Originaltitel:	Chocolat
Veröffentlichung:	7. Oktober 2016
Studio / Verleih:	DCM Film Distribution GmbH
Produktionsjahr:	2016
Länge:	120 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Auf der Suche nach neuem Talent entdeckt der Clown Footit (James Thiérrée) den aus der Sklaverei entflohenen Chocolat (Omar Sy), der mit einem kleinen Wanderzirkus durchs Land reist. Die beiden Aussenseiter freunden sich an und entwickeln eine gemeinsame Bühnenshow, die schnell zu einem Zuschauermagneten wird. Auftritte im grössten Zirkus von Paris machen das Duo landesweit bekannt. Doch der Ruhm treibt einen Keil in die Freundschaft der beiden, und Chocolat stellt fest, dass einem schwarzen Künstler der Erfolg nicht gegönnt wird...

Kritik & Unser Fazit:
Mit 'Monsieur Chocolat', im französischen Original schlicht als 'Chocolat' bekannt, erzählt Regisseur Roschdy Zem die wenig bekannte Geschichte des Clown-Duos Footit et Chocolat, das Ende des 19. Jahrhunderts in Paris für Furore sorgte. Bemerkenswert an dieser auf wahren Begebenheiten basierenden Story ist die Tatsache, dass es sich bei Chocolat um den ersten dunkelhäutigen Clown handelt, der in dieser Sparte erfolgreich war - auch wenn sich seine Rolle in der Zirkusmanege auf diejenige des dummen Augusts beschränkte. Das ist dann auch schon die Grundlage für einen Film, der nicht einfach nur die Erfolgs- und Leidensgeschichte einer tragischen Figur erzählt, sondern gleichzeitig ein aufwühlendes Sitten- und Gesellschaftsbild zeichnet, das um die Jahrhundertwende von unverhohlenem Rassismus gekennzeichnet war.

Dementsprechend wird in 'Monsieur Chocolat' auch kein besonders rosiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet und auch wenn der Film sehr liebevoll und detailverliebt in Szene gesetzt wurde, dann wird auf recht schnörkellose Art und Weise das wenig glamouröse Zirkus-Leben aufgezeigt.

Auf wirkliche Zirkus-Romantik muss hier also weitestgehend verzichtet werden, und dennoch ist es überaus interessant zu sehen, wie das Leben des beiden Clowns, der Akrobaten und der Drahtzieher hinter den Zirkuskulissen seinerzeit ausgesehen hat. Im Vordergrund steht aber die Geschichte des kubanischen Ex-Sklaven und auch die schönen Bilder von Paris können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es mit der Moral der Pariser Gesellschaft nicht besonders gut bestellt war. So lachte man lieber über den schwarzen Wilden, also den Neger, als ihn als gleichwertigen Menschen anzusehen. Trotzdem steigt Chocolat der Erfolg zu Kopf und es kommt, wie es kommen muss: Auf den Erfolg in der Manege folgt der Fall in die Trink- und Spielsucht und auch der Versuch, auf der Theaterbühne Erfolg zu haben, scheitert an Neid und Missgunst.

Das hört sich so an, als ob Regisseur Roschdy Zem regelrecht mit der Moralkeule umherfuchtelt, aber davon ist der Film dann doch weit entfernt und lässt seinen Figuren, die sowohl von Omar Sy als Chocolat, , bekannt aus Ziemlich beste Freunde, als auch James Thierrée als Clown Footit hervorragend gespielt sind, genug Raum um sich zu entfalten und entwickeln. Da verzeiht man es dem erstaunlich leichtfüssig inszenierten Film dann auch gerne, dass man gelegentlich in die Melodramatik abrutscht und die Romanze von Chocolat und einer weissen Krankenschwester ein bisschen aufgesetzt wirkt. Grundsätzlich aber ein sehr gelungener, zuweilen zu Herzen gehender Film der eine tragische Lebensgeschichte auf unterhaltsame Art und Weise zu erzählen weiss.

Erfreulich also, dass 'Monsieur Chocolat' nicht nur inhaltlich und schauspielerisch auf hohem Niveau zu überzeugen weiss, sondern auch in technischer Hinsicht eine hervorragende Figur macht. So darf man sich bei der hier vorliegenden Blu-ray Disc Fassung nicht nur über eine hochwertige Bildqualität freuen (bei der nur wenig bemängelt werden kann), sondern auch über eine qualitativ ebenso gelungene (wenn auch mehrheitlich unspektakuläre) Tonqualität. Das Bonusmaterial ist zwar nicht gerade ausschweifend ausgefallen, aber nebst dem deutschen