Kritik & Unser Fazit:
Regisseur Terrence Malick hat sich mit Filmen wie 'Badlands' und 'The Thin Red Line' einen Namen gemacht, der weit über Hollywood hinaus geschätzt wird. So mag die Filmografie des US-amerikanischen Regisseurs zwar überschaubar sein, aber wenn der Filmemacher ein neues Projekt in Angriff nimmt, dann scheinen sich die Stars um eine Rolle - egal wie klein - regelrecht zu reissen. Bei 'Song to Song', einer dramatischen Romanze die Malick über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren gefilmt hat, scheint dies nicht anders gewesen zu sein, denn der Film ist von bekannten und namhaften Gesichtern geradezu überladen und konzentriert sich nicht nur auf Grössen aus Hollywood, sondern auch etliche Musiker - keine Überraschung bei einem Film, der in der Musikszene angesiedelt ist und auch einige ikonische Gesichter, u.a. Patti Smith, zeigt.

Diese dient als Hintergrund für eine verzwickte, aber auch verträumte Liebesgeschichte bei der es zwischen Rooney Mara, Ryan Gosling, Michael Fassbender und Natalie Portman drunter und drüber geht - im typischen Malick-Stil der einmal mehr aus vielen schön anzusehenden und stimmig in Szene gesetzten Bildern und aufgesetzt wirkenden Voice-Overs seiner Akteure besteht. Ein roter Faden ist jedoch nur schwer erkennbar und so überrascht es dann auch nicht zu erfahren, dass während der Dreharbeiten kein wirkliches Drehbuch vorhanden gewesen ist. Ähnlich wie schon bei Malicks The Tree of Life fühlt sich auch 'Song to Song' wie ein ungeregelter Bewusstseinsstrom, also ein sogenannter stream of consciousness, an und weist genau deshalb auch keine wirkliche Spannungskurve auf. Schlimmer: Es kommt zu vielen Hängern und Längen.

So werden sogar emotional gewichtigere Momente, wie z.B. der Freitod einer Hauptfigur, nur angerissen und gleich wieder fallen gelassen und trotz, oder gerade wegen der eigenwilligen Erzähltechnik bleiben die Figuren nicht nur distanziert, sondern unterkühlt und äusserst blass.

Dabei spräche einiges für 'Song to Song'. Gerade weil die Thematik des Films ein bisschen bodenständiger ist als die direkten Vorgängerfilme von Malick möchte man denken, dass der Film ein bisschen zugänglicher ist, doch das ist nur gelegentlich der Fall. Daran können auch die durchgehend (fast zu) perfekt in Szene gesetzten Darsteller und etliche Kurzauftritte, wie z.B. von Cate Blanchett oder Val Kilmer, nichts ändern, denn trotz guter Ansätze wirkt 'Song to Song' nicht nur sehr langatmig, sondern überaus prätentiös. Entweder mag man das, oder eben nicht - und wer bereits mit den direkten Vorgängerwerken von Terrence Malick, d.h. 'The Tree of Life' oder 'Knight of Cups', nichts anfangen konnte, dem wird auch 'Song to Song' nicht zusagen.

Wer sich mit dem Inhalt des Films schwer tut, der darf sich bei 'Song to Song' immerhin über eine sehr gute, vom mehrfach oscarausgezeichneten Kameramann Emmanuel Lubezki gefilmte Bildqualität freue die dermassen hochwertig ist, dass man vielfach von Referenzqualität sprechen kann. Vorhandene Mankos, wie z.B. Banding-Artefakte, sind transfer- und nicht quellbedingt und trüben den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck nur geringfügig. Kommt hinzu, dass der Ton des Films ebenfalls zu überzeugen weiss und hochwertig, wenn auch unspektakulär, ausfällt.