'Die Komplizen: Hitchcocks Mitarbeiter' (ca. 55 min.). Das aus vier Kurz-Dokus bestehende Feature stellt nicht nur den Vorspann-Designer und Kult-Grafiker Saul Bass, die Kostümdesignerin Edith Head und den Komponisten Bernard Herrmann, sondern auch Alma Hitchcock, die Ehefrau und rechte Hand von Hitchcock, vor - und zeigt damit auf, wie wichtig Bass & Co. bei der Umsetzung von Hitchcocks filmischer Vision waren.

Während 'Hitchcock / Truffaut' (ca. 14 min.) aus einem Audio-only Interview aus dem Jahr 1962 besteht, gibt's unter 'Filmende für das Ausland' (ca. 2 min.) das alternative Ende des Films, das speziell gefilmt wurde um die Vorgaben der ausländischen Zensur zu erfüllen, zu sehen. Mit 'Die Archive von Vertigo' folgt eine 400 Bilder umfassende Produktionsdesign-Galerie die zwar in HD codiert wurde, aber aus zu klein geratenen und qualitativ nicht sonderlich guten Bildern besteht. Während The Exorcist-Regisseur und Hitchcock-Experte William Friedkin in einem Audiokommentar über den Film und dessen Entstehung informiert, gibt's unter 'Trailer' (ca. 4 min.) nicht nur den Original-, sondern auch den Restaurations-Trailer zu sehen. Ausserdem vorhanden: Ein Trailer zum 100. Universal-Jubiläum und eine Doku zum Ex-Studio-Boss Lew Wasserman.

Erwähnenswert: Universal Pictures hat sich auch bei diesem Titel für ein Wendecover entschieden, dank dem man sich glücklicherweise nicht über das nach wie vor lästige (und zurecht unbeliebte) FSK-Logo auf der Cover-Vorderseite zu ärgern braucht.

 
 

Kritik & Unser Fazit:
Alfred Hitchock schuf mit vielen seiner Filme nicht nur zeitlose Kinowerke, sondern war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht voraus - wobei er mit 'Vertigo' besondere Weitsicht bewies und nicht nur einer seiner persönlichsten, sondern auch künstlerisch wertvollsten Filme ablieferte. Der minutiös in Szene gesetzte Mystery-Thriller, der mit seiner Rot- / Grün-Palette einem strikten und psychologisch hervorragend durchdachtem Farbmuster folgt, ist zusätzlich aber auch einer seiner komplexesten Filme - und damit auch einer der Hitchcock-Filme, die schwerer zugänglich sind. Alles Faktoren die schlussendlich ihren Teil dazu beitrugen, dass 'Vertigo' bei seiner ursprünglichen Kinoauswertung im Jahr 1958 nur ein mässiger Erfolg war und erst im Laufe der Zeit zu seinem Status als Kultfilm und Meisterwerk, und damit auch einem des besten Filme überhaupt, kam.

Keine Überraschung, denn wie bei keinem anderen Film spielt Regisseur Hitchcock bei der Entfaltung der mysteriösen Story mit den Erwartungen des Publikums - und schreckt ausserdem nicht mal davor zurück, von seiner gewohnten Erzählstruktur abzuweichen.

So wird dem Publikum die Auflösung des Rätsels um die scheinbar von einer längst verstorbenen Seele besessenen Madeleine schon vorzeitig präsentiert, die von James Stewart gespielte Hauptfigur tappt jedoch weiterhin im Dunkeln. Das Mysterium, und die Spannung, nimmt damit dennoch kein Ende - nicht zuletzt, weil Stewart in seiner letzten Zusammenarbeit mit Hitchcock eine besonders differenzierte schauspielerische Leistung erbringt. Kim Novak als unterkühlte Blondine mag da schon etwas steifer wirken - was man durchaus als limitiertes Schauspiel-Talent auslegen könnte - verstärkt dafür die ohnehin distanzierte Wirkung ihrer rätselhaften Figur. Spätestens wenn sich der Film im letzten Drittel vom mysteriösen Thriller zum psychologischen Drama wandelt, hat man es mit einem der vielschichtigsten Filme des damaligen Mainstream-Kinos zu tun.

Auch dem heutigen Publikum macht es 'Vertigo' alles andere als leicht, denn die vielen versteckten Hinweise, die teilweise ins Leere zu laufen scheinen, fordern einem einiges ab und es bietet sich geradezu an, sich den Film mehrmals anzusehen. Erst dann erschliesst sich einem das wahre Genie des Films der mit seiner verworrenen und träumerischen Art nicht nur Filmemacher wie David Lynch inspiriert hat, sondern auch nach 50 Jahren noch nicht vollständig enträtselt ist und immer wieder neu analysiert werden kann. Dass der Film stellenweise ein kleines bisschen zu langatmig ist und das Ende etwas abrupt (und sogar ein bisschen unspektakulär) wirkt, sind dann auch die einzigen Gründe, wieso 'Vertigo' kein perfekter, aber dennoch meisterhafter Film ist.

Als einer der wichtigsten Filme der Filmgeschichte ist es mehr als verständlich, dass sich Universal die Restauration des mittlerweile 55-jährigen Films über US$ 1 Million kosten liess und 'Vertigo' in den '90er Jahren einer aufwändigen Restauration unterziehen liess. Das Resultat kann sich nun auch auf Blu-ray sehen lassen, denn 'Vertigo', der nur schon den Vorteil geniesst eine VistaVision-Produktion zu sein, sieht hervorragend aus. Das einzige Manko: Kontrastschwankungen in dunklen Bildbereichen. Der (deutsche) Ton mag vielleicht nur als Mono-Mix vorliegen, macht aber ebenfalls eine sehr gute Figur,

während die Extras nicht nur gute Einblicke in die Entstehung des Films liefern, sondern auch Mitarbeiter von Hitchcock beleuchten.

Für Fans von Alfred Hitchcock ist die 'Vertigo' Blu-ray sowieso ein Titel, der in der Sammlung nicht fehlen darf - aber auch sonst sollte man sich diesen wegweisenden Klassiker nicht entgehen lassen. Sehr empfehlenswert!
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'Vertigo'
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