Kritik & Unser Fazit:
Henri Charrières biografischer Roman 'Papillon' hat sich seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1969 nicht nur millionenfach verkauft, sondern diente bereits 1973 als Vorlage für den gleichnamigen Film bei dem Steve McQueen und Dustin Hoffman die Hauptrollen spielten. Dieser geniesst bis heute Kultstatus und gerade deswegen ist es umso überraschender, dass man sich dennoch an ein Remake des Stoffes gewagt hat. Tatsächlich sollte man den Film von Regisseur Michael Noer mit dem Original nicht zu sehr vergleichen, denn auch wenn die Herangehensweise sehr ähnlich ist (was nicht überrascht, denn das Remake basiert auf dem Drehbuch des früheren Films), dann kann sich die Neuinterpretation dennoch vom Original abheben - wenn auch nur recht mässig.

Welche Filmversion besser ist, sei dahingestellt, denn auch wenn das Duo McQueen / Hoffman vielleicht ein bisschen mehr Charisma hatte, dann hinterlassen Charlie Hunnam und Rami Malek in der Neufassung einen ebenso überzeugenden und ausserdem auch einen bleibenden Eindruck.

Es ist aber vor allem die packende Originalstory, bei der Charrière seine eigenen Erfahrungen mit historischen Fakten und Fiktion verknüpfte, die nach vor über jeden Zweifel erhaben ist und das perfekte Grundgerüst für einen spannenden, aber eben auch dramatischen Film liefert. Dementsprechend gibt's auch keine allzu grossen Abweichungen und auch die Struktur bleibt ähnlich - mit dem Unterschied, dass sich das Remake, zumindest in seiner Ausstattung, ein bisschen grösser und detaillierter, halt moderner, anfühlt. Schlussendlich ist es aber nach wie vor eine sehr persönliche Geschichte die einen aussergewöhnlichen Leidensweg beschreibt. Das erzählt Regisseur Noer in Bildern, die zum Teil fast verstörend wirken können. Es sind aber vor allem die Szenen von Papillons jahrelanger (!) Einzelhaft, die besonders unter die Haut gehen.

Es sind dann auch genau diese Momente, in denen Hunnam zeigen kann, was schauspielerisch in ihm steckt. Malek steht ihm jedoch in fast nichts nach und liefert ebenfalls eine überzeugende darstellerische Leistung ab. Wenn überhaupt, dann hat 'Papillon' nur ein Problem wenn es um das Tempo geht, denn hin und wieder schleichen sich ein paar Längen ein und vor allem zum Ende hin geht dem Film dann auch tatsächlich ein bisschen die Luft, und damit leider auch die Spannung, aus. Packend ist der Film trotzdem - und zwar ganz egal, ob man das Original kennt (und liebt), oder ob man mit dem Remake das erste Mal an diese inspirierende Geschichte, die wie kaum eine andere Story den eisernen Willen eines Menschen beschreibt, herangeführt wird.

In technischer Hinsicht erwartet einen bei der hier vorliegenden Blu-ray von 'Papillon' ein zwar nicht gerade spektakuläres, aber durchgehend stimmig gefilmtes, gutes und zuweilen auch sehr hochwertiges Bild ohne grössere Schwächen. Beim Ton sieht es bzw. klingt es ähnlich, denn auch hier gilt: Zwar alles andere als spektakulär und nicht übermässig räumlich, aber zum Film passt es und qualitativ gibt's nichts zu meckern. Nur bei den Extras muss man ein paar wenige