Kritik & Unser Fazit:
Paul Verhoeven hat mit Starship Troopers im Jahr 1997 einen fulminanten, wenn auch sicherlich nicht ganz unkontroversen Start hingelegt und mit seiner Verfilmung der Buchvorlage von Robert A. Heinlein den Startschuss für eine Franchise gegeben, die trotz mehreren Sequels nie so richtig in die Gänge gekommen ist. Das wird 'Starship Troopers - Traitor of Mars' auch nicht mehr ändern können, denn nach zwei Real- und einem Animations-Sequel ist der mittlerweile fünfte Teil auch nichts mehr anderes als ein Aufguss von ein paar altbekannten Ideen. Nach dem direkten Vorgänger hat man sich einmal mehr für eine CGI-Animations-Umsetzung entschieden, doch trotz verschiedener guter Ansätze fühlt sich der Film nur selten wie ein 'Starship Troopers'-Film an und eher wie ein Mix aus Anime und einer 'Metal Gear Solid'-Videogame-Cutsequenz.

Eine Überraschung ist das nicht, schliesslich wurde der Film in der Heimat von Anime und Manga produziert. Dementsprechend ist 'Traitor of Mars' die japanische Herkunft stark anzumerken und bis auf die typischen Insekten und Raumschiffe fühlt sich der Film durchgehend austauschbar an.

Schade, denn 'Starship Troopers - Traitor of Mars' hätte Potential und macht ein paar Sachen sogar gar nicht mal schlecht: Man steigt ohne grosse Umschweife ins Geschehen ein und polstert die simple, aber immerhin nicht völlig uninteressante Story mit ein paar bekannten Gesichtern - die im Original z.T. von den Darstellern des Original-Films gesprochen werden - aus. Dumm nur, dass man die Figuren höchstens per Namen, aber kaum nach ihrem Aussehen wiedererkennt, denn animationstechnisch lässt der Film über weite Strecken einiges zu Wünschen übrig. Figuren kommen äusserst steif und ungelenk daher und das düstere, farblich sehr monotone Setting wirkt geradezu einschläfernd. Lichtblicke sind nur die Konfrontationen mit den Bugs und diese steuern mit ihrem Plasma auch die wenigen Farbtupfer in dieser Direkt-to-DVD Produktion bei.

Dass die subversiven Untertöne von Heinleins Romanvorlage und Verhoevens Kino-Erstling aufgegriffen werden, ist sicherlich bemerkenswert, doch bleiben diese durch die unbeholfene, fast schon plumpe Integrierung (u.a. mittels verschiedener News-Reportagen die mit ihren Realaufnahmen jedoch vom restlichen Stil des Films stark abweichen) jedoch weitestgehend ungenutzt. So köchelt 'Starship Troopers - Traitor of Mars' recht oberflächlich vor sich hin und auch wenn Rico und Snapp sogar so etwas wie eine Charakterentwicklung durchlaufen, dann bleibt's ansonsten bei den üblichen Figuren-Klischees. Kein Wunder also, dass der Film keinen wirklichen Spannungsbogen aufbauen kann und, bis auf eine für Fans noch einigermassen interessante Bug-Massenszenen zum Ende hin, ohne wirkliche Highlights auskommen muss.

Ganz egal was man von 'Starship Troopers - Traitor of Mars' halten mag, auch ein Hardcore-Fan muss zugeben, dass die Bildqualität nicht überzeugen kann. Dabei dürfte der weiche, schlecht definierte und flach wirkende Look kein transfer-, sondern ein quell- bzw. animationstechnisches Problem sein - sogar die zahlreichen Kantenflimmer-Artefakte. Etwas, das im Jahr 2017 auch bei einer budgetmässig eingeschränkteren Produktion ein No-Go ist. Der Ton wird niemanden aus den Socken hauen und weist auch ein paar Einschränkungen auf, darf aber als zufriedenstellend