Originaltitel:	Heisei tanuki gassen ponpoko
Veröffentlichung:	19. Februar 2016
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	1994
Länge:	119 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Fortschreitender Wohnungsbau zwingt die Waschbären aus den Tama-Hügeln vor den Toren Tokios, ihre Heimat zu verlassen. Um Wohnanlagen zu bauen, holzen die Menschen die Wälder ab und ebnen die Hügel ein und nehmen den Waschbären so Lebensraum und Nahrungsgrundlage. Doch einige weise, alte Waschbären möchten den Versuch unternehmen, die Menschen auf die traditionelle, uralte Art der Waschbären zu bekämpfen, und die Verwandlungskünste einsetzen, die nur Waschbären und Füchse beherrschen. Doch der Kampf nimmt eine tragische Wendung...

Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Pom Poko' hat Regisseur Isao Takahata, einem breiteren Publikum vor allem dank seinem Meisterwerk Die letzten Glühwürmchen bekannt, im Jahr 1994 einen Film inszeniert, der auf einer Idee von Hayao Miyazaki basiert. Natur gegen Mensch - das ist ein Thema, das in den Produktionen des japanischen Animations-Studios Ghibli nicht einfach nur ein wiederkehrendes, sondern sogar ein zentrales Thema ist. In 'Pom Poko' wird der Kampf der Tiere und der Natur gegen die Übermacht des Menschen und seiner Betonstädte auf etwas verspieltere, um nicht zu sagen schräge Art und Weise gezeigt. Doch während der recht derbe Humor ein bisschen gewöhnungsbedürftig und das Spiel mit japanischen Traditionen für ein westliches Publikum nicht sofort zugänglich ist, ist die Botschaft des Films ernsthafter als was man denken könnte.

Bestimmt kein Zufall, dass 'Pom Poko', zumindest in den Grundzügen, an den thematisch ähnlich ausgerichteten Unten am Fluss erinnert - auch, weil in 'Pom Poko' nicht alles eitler Sonnenschein ist und es den Waschbären, im Film Marderhunde genannt, auch mal an den Kragen gehen kann.

'Pom Poko' mag dank seiner fantastischen Elemente verspielt daherkommen, für ein jüngeres Publikum ist er jedoch nur bedingt geeignet. Farbenfrohe und kreativ in Szene gesetzte Verwandlungsszenen wechseln sich mit Kampfszenen ab, die auch mal ein ungutes Ende nehmen können und die unverblümte Darstellung der männlichen Marderhund-Geschlechtsteile kann für ein westliches Publikum erstmal ein bisschen irritierend, aber ebenso belustigend, wirken - oder wo sonst hat man schon gesehen, wie ein überdimensionierter Hodensack als Fallschirm benutzt wird? Richtig unter die Gürtellinie geht 'Pom Poko' nie und obszön ist der Film schon gar nicht, aber es steht ausser Frage, dass der Film mit seinem für Japan typischen Humor die Lager spalten könnte und nicht die universelle Qualität anderer Ghibli-Filme besitzt.

Kommt hinzu, dass der Film ein bisschen unter der Laufzeit von knapp zwei Stunden zu leiden hat und spätestens im letzten Drittel, wo die Story noch ein paar Wendungen nimmt, sich merklich in die Länge zieht. Viele witzige Einfälle, zu denen auch die Geister-Parade der Marderhunde gehört, können einen über solche Schwächen aber gekonnt hinwegtrösten, denn eines steht fest: Auch wenn 'Pom Poko' weder zu den besten Werken von Regisseur Takahata oder dem Studio Ghibli gehört, dann stellt er zumindest eine willkommene Abwechslung dar und ist mit seiner Mischung aus derbem Humor, ernsteren Tönen und einer positiven Öko-Botschaft ein dennoch recht sehenswerter Eintrag in der beeindruckenden Filmografie des Studio Ghibli.

'Pom Poko' mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen, aber in technischer Hinsicht gibt es am mittlerweile 22-jährigen Animationsfilm so gut wie nichts auszusetzen. Der Ton mag mit seiner 2.0-Stereo-Abmischung alles andere als spektakulär sein und die Balance, insbesonders wenn es um die Stimme des Erzählers geht, könnte besser sein, aber der Mix kann dennoch als gut und zufriedenstellend bezeichnet werden. Beim Bild wiederum wird einmal mehr bewiesen, dass auch der traditionelle 2D-Handzeichentrickfilm über jede Menge High-def Feeling verfügen kann und auch wenn der Schwarzwert in Ghibli-typischer Manier ein bisschen hell wirkt, dann