Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code A & B

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---480i MPEG-2

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 2.0
---Deutsch
---Französisch
---Englisch
---Spanisch

Untertitel:
Deutsch, Englisch, Spanisch, Dänisch, Holländisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Japanisch

Extras:
Einführung C. MacCrabe
Es war einmal...
Die Verachtung, zärtlich
Der Dinosaurier und...
Begegnung mit F. Lang
Trailer
BD-Live

Plus: Schön gestaltete Digipack (bzw. Mediabook / Digibook) Verpackung inklusive 20-seitigem Booklet mit Fotos und weiteren Infos zu 'Die Verachtung'.

Hinweis: FSK-Logo ist nur auf einem separatem Schuber vorhanden. Beim eigentlichen Cover-Design ist das FSK-Logo nicht mehr vorhanden (siehe Scan oben).

Regie:
Jean-Luc Godard

Darsteller:
Brigitte Bardot
Michel Piccoli
Jack Palance
Giorgia Moll
Fritz Lang


Genre:
Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 7.3.10

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Arthaus / Kinowelt Home Entertainment GmbH
 
 
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'Die Verachtung'
(Blu-ray Disc)
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Blu-ray Disc Review:
- Studio Canal Collection -
Die Verachtung
Originaltitel: Le Mépris
Veröffentlichung: 18. September 2009
Studio / Verleih: Arthaus / Kinowelt
Produktionsjahr: 1963
Länge: 103 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Der Regisseur Fritz Lang dreht für den Produzenten Prokosh (Jack Palance) einen Film über den griechischen Helden Odysseus. Paul (Michel Piccoli), ein junger Autor, wird engagiert, um das Drehbuch umzuschreiben. Nach einer ersten Besprechung lädt Prokosh ihn und seine Frau Camille (Brigitte Bardot) in seine Villa ein - wo Prokosh grosses Interesse an seiner Frau zeigt. Camille ist überzeugt, dass Paul nur seine Karriere im Kopf hat und sie deshalb mit Prokosh verkuppeln will. Sie schreibt an Paul einen Brief, in dem sie ihre Verachtung für sein Handeln unmissverständlich darlegt...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
45%
Kontrast:
65%
Detailzeichnung:
35%
3-D / HD-Effekt:
20%
Kompression:
0%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Trotz starker Wechselhaftigkeit eine vielfach sehr solide Bildqualität.
- Gute Schärfe- und Detailzeichnung bei einigen (vereinzelten) Szenen.
- Kontrast weist vor allem in helleren Szenen gute / stabile Werte auf.
- Meist sehr gute & natürliche Wiedergabe der technicolor-Farbpalette.
- Keine Kompressionsfehler und nur wenige sichtbare Schmutzpartikel.
- Negativ:
- Vielfach wechselt das Bild fast schlagartig auf DVD / VHS (!) Niveau.
- Teils sehr weiches / kaum detailliertes bzw. unscharf wirkendes Bild.
- Instabiler Kontrast: Leichtes Helligkeits-Flackern in dunklen Szenen.
- Qualitativ minderwertige Szenen sind körniger inkl. Doppelkonturen.
- Trotz gelegentlich guter Ansätze kein wirkliches High-def Feeling!

Beinahe könnte man meinen, dass die starke Wechselhaftigkeit der Bildqualität von Godard's 'Die Verachtung' Teil seines Versuchs war, sich gegen die gängigen Kino-Regeln aufzulehnen. Leider ist dem aber nicht so - vielmehr handelt es sich um einen Transfer- bzw. Mastering-Fehler, denn zumindest einige Sequenzen des Films stammen eindeutig von minderwertigen Quellen die mit den qualitativ besseren Szenen nicht im geringsten mithalten können - und den Gesamteindruck der Präsentation leider unnötig verschlechtern. Das ist besonders bedauerlich, weil es sich bei 'Le Mépris' (Originaltitel) um einen wunderbar gefilmten Streifen handelt der vielfach in den schönsten Technicolor-Farben erstrahlt. Nur schade, dass man davon nur in ca. 50-55% der Aufnahmen etwas zu sehen bekommt.

Selten haben wir eine dermassen extreme Inkonsitenz bei einem Film, egal welchen Alters, erlebt. Es gibt qualitativ hochwertig aussehende Szenen die eine sehr gute Schärfe- und Detailzeichnung aufweisen und zudem, sofern es sich um hellere Aufnahmen handelt, auch gute Kontrast- und Farbwerte bieten - nur um schlagartig, teils innerhalb einer Szene, auf ein qualitativ deutlich tieferes Niveau abzufallen bei dem das Bild dann wie eine (schlecht raufskalierte) DVD aussieht, d.h. das Bild wirkt weich / unscharf, weist starke Doppelkonturen und eine ausgeprägtere Kornstruktur auf inklusive instabilem Kontrast der (teils auch in den ansonsten qualitativ besseren Szenen) für ein mehr oder weniger auffälliges Helligkeits-Flackern sorgt.

Das Filmalter von bald 50 Jahren kann als Entschuldigung jedenfalls nicht hinhalten, denn eine solch wechselhafte Bildqualität ist gerade bei einem Film wie 'Die Verachtung', der vielfach für seine besondere visuelle Ästhetik gelobt wird, unentschuldbar.


Der Ton:

Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 2.0

Bei der akustischen Umsetzung von 'Die Verachtung', bei der verschiedene (ursprünglich geschnittene) Sequenzen nur im Original (mit Untertiteln) vorliegen, gibt's keine wirklichen Überraschungen, denn der 2-Kanal Mono-Mix hört sich genauso an, wie man es erwartet: Altersbedingt eingeschränkt und nicht mehr allzu frisch. Das Hauptproblem ist allerdings weniger die technische Limitierung, sondern vielmehr die etwas zu laut geratene Abmischung die in den Höhen ein bisschen schrill und unsauber klingen kann - wobei davon vor allem die Dialoge, die ansonsten gut verständlich sind, betroffen sind. Die leider sehr willkürlich zum Einsatz kommende Filmmusik hört sich grösstenteils gut und harmonisch an, wobei der wiederholende Charakter der Musik allerdings schnell einmal leicht nervig wirken kann - schlussendlich aber Geschmackssache bleibt.

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 2.0: Englisch, Französisch, Spanisch

 
 
  Die Extras:
Bei den Extras von 'Die Verachtung', die ausschliesslich in Standard-Definition (480i, MPEG-2) vorliegen, wird der Anfang von einer kurzen, aber dennoch interessanten 'Einführung von Colin MacCabe' (ca. 6 min.) gemacht, wobei der Autor und Produzent - und offensichtliche Kenner von Godard's Werken, auf die Story, das Budget des Films und natürlich Hauptdarstellerin Brigitte Bardot eingeht. Weiter geht's mit der wesentlich ausführlicheren Dokumentation 'Es war einmal... Die Verachtung' (ca. 52 min.). Der Film enthält Interviews mit (dem kettenrauchenden) Jean-Luc Godard der hier über seinen wohl bekanntesten Film spricht - und zwar auf sehr offene und ehrliche Art und Weise.

Für Fans des Regisseurs dürfte zudem 'Die Verachtung, zärtlich' (ca. 32 min.) interessant sein, eine weitere französische Dokumentation bei der man auf das Drehbuch und die Einflüsse der originalen Buchvorlage eingeht. Zudem gibt's bei 'Der Dinosaurier und das Baby' (ca. 61 min.) ein aufschlussreiches Gespräch von Regisseur Godard mit der Regie-Legende, und 'Die Verachtung'-Nebendarsteller, Fritz Lang zu sehen. Das in acht Segmente unterteilte Gespräch, bei dem es viele (etwas zu langatmige) Ausschnitte aus dem Film zu sehen gibt, geht auf viele Aspekte des Filmemachens ein die auch heute noch relevant sind. 'Begegnung mit Fritz Lang' (ca. 14 min.) ist ein weiteres Interview mit dem 'Metropolis'-Regisseur das am Set auf Capri entstanden ist.

Die ebenfalls vorhandene 'BD-Live'-Einbindung führte zum Zeitpunkt unseres Reviews zwar ins Leere (keine Server-Verbindung), aber es ist anzunehmen, dass auch bei diesem Titel der 'Studio Canal Collection'-Reihe kein zusätzliches filmbezogenes Material verfügbar ist. Dafür ist hier noch der 'Trailer' (ca. 3 min.) von 'Die Verachtung' anwählbar.

Erwähnenswert: Wie jeder Titel der 'Studio Canal Collection' ist auch diese Blu-ray in einer schön gestalteten Digipack (bzw. Mediabook / Digibook) Verpackung untergebracht der ein zusätzliches 20-seitiges Booklet mit Fotos und weiteren Infos zu 'Die Verachtung' beiliegt. Sorgen wegen des unschönen FSK-Logos müssen sich Sammler der Blu-ray Reihe auch bei diesem Titel keine machen, denn der mittlerweile unumgängliche Jugendschutz-Vermerk ist lediglich auf dem separaten Schuber vorhanden.
 
 
Kritik & Unser Fazit:
Was passiert, wenn sich ein Regisseur nach ein paar kommerziellen Erfolgen plötzlich vom herkömmlichen Kino abwendet und versucht, die Regeln des Mediums mit neuartigen Methoden neu zu definieren? Es kommt sehr wahrscheinlich so etwas dabei heraus wie Jean-Luc Godard's 'Die Verachtung', ein Film-im-Film der mit Kritik am damals langsam zu Grunde gehenden Hollywood-System nicht spart und gleichzeitig, trotz seiner Nouvelle Vague-Herkunft, mittels grossem Budget, internationaler Besetzung, Cinemascope und Technicolor genau von den Vorzügen der Hollywood-Traumfabrik profitiert. So verwundert es dann auch nicht, dass 'Le Mépris' (Originaltitel) nicht nur Godard's teuerster, sondern vor allem auch sein bekanntester Film ist.

Der hohe Bekanntheitsgrad der Films, der vielfach auch als Meisterwerk bezeichnet wird, hat natürlich seinen Grund, und der heisst hier schlicht und einfach: Brigitte Bardot.

Die blonde Schönheit war zur damaligen Zeit auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angelangt und galt als der grösste Filmstar Europas. Dass Godard sie hier dann auch in ihrer ganzen (nackten) Pracht zeigt, verwundert nicht - wobei er dann gleich die komplette Eröffnungssequenz ihrem blanken Hinterteil widmet. Ob 'Die Verachtung' deswegen zu einem sehenswerteren Film wird, sei dahingestellt - Fakt ist: Man hat es hier mit keinem einfachen Film zu tun. Anders als seine Kollegen der Nouvelle Vague-Bewegung gibt sich Godard zwar weniger Surreal und erzählt eine lineare Geschichte, dieser zu folgen ist aber schon aufgrund der teils sehr langatmigen Szenen etwas schwierig und birgt nicht allzu viel Spannung oder Dramatik.

Überhaupt bleibt der Regisseur dem Zuschauer eine Antwort schuldig, wieso Bardot's Charakter Camille wirklich eine so tiefe Abneigung gegen ihren Ehemann entwickelt. Was bleibt, ist eine immerhin sehr interessante Ausgangs-Idee die die Situation des Hollywood-Kinos Anfang der '60er Jahre sehr passend widerspiegelt, eine sehr ansehnliche Hauptdarstellerin, ein seltener Leinwand-Auftritt der deutschen Regie-Legende Fritz Lang und viele schöne Aufnahmen von Capri. Trotz innovativer Ideen wirkt sich die gekünstelte Art des Films aber eher negativ auf den Gesamt-Eindruck aus und als Zuschauer blickt man auf ein distanziert wirkendes Werk das wenig emotional, und dafür umso prätentiöser wirkt.

Auch die Blu-ray Umsetzung des bald 50-jährigen Films kann man nicht gerade als Meisterwerk bezeichnen, denn dafür ist der Ton - der zum Teil nur in der Original-Fassung vorliegt - etwas zu eingeschränkt, während das Bild (trotz guter Ansätze) unter einer enormen Wechselhaftigkeit zu leiden hat wie man sie bisher auf Blu-ray nur in den seltensten Fällen zu sehen bekommen hat. So wechseln sich qualitativ sehr gute Aufnahmen mit minderwertigen, auf DVD bzw. VHS-Niveau angesiedelten, Aufnahmen - und vermiesen einem damit das Filmvergnügen erheblich. Als Ausgleich dazu gibt's immerhin noch ein paar sehenswerte Extras, die besonders für Fans des Films
interessant sind, und die immer wieder gut gemachte Digibook-Verpackung (inkl. 20-seitigem Booklet) der 'Studio Canal Collection'.

'Die Verachtung' trifft mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack, aber ist ohne Frage einer der wichtigsten französischen Filme - und hätte damit auch eine etwas bessere Blu-ray Umsetzung verdient gehabt.
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'Die Verachtung'
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