Kritik & Unser Fazit:
Die Story-Beschreibung von 'Siberia' liest sich eigentlich recht gut und man könnte fast meinen, dass hinter dem Film von Regisseur Matthew Ross ein spannender Diamantenschmuggel-Thriller steckt. Wie sich jedoch sehr schnell herausstellt, ist der Aufhänger rund um die seltenen Diamanten eben nur das: Ein Aufhänger - und ein schlechter noch dazu. So kann der Film zu keinem Zeitpunkt verdeutlichen, um was es bei dem dubiosen Diamanten-Deal tatsächlich geht und man lenkt den verwirrten, aber eben auch schon sehr schnell gelangweilten Zuschauer lieber mit ein paar aufgesetzt wirkenden Sex-Szenen ab. Kein Wunder das man sich sehr schnell fragt, wie es einen Schauspieler wie Keanu Reeves in eine solche Produktion verschlagen hat.

Kein gutes Zeichen wenn das die interessanteste Frage ist, die einem während des Films - bei dem kurioserweise auch noch Veronica Ferres und '80er Jahre-Star Molly Ringwald in winzigen Minirollen auftauchen - in den Sinn kommt, denn 'Siberia' dümpelt recht belanglos vor sich hin.

So nützt es auch nicht viel, dass der Film zum Ende hin dann doch noch ein bisschen in Fahrt kommt und den Zuschauer mit einer finalen Schiesserei aus der Lethargie herauszuholen versucht - nur um einen dann mit einem wenig zufriedenstellende Ende zurückzulassen.

Ausnahmsweise ist das gewohnt steife Spiel von Keanu Reeves also durchaus verständlich und passend, denn scheinbar wirkt der Film nicht nur auf den Zuschauer einschläfernd, sondern auch auf seinen Hauptdarsteller der mit diesem Film ins B- bzw. C-Movie Territorium vordringt, in dem Hollywood-Kollegen wie Bruce Willis oder Nicolas Cage seit ein paar Jahren anzutreffen sind. Wer keinen Krimi-Thriller erwartet und mit einer ziemlich konstruierten Romanze samt Russland-Klischees zurecht kommt, könnte - zumindest als Fan von Keanu Reeves - auf seine Kosten kommen. Ansonsten gilt hier: Wer 'Siberia' nicht gesehen hat, hat nicht viel verpasst.

Zumindest macht 'Siberia' in technischer Hinsicht eine sehr solide Figur und überzeugt auf der hier vorliegenden schweizerischen Blu-ray Fassung von Ascot Elite Home Entertainment mit einer Bild- und Tonpräsentation, die sich sehen und hören lassen kann. Allzu spektakuläre Eindrücke sollte man allerdings nicht erwarten, denn während das Bild grundsätzlich gut abschneidet und nur mit wenigen Einschränkungen zu kämpfen hat, fällt der Ton lediglich in ein paar wenigen Momenten etwas auffälliger, und damit auch räumlicher und differenzierter, aus.