Kritik & Unser Fazit:
Mit den französischsprachigen Produktionen Ein Prophet und Der Geschmack von Rost und Knochen hat Regisseur Jacques Audiard ein internationales Publikum erreicht und konnte sich damit einen Namen machen. Irgendwie passend, dass sich Audiard mit 'The Sisters Brothers' nun nicht nur an eine englischsprachige Produktion herangewagt hat, sondern sich gleich auch noch eines der vielleicht amerikanischsten Filmgenres überhaupt vorgenommen hat: Dem Western. Ein klassischer Western wird einem in 'The Sisters Brothers' jedoch nicht wirklich vorgesetzt, denn auch wenn der Film über bekannte Elemente verfügt, dann weicht er von der klassischen Western-Struktur ab und kommt in vielerlei Hinsicht auch etwas eigenwillig daher.

Dabei weicht Audiard von der Romanvorlage von Autor Patrick DeWitt stellenweise recht stark ab und entscheidet sich für ein recht gemächliches Erzähltempo - dermassen gemächlich, und daher auch eher unspannend, dass man den Film stellenweise als recht langatmig bezeichnen muss.

An der eigentlichen Story liegt's nicht, denn diese bietet tatsächlich mehr als genug Potential für einen spannenden und zudem innovativen Western der sich von der Konkurrenz abheben könnte. Wirklich gelingen will das 'The Sisters Brothers' aber zu keinem Zeitpunkt, denn dafür wirkt der Film über weite Strecken zu ziellos und steuert nur mit Müh und Not auf ein Ende hin, dass gerade mal ansatzweise als spannend bezeichnet werden kann. Schade wenn man bedenkt, dass Regisseur Audiard seinen Film mit vielen kleinen Details ausstattet und den Wilden Westen, der hier jedoch nicht ganz so wild wirkt wie man es gerne hätte, authentisch rüberkommen lässt.

Zudem schade, dass die guten und durchs Band namhaften Darsteller (u.a. ist Rutger Hauer in einer seiner letzten Rollen zu sehen) verheizt werden. Nicht nur Joaquin Phoenix, sondern auch Jake Gyllenhaal können keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und wenn überhaupt, dann macht John C. Reilly, der auch als einer der Produzenten fungiert hat, noch die beste Figur - vor allem deshalb, weil die von ihm gespielte Figur die beste Charakterisierung aufweist. Trotzdem dümpelt 'The Sisters Brothers' vor sich hin und weiss, trotz der potentiell guten Story und den stimmigen Bildern, nur selten zu packen - und hinterlässt deshalb keinen bleibenden Eindruck.

In technischer Hinsicht macht 'The Sisters Brothers' auf der hier vorliegenden Blu-ray Fassung von Ascot Elite Home Entertainment eine gute, wenn auch unspektakuläre Figur. So bekommt man ein qualitativ recht gutes Bild geboten an dem es nur wenig auszusetzen gibt. Beim Ton sieht es bzw. klingt es ähnlich, denn auch hier gilt: Zwar nur während ein paar actionlastigeren Konfrontationen ein bisschen spektakulärer und druckvoller, aber zum Film passt es gut und qualitativ gibt es nichts zu meckern. Auf Hintergrundinfos zur Entstehung der Produktion