Kritik & Unser Fazit:
Dass Clint Eastwood mit seinen 83 (!) Jahren immer noch aktiv vor und hinter der Kamera agiert, ist bemerkenswert - vor allem auch daher, weil die lebende Hollywood-Ikone auch rein qualitativ nicht nachlässt und seine Projekte immer sehr überzeugend ausfallen. Mit 'Back in the Game', der im Original als 'Trouble with the Curve' bekannt ist, nimmt er sich als Regisseur aber ausnahmsweise eine Auszeit, und überlässt Robert Lorenz die Führung. Der langjährige Mitarbeiter von Eastwood, der u.a. als sein Regie-Assistent und sein Produzent fungierte, liefert mit dem Baseball-Drama um ein sich fremd gewordenes Vater / Tochter-Gespann sein Regie-Debut ab - von daher kann man also durchaus ein bisschen Nachsicht haben und sollte die inhaltlichen Schwächen des grundsätzlich stimmigen und vor allem gut gespielten Films nicht überbewerten.

Der Film mag spätestens im letzten Drittel etwas ins melodramatische abfallen und kommt dabei auch etwas zu vorhersehbar daher, aber auch wenn damit viel Potential verschenkt wurde, dann muss man es dem Film zumindest anrechnen, dass er gerade dank seiner zynischen Hauptfigur eine wesentlich amüsantere Seite hat, als was man es zunächst erwarten würde. Eastwood gibt den alten Miesepeter mit der üblichen Bravour und lässt keinen Zweifel daran, dass der von ihm gespielte Baselball-Talentscout trotz altersbedingter Einschränkungen ein Profi ist, aber in all den Jahren nichts über das Vatersein gelernt hat. Amy Adams macht als Tochter, die sich mit der Bewältigung der eigenen Vergangenheit schwer tut, eine genauso gute Figur - auch wenn hier öfters, insbesondere wenn es um die Nebenfiguren geht, die Klischee-Keule geschwungen wird.

Filme die sich um eine Sportart wie Baseball drehen, haben es in unseren Breitengraden bekanntlich schwer - ganz einfach schon allein deswegen, weil sich die Sportart bei uns nicht allzu grosser Popularität erfreut und auch die Spielregeln kaum bekannt sind.

'Back in the Game' hat aber immerhin den Vorteil, das man sich mit Baseball nicht auskennen muss, um den Film zu verstehen. Was der Film in jedem Fall ausstrahlt ist eine Liebe für die US-amerikanische National-Sportart, während durchgehend eine gewisse Nostalgie zu spüren ist. So treffen nicht nur bei der problematischen Vater / Tochter-Beziehung Welten aufeinander, sondern man zeigt zudem auch den Wandel auf, den die Sportart mit Hilfe der neuen Technologien derzeit durchmacht - und steht dieser Entwicklung durchaus kritisch gegenüber. Dass schlussendlich ausgerechnet die Liebe zum Baseball auch zum besseren Verständnis von Vater und Tochter führt, ist keine Überraschung - und tut dem Unterhaltungswert des längst nicht perfekten und vielleicht schnell vergessenen, aber stimmig umgesetzten Films keinen Abbruch.

Bei der technischen Umsetzung hat der Film auf Blu-ray Disc zumindest bildmässig gute Karten und überzeugt mit einem Bild, das grundsätzlich recht hochwertig daherkommt und an dem es nur wenig auszusetzen gibt. Beim Ton, der genrebedingt ohnehin schon etwas unspektakulär daherkommt, sieht das schon etwas anders aus, auch wenn der grösste Kritikpunkt bei der deutschen Synchrontonspur vor allem die geringe Lautstärke der Abmischung darstellt. Die Bonus-Features fallen zudem etwas dürftig aus und