Originaltitel:	At Eternity's Gate
Veröffentlichung:	25. Sep. '19 (CH) 4. Okt. '19 (D)
Studio / Verleih:	DCM Film Distribution GmbH
Produktionsjahr:	2018
Länge:	113 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
In der Gegend von Arles und Auvers-sur-Oise, wohin sich Vincent van Gogh (Willem Dafoe) zurückgezogen hat, um dem Druck des Lebens in Paris zu entkommen, wird er von den einen freundlich und von den anderen brutal behandelt. Die Inhaberin des örtlichen Restaurants hat Mitleid mit ihm und schenkt ihm ein Notizbuch für seine Bilder. Andere haben Angst vor seinen dunklen und unberechenbaren Stimmungsschwankungen. Auch sein enger Freund und Künstler Paul Gauguin (Oscar Isaac) findet ihn zu erdrückend und verlässt ihn. Allein sein Bruder unterstützt ihn unerschütterlich, auch wenn es ihm nicht gelingt, auch nur eines von Vincents Werken zu verkaufen ...

Kritik & Unser Fazit:
Natürlich passend, dass sich ausgerechnet ein Künstler wie Julian Schnabel, der selbst als Maler und als Filmregisseur bekannt ist, der Geschichte von Vincent van Gogh annimmt. Allerdings erzählt Schnabel in 'Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit', der im englischen Original als 'At Eternity's Gate' bekannt ist, nicht die komplette Lebensgeschichte des niederländischen Malers, sondern konzentriert sich auf die Zeit die er auf dem französischen Land verbracht hat - wo er dann auch am meisten mit seinen Dämonen zu kämpfen hatte und wegen seiner schlechten mentalen Verfassung eine radikale Entscheidung traf und sein Ohr abschnitt. Man könnte also sagen, dass es um die vielleicht prägendste Zeit von Van Gogh und seinem Schaffen geht.

Tatsächlich zeigt sich Schnabels Film von einer sehr introspektiven Seite und versucht, das zerrüttete und von Selbstzweifeln geprägte Seelenleben des erst nach seinem Tod zu Ruhm gelangten Malers zu ergründen. Dabei verzettelt sich der Film mit seiner eigenen Affektiertheit.

So kommt 'Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit' oft sehr gekünstelt rüber und meint es mit seinen detailliert in Szene gesetzten, aber vielfach auch zu überschwänglich daherkommenden Bildern und der unruhigen Kameraführung fast ein bisschen zu gut. Kommt hinzu, dass der Film stellenweise ein bisschen fahrig wirkt und sehr schnell eine Art Episodenhaftigkeit entwickelt - was im Bezug auf die Erforschung des Seelenlebens seiner Hauptfigur nicht gerade förderlich ist. Trotzdem strahlt der Film, der mit dem Goldenen Löwen als bester Film am Filmfestival von Venedig ausgezeichnet wurde, eine gewisse Faszination aus der man sich kaum entziehen kann.

Das liegt weniger an der Art und Weise wie Schnabel seinen Film inszeniert, und vielmehr am Hauptdarsteller: Willem Dafoe mag mit seinen 64 Jahren viel zu alt für die Darstellung eines 37-jährigen Van Goghs sein, aber er ist tatsächlich völlig glaubhaft und strahlt mit jeder Faser die Zerrissenheit des begnadeten, aber zu Lebzeiten ignorierten Malers aus - und lässt einen völlig vergessen, dass man es nicht wirklich mit Van Gogh zu tun hat. Das spricht für das Talent von Dafoe und dementsprechend war die Oscar-Nominierung als bester Schauspieler auch mehr als berechtigt. So kann man, dank Dafoe, die Augen kaum abwenden und bleibt auch dann interessiert, wenn der Film den Faden verliert und selber frei dem Impressionismus frönt.

Das schlägt sich dann auch in der technischen Umsetzung nieder die, wie der Film-Inhalt, ein bisschen eigenwillig sein kann. Die ausschweifende Kameraführung mag gewöhnungsbedürftig sein und kann zuweilen auch etwas aufgesetzt wirken, aber grundsätzlich bekommt man es mit recht hochwertigen Bildwerten zu tun die für einen guten Gesamteindruck sorgen. Ähnlich der Ton der zwar stark von der Filmmusik geprägt ist, aber eine gute Räumlichkeit aufweist. Die