Kritik & Unser Fazit:
Vom identischen (Original-) Titel sollte man sich bei dem 2011 veröffentlichten 'The Thing' nicht verwirren lassen, denn es handelt sich hier nicht etwa um ein Remake von John Carpenter's grandiosem Genre-Klassiker, sondern um ein Prequel - wobei böse Zungen dennoch behaupten, dass Regisseur Matthijs van Heijningen Jr. mit seiner Vorgeschichte mehr oder weniger ein Remake inszeniert hat. Und tatsächlich: Nicht nur der Schauplatz, sondern auch die Erzählstruktur hält sich sehr eng an das Original - zu eng könnte man sagen, denn auch wenn man hier die Ereignisse erzählt die sich auf der norwegischen Forschungsstation zutragen, dann kommt einem das Ganze doch sehr bekannt vor. So hat 'The Thing' vielleicht keine Überraschungen zu bieten und kommt (vor allem für Kenner des 1982 veröffentlichten Vorgängers) sehr vorhersehbar daher, aber es kommt dennoch eine gute Spannung auf und auch rein atmosphärisch ist die immer grösser werdende Paranoia unter den Stations-Mitgliedern deutlich spürbar.

Nur ganz so beklemmend wie das Original von John Carpenter ist der Film zu keinem Zeitpunkt - was allerdings auch nicht allzu überraschend ist, denn die charakterliche Entwicklung der schnell eingeführten Figuren ist weniger vielschichtig als im Original.

Kommt hinzu, dass man den Film streckenweise etwas zu sehr auf den üblichen Horror-Klischees aufbaut und die Figuren nicht nur etwas träge reagieren, sondern schlicht und einfach richtig dumme Sachen machen - was den Film ein paar Punkte bezüglich der Glaubwürdigkeit kostet. Damit, und mit einigen (zum Glück nicht allzu offensichtlichen) Logik- und Plotlöchern, lässt es sich schlussendlich aber dennoch ganz gut leben - nicht zuletzt, da Darsteller wie Mary Elizabeth Winstead oder Warrior-Star Joel Edgerton ihre etwas blass geratenen Figuren dann doch noch mit dem nötigen Leben ausfüllen können. Dass der Kampf gegen das formwechselnde Alien nicht mehr nur in männlicher, sondern hauptsächlich in weiblicher Hand liegt, verleiht dem Prequel dann auch eine Facette mit der man sich vom Original ein bisschen abheben kann - wobei spätestens der Showdown ein paar offene Fragen auf recht originelle Weise beantworten kann.

Zudem ist der Mix aus praktischen Kreaturen-Effekten und modernen CGI-Elementen, vor allem Angesichts des eher moderaten Budgets des Films, ziemlich gelungen - und macht das 'The Thing'-Prequel zu einem Film, der besser ist, als zuerst erwartet.

Schade also, dass man sich richtiggehend verbissen an die Vorgaben des Originals gehalten hat, denn mit ein bisschen mehr Mut zur Kreativität hätte die sehr solide umgesetzte Vorgeschichte zu einer kleinen Genre-Perle werden können. So sorgt der Mix aus Horror- und Sci-Fi Elementen aber immerhin noch für kurzweilige Unterhaltung und punktet in technischer Hinsicht zudem noch mit einer guten Bild- und Tonqualität auf Blu-ray. Beides fällt hier nicht übermässig spektakulär aus, kann sich aber sehen und hören lassen - wobei kleine Mankos, wie z.B. ein teilweise etwas wechselhafter Kontrast aufgrund nachträglich aufgehellter Bildbereiche oder ein nicht ganz optimal ausbalancierter Ton, kein wirkliches Problem darstellen. Bei den Extras ist vor allem