Das Bild:
Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 1.66:1 (16:9)

Schärfe:		75%
Kontrast:		80%
Detailzeichnung:		65%
3-D / HD-Effekt:		60%
Kompression:		0%

Rein bildmässig macht der im Jahr 1954 veröffentlichte Hitchcock-Klassiker 'Das Fenster zum Hof' eine erstaunlich gute Figur auf dem hochauflösenden Format - erstaunlich gut deshalb, weil das Original-Negativ in einem miserablen Zustand gewesen sein muss und die Restauration einen besonders grossen Aufwand erforderte. Das Resultat kann sich aber sehen lassen und wird nicht nur langjährige Fans mehr als zufrieden stellen - auch wenn man ein paar altersbedingte Abstriche machen muss. Grundsätzlich weiss das Bild, trotz seiner leichten Wechselhaftigkeit, mit guten Werten zu überzeugen - wobei viele Szenen eine gute Schärfe- und Detailzeichnung aufweisen und ausserdem auch die Kontrast- und Farbwiedergabe mit ausgewogenen bzw. natürlichen und kräftigen Werten zu überzeugen weiss. Das hat dann auch den Vorteil, dass 'Rear Window' (Originaltitel) gelegentlich eine solide Plastizität und Tiefenwirkung erzielt.

Trotzdem fällt auf, dass das recht saubere Bild (nur wenige Schmutzpartikel sind vorhanden) immer mal wieder mit ein paar weicher wirkenden bzw. leicht unscharfen (Übergangs-) Shots und Sequenzen zu kämpfen hat (was vor allem bei grösseren Projektionsflächen stärker ins Auge fällt) und es ausserdem in seltenen Fällen zu einem minimalen Farbflackern kommen kann. Letzteres Problem überrascht nicht sonderlich wenn man weiss, dass gewisse Farbelemente (u.a. die gelbe Farbschicht) des Original-Negativs stark beschädigt waren und diese nur mit grossen Aufwand wiederhergestellt werden konnten - von daher überrascht es umso mehr, dass dieses Problem nicht stärker ausgeprägt ist. Ganz aufmerksamen Augen wird zwar auch ein gelegentlich auftretendes Pulsieren bzw. Wabern nicht entgehen, aber auch dieses Manko hält sich in Grenzen und wirkt sich nur minimalst auf den ansonsten guten Gesamteindruck aus.

Die durchgehend vorhandene, meist minimal bis leicht ausgeprägte Korn-Struktur stellt ebenfalls kein Negativfaktor dar und verleiht dem Bild sein klassisches Kino-Feeling. Wie nicht anders zu erwarten kein perfektes, aber dennoch sehr gutes 4-Sterne-Bild!


Der Ton:
Getestet: Deutsch DTS 2.0 (Mono)

Da die ursprüngliche Kino-Synchro aus den '50er Jahren als verschollen gilt ist es keine Überraschung, dass man beim der hier vorliegenden Blu-ray Disc von 'Das Fenster zum Hof' auf die nachträglich produzierte Synchronfassung aus den '80er Jahren zurückgreift.

Das stellt nur schon deshalb keinen Grund zum meckern dar, weil James Stewart auch in dieser Fassung vom bekannten Synchronsprecher Siegmar Schneider gesprochen wird. Auch sonst kommt die Neu-Synchro sehr stimmig und klassisch daher und weiss zudem auch rein qualitativ zu überzeugen. So mag es sich hier zwar lediglich um eine (auf zwei Kanäle verteilte) Mono-Abmischung handeln, aber sämtliche Sound-Elemente sind in einem erstaunlich guten Zustand und auch wenn keine wirkliche Räumlichkeit aufkommt, dann weist der (nur stellenweise nicht ganz optimal ausbalancierte) Mix eine gewisse Luftigkeit auf. Nicht zuletzt dank der durchgehend guten Dialogverständlichkeit und der stimmigen Musikwiedergabe eine der besseren Mono-Abmischungen. 3 Sterne!

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS 2.0 (Mono): Französisch, Italienisch, Japanisch, Spanisch
DTS-HD Master Audio 2.0 (Mono): Englisch

Die Extras:
Bei den Extras der 'Das Fenster zum Hof' Blu-ray, da von einer früheren DVD-Edition des Films stammend komplett in SD-Auflösung vorliegend, wird der Anfang von der Making of- bzw. Rückblicks-Doku 'Ethik in Rear Window: Eine Original-Dokumentation' (ca. 55 min.) gemacht. Diverse bekannte Hollywood-Grössen, unter anderem John Carpenter und Peter Bogdanovich, gehen auf die Entstehung und den nachhaltigen Erfolg und Einfluss des Films ein, während sich ein weiterer Teil des Dokumentation der sehr aufwändigen Restauration des Films widmet. Während 'Eine Unterhaltung mit Drehbuchautor John Michael Hayes' (ca. 13 min.) dem Drehbuchautor des Klassikers die Möglichkeit gibt, auf die Entstehung des Projekts einzugehen, beleuchtet man in 'Pures Kino: Mit den Augen des Meisters' (ca. 25 min.) die besondere und einzigartige Bildsprache des Kino-Genies.

In ähnlicher Weise funktioniert 'Barrieren durchbrechen: Hitchcocks Sound' (ca. 24 min.), mit dem Unterschied, dass man hier die akustischen Qualitäten von Hitchcocks Filmen, darunter auch 'Rear Window', etwas genauer unter die Lupe nimmt. Während man unter 'Hitchcock / Truffaut' (ca. 16 min.) einen Audio-only Ausschnitt eines von François Truffaut im Jahr 1962 geführten Interviews mit Hitchcock über 'Rear Window' zu hören bekommt, ist unter 'Die Meister des Kinos' (ca. 34 min.) noch ein '80er Jahre TV-Special mit einem ausführlichen und unterhaltsamen Interview mit Hitchcock verfügbar. Nebst einem Audiokommentar mit dem Autor und Hitchcock-Experten John Fawell sind zudem noch eine 'Produktionsfotos'-Diashow (ca. 3 min.), sowie zwei verschiedene 'Trailer' (ca. 9 min.) von 'Rear Window' anwählbar. Mit einem zusätzlichen (hochauflösenden) Trailer macht Universal Pictures zudem noch auf das 100. Jubiläum des Studios aufmerksam.

Erwähnenswert: Universal Pictures hat sich auch bei diesem Titel für ein Wendecover entschieden, dank dem man sich glücklicherweise nicht über das nach wie vor lästige (und zurecht unbeliebte) FSK-Logo auf der Cover-Vorderseite zu ärgern braucht.