Kritik & Unser Fazit:
Ist es tatsächlich schon über 20 Jahre her, seit 'Trainspotting' praktisch über Nacht zum Kultfilm geworden ist? Tatsächlich kam Danny Boyles Regie-Durchbruch, und derjenige von Ewan McGregor als Darsteller, bereits 1996 in die Kinos und auch wenn man denken würde, dass die Zeit für eine Fortsetzung längst abgelaufen ist, dann erweist sich 'T2 Trainspotting' als ein sinnvolleres Sequel als zunächst erwartet - schlicht und einfach schon deshalb, weil das Original mit seinem offenen Ende einige Fragen unbeantwortet liess. Dass sich Regisseur Boyle dabei nur am Rande an die Buch-Fortsetzung ('Porno') von Autor Irvine Welsh hält, ist vielleicht erstmal überraschend, aber trotz der Abweichungen von der Buchvorlage fühlt sich die Fortsetzung immer noch wie 'Trainspotting' an - halt einfach zwanzig Jahre später und etwas weniger frisch.

Kein Wunder, dass 'T2 Trainspotting' oftmals in Nostalgie abrutscht. Was in anderen Filmen reines Marketing-Kalkül ist, kommt hier deutlich authentischer rüber, denn schliesslich hat man es mit vier Menschen zu tun, die sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.

So ist das Sequel ein Film der immer noch pulsierend und unberechenbar daherkommt, sich aber auf eine deutlich nüchterne und erwachsene Art und Weise mit seinen Figuren beschäftigt. Das diese nach wie vor Dreck am Stecken haben und, trotz vorhandener ehrenwerter Ansätze, immer wieder auf die schiefe Bahn kommen, verdeutlicht die komödiantischen Ansätze - die auch der Vorgänger bereits hatte - umso mehr. Und dennoch kann man 'T2 Trainspotting' als ernstzunehmende Charakterstudie bezeichnen, denn auch wenn vieles in der Welt von Rentboy & Co. überzeichnet wirkt, dann schafft es Regisseur Boyle dennoch, seine Figuren greifbar zu machen. Zudem hilfreich, dass der Film keine Zeit verschwendet und mit einem guten, aber nie übertriebenen Tempo seine eigentlich simple, aber unvorhersehbare Geschichte vorantreibt.

'T2 Trainspotting' funktioniert aber auch deshalb so gut, weil die Figuren zusammen mit ihren Darstellern gealtert und, zumindest teilweise, gereift sind - und weil nicht nur Ewan McGregor, sondern auch Ewen Bremner, Jonny Lee Miller und vor allem Robert Carlyle erneut eine hervorragende darstellerische Leistung abliefern. So mag der Film schlussendlich stark auf nostalgischen Gefühlen aufgebaut sein und die ikonische und provokative Qualität des Originals erreicht er zu keinem Zeitpunkt, aber als Wiedersehen und als Abschluss, den der Vorgänger dem Publikum vorenthalten hat, weiss 'T2 Trainspotting' zu überzeugen. Und das vielleicht Wichtigste: Boyle ist, vor allem für Fans von Teil 1, ein richtig unterhaltsamer Film gelungen.

In technischer Hinsicht macht der Film eine sehr gute Figur auf der hier vorliegenden Blu-ray. Abstriche muss man nur wenige machen und während beim Bild die verschiedenen Bildquellen, sowie eine nicht ganz überzeugende Kompression, für einen leicht wechselhaften Eindruck sorgen, dann ist beim Ton nur die Balance ein Knackpunkt. Das Problem: Die Musik bzw. die Songs sind meist sehr laut und die restlichen Sound-Elemente klingen im Vergleich sehr leise. Ansonsten aber ein verspielter und gelungener, vielfach pulsierender Mix. Die Extras sind zwar