Kritik & Unser Fazit:
Seit Captain America: Civil War ist es offiziell: Spider-Man ist endlich Teil vom Marvel Cinematic Universe! Lagen die Filmrechte an der Kult-Comicfigur ausschliesslich bei Sony, hatte Marvel nun endlich eine Vereinbarung getroffen um den Netzschwinger in die Story rund um Iron Man & Co. einbinden zu können - und nicht nur das: Man kann nun auch bei den Solofilmen von Spider-Man mitbestimmen. Gleichzeitig hat das aber auch zur Folge, dass man die 'Spider-Man'-Filmreihe ein weiteres mal rebootet - und das, nachdem erst vor wenigen Jahren mit The Amazing Spider-Man und dessen Sequel ein Neuanfang gemacht worden ist. Kein anderer Superheld wurde bisher rein cineastisch so oft durch den Fleischwolf gedreht und dementsprechend machen die Macher rund um Regisseur Jon Watts das einzig richtige: Sie lassen eine erneute Originstory links liegen.

So kriegt man in 'Spider-Man: Homecoming' keinen weiteren Spinnenbiss zu sehen und auch der für Spidey charaktertypisch wichtige Subplot rund um Onkel Ben lässt man komplett aussen vor. Marvel weiss, dass das Publikum die Herkunftsstory von Spider-Man in- und auswendig kennt.

Völlig unverkrampft steigt man in die Handlung ein, wobei diese stark von den Ereignissen rund um Spideys Einsatz während 'Civil War' geprägt ist. Der Einfluss von Tony Stark, der Spider-Man damals rekrutierte und auch sein Kostüm entwarf, ist allgegenwärtig zu spüren und Peter muss seinen Drang, schnellstmöglich auch zu einem Avenger zu werden, mit seinem Schulleben in Einklang bringen - was ihm, wie könnte es auch anders sein, nicht gelingt. Im Gegenteil: Peter will als Spider-Man zwar Gutes tun, verheddert sich dabei aber immer wieder in Schwierigkeiten und sein Ziel, Stark zu beeindrucken, rückt immer mehr in weite Ferne. So nimmt Stark eine Art Vaterersatzfigur ein, wird von den Machern ansonsten aber mit Bedacht eingesetzt - zum Glück!

Vor allem steht bei 'Spider-Man: Homecoming' der Humor an vorderster Stelle. Dass man sich von den '80er Jahre Teenie-Komödie von John Hughes hat inspirieren lassen, liegt auf der Hand und gibt dem Film seinen Charme. Trotzdem fügt sich 'Homecoming' gut ins MCU ein und auch wenn es der bisher am deutlichsten an ein eher jüngeres Zielpublikum gerichtete Marvel-Film ist, dann kommen auch ältere Spidey-Fans auf ihre Kosten - zumindest weitestgehend. So wünscht man sich hin und wieder einen Spider-Man der schon ein bisschen sattelfester ist und nicht jeden Einsatz vermasselt und das Kostüm, trotz ein paar netter Ideen, ist schlicht und einfach zu stark technologisiert und schmälert zudem die eigentlichen Kräfte von Spider-Man. Spinnensinn? Den braucht's nicht mehr, übernimmt alles das Kostüm das wie ein Mini-Iron Man-Suit daherkommt.

Als Ausgleich fungiert eine hervorragende Besetzung mit Tom Holland als bisher bestem Peter Parker und Michael Keaton als Bösewicht Vulture, der auch ohne Kostüm furchteinflössend ist. Ein durchaus gelungener Neuanfang, aber ganz Daheim angekommen ist Spidey noch nicht.

So unbeschwert locker der Film selbst daherkommt, so hochwertig ist die Umsetzung der hier vorliegenden Blu-ray Disc - jedoch ohne wirkliche Referenzwerte abzuliefern. Tragisch ist das jedoch nicht, denn sowohl Bild als auch Ton sind qualitativ auf sehr hohem Niveau angesiedelt und bieten praktisch keinen Anlass zur Kritik. So wird einem beim Bild viel High-def Feeling geboten und die wenigen Mankos, wie z.B. wenige weicher wirkende VFX-Shots, sind kaum der Rede wert. Der Ton geht in den Actionszenen in die Vollen und punktet mit einer sehr aktiven und zum Teil auch aggressiven Räumlichkeit. Zudem verfügt die Disc über eine gute Auswahl