Originaltitel:	Prayers for Bobby
Veröffentlichung:	27. Juli 2012
Studio / Verleih:	CMV Laservision
Produktionsjahr:	2009
Länge:	89 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
Mary Griffith (Sigourney Weaver), eine streng religiöse Mutter, kann sich mit der Homosexualität ihres Sohnes nicht abfinden und tut alles, um ihren Sohn von seiner "Krankheit" zu heilen. Sie ist der festen Überzeugung, Bobbys Schwulsein ist eine Sünde. In Hoffnung auf die Anerkennung seiner Mutter tut Bobby alles, was sie von ihm verlangt ... als Bobby jedoch merkt, dass er sich nicht ändern kann, machen die ständige Zurückweisung seiner Mutter ihn depressiv - und er begeht Selbstmord. Mary macht sich auf die schmerzhafte Suche nach dem Warum und beginnt, ihren Glauben in Frage zu stellen...

Kritik & Unser Fazit:
Religion und Sexualität vertragen sich grundsätzlich nicht gut - schon gar nicht wenn es um Homosexualität geht. 'Prayers for Bobby', ein US-amerikanischer TV-Film aus dem Jahr 2009, beleuchtet eine wahre Geschichte die sich Anfang der '80er Jahre zugetragen hat und die sehr eindrücklich aufzeigt, wie tragisch es enden kann, wenn eine christlich-fundamentalistische Familie, insbesonders die Bibel wortwörtlich auslegende Mutter, ihren schwulen Sohn von seiner angeblichen Krankheit heilen möchte. Ein Vorhaben das logischerweise zum scheitern verurteilt ist und mit dem Selbstmord des knapp 20-jährigen Sohnes kaum tragischer enden konnte. Ein Freitod, der schlussendlich aber auch etwas Gutes hatte und dazu führt, dass die engstirnige Mutter ihren Glauben kritisch hinterfragt und sich fortan für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzt.

Das entschuldigt den frühen Tod von Bobby zwar nicht, zeigt aber auf erschreckende Art und Weise auf, was leider noch in viel zu vielen Teilen der Welt zum Alltag von vielen jungen homosexuellen Menschen gehört: Ständige Unterdrückung und Diskriminierung.

Von daher fungiert 'Prayers for Bobby' als Beispiel für die anhaltende Ungerechtigkeit und dem eigentlich irrsinnigen Umstand, dass man sich als gleichgeschlechtlich liebender Mensch heutzutage überhaupt noch für seine Sexualität zu rechtfertigen braucht. Der Film von Highlander-Regisseur Russell Mulcahy, der unter anderem mit seiner Arbeit an der kultigen TV-Serie 'Queer as Folk' bereits Erfahrungen im Umgang mit ungewöhnlichen Gay-Stories sammeln konnte, spart sicher nicht mit den Klischees und rutscht zuweilen auch in leicht melodramatische Gefilde ab, aber hat sein Herz immer auf dem rechten Fleck - sogar dann, wenn es eigentlich ein einfaches wäre, die Eltern, insbesonders die von Sigourney Weaver gespielte Mutter, als herzlose Übeltäter abzustempeln. Vielmehr beleuchtet der Film die komplexe Situation mit viel Feingefühl.

So tragisch der Selbstmord von Bobby erscheint, es ist vor allem die in der zweiten Filmhälfte erzählte Geschichte der Mutter und ihrem Weg zur Selbsterkenntnis, die besonders zu Tränen rührt - was auch der herzzerreissenden Darstellung von Hollywood-Star Sigourney Weaver zu verdanken ist. Der Film ist auch sonst überzeugend besetzt, aber Weaver, die für ihre Rolle für einen Golden Globe und einen Emmy nominiert war, wächst spätestens zum Ende über sich hinaus und lässt einen vergessen, dass man es bei 'Prayers for Bobby', trotz gut erkennbarer TV-Herkunft, eigentlich mit einem TV-Film zu tun hat. Ein Film, der mehr als nur gute Drama-Unterhaltung zu bieten hat und nicht nur als Plädoyer für mehr Verständnis, sondern auch als Aufklärungsfilm funktioniert.

So gut der Film umgesetzt wurde und so überzeugend die darstellerischen Leistungen auch sein mögen, wenn es um die technische Umsetzung geht, muss man auf der hier vorliegenden Blu-ray ein paar Abstriche machen. Vor allem bildmässig sieht man dem Film die TV-Herkunft besonders gut an und überhaupt muss man mit einer Bildqualität vorlieb nehmen, die nicht nur allgemein weich und undetailliert daherkommt, sonder auch so gut wie kein High-def Feeling ausstrahlt. Der deutsche Synchronton kommt etwas lieblos daher und ist nicht nur genrebedingt, sondern auch von seinem 2.0-Mix