Kritik & Unser Fazit:
Das Genre der romantischen Komödie ist aus der heutigen Kino-Landschaft kaum mehr wegzudenken und ist des einen (meist männlichen Zuschauers) Leid, und des anderen (vornehmlich weiblichen Zuschauers) Freud. Bevor Hollywood das Publikum mit einer Flut an mehrheitlich oberflächlichen und in der Regel schnell vergessenen Vertretern des Genres regelrecht überflutet hat, musste erstmal ein Film den Startschuss geben - und dieser erfolgte im Jahr 1959 mit 'Bettgeflüster', einer romantischen Komödie die aus heutiger Sicht zahm und geradezu bieder daherkommt, aber zur damaligen Zeit die gesellschaftlichen (und von Hollywood auferlegten) moralischen Konventionen bis an ihre Grenzen auslotete. Und nein, es wird kein Sex gezeigt und von Frivolität kann keine Rede sein, aber dafür gibt sich der Film umso zweideutiger und spielt gekonnt mit den (vor allem damaligen) stereotypischen Rollen von Männlein und Weiblein.

So lebt 'Pillow Talk' (Originaltitel) einerseits von seinem spritzigen und hervorragenden (übrigens mit einem Oscar ausgezeichneten) Drehbuch, und andererseits vom ebenso hervorragenden Zusammenspiel seines charismatischen Leinwand-Paares - denn besser hätten Doris Day und Rock Hudson wohl kaum miteinander harmonieren können.

Es sind dann auch Day und Hudson, die massgeblich für den durchschlagenden Erfolg - und bis heute anhaltenden Beliebtheitsgrad - des Films verantwortlich sind. Doris Day kann sich in 'Bettgeflüster' erstmals von ihrem biederen Image lösen, während Rock Hudson sein eigenes Image regelrecht auf die Schippe nehmen kann. So ist die Szene, in der (der damals noch heimlich homosexuell lebende) Hudson sein gespieltes Desinteresse an Days Filmfigur mit einer schwulen Andeutung zu rechtfertigen versucht, vor allem heutzutage umso witziger - und kann durchaus als eine Art Insider-Witz verstanden werden, der möglicherweise ganz bewusst in den Film eingebaut wurde. Nur ein Beispiel, wie sehr man bei 'Bettgeflüster' die damaligen Grenzen auslotete und mit viel Wortwitz und Slapstick eine Komödie erschuf, die ihrer Zeit deutlich voraus war - und den Weg für ein unkonventioneller und moderner denkendes Hollywood ebnete.

Wichtig ist aber vor allem, dass sich 'Bettgeflüster' die letzten fünf Jahrzehnte über erstaunlich gut gehalten hat und dabei kaum Staub angesetzt hat. Ein Film, der zurecht als der Höhepunkt von Doris Days und Rock Hudsons filmischer Zusammenarbeit gilt!

Ganz so zeitlos wie die inhaltliche Umsetzung ist der Film in technischer Hinsicht vielleicht nicht, aber dank einer gelungenen Bild- und Tonrestauration hat der mittlerweile 53-jährige Klassiker erfolgreich den Sprung ins hochauflösende Zeitalter gemacht. So mag das Bild rein qualitativ ein bisschen wechselhaft daherkommen (vor allem wenn es um die Schärfe- und Detailzeichnung geht), punktet dafür umso mehr beim Kontrast und den Farben. Da verzeiht man es Universal Pictures auch gerne, dass man einmal mehr auf Rauschfilter und Nachschärfung nicht ganz verzichten konnte. Der Mono-Mix der deutschen Synchronfassung klingt zudem besser als erwartet - und einzig die Extras könnten noch etwas ausführlicher (und filmbezogener) ausfallen. Dafür