Blu-ray Bewertung:
Film:
Bild:
Ton:
Extras:
Fazit:
Blu-ray Technische Daten:

Format / Regionalcode:
Blu-ray
Code A, B & C

Video Auflösung:
Film
---1080p AVC MPEG-4
Extras
---576i MPEG-2
---1080p VC-1

Bildformat:
2.35:1 (16:9)

Ton Formate:
DTS-HD Master Audio 5.1
---Deutsch
---Englisch

Untertitel:
Deutsch

Extras:
Audiokommentar
Über 'Melancholia'
Visuelle Gestaltung
Über das Universum
Die visuellen Effekte
Versch. Trailer
Wendecover

Regie:
Lars von Trier

Darsteller:
Kirsten Dunst
Charlotte Gainsbourg
Alexander Skarsgård
Charlotte Rampling
Stellan Skarsgård
John Hurt
Brady Corbet
Cameron Spurr


Genre:
Drama

 
Review von Thomas Raemy
Aufgeschaltet am: 25.5.12

Cover-Artwork und Bilder © und Eigentum von Concorde Home Entertainment.
 
 
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'Melancholia'
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Blu-ray Disc Review:
Melancholia
Originaltitel: Melancholia
Veröffentlichung: 3. Mai 2012
Studio / Verleih: Concorde Home Entertainment
Produktionsjahr: 2011
Länge: 135 min.
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren
Artikel-Jump: Story | Bild | Ton | Extras | Kritik & Fazit


Die Story:

Justine (Kirsten Dunst) und Michael (Alexander Skarsgård) feiern ihre Hochzeit mit einem Fest auf dem Landsitz von Justines Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) und Schwager John (Kiefer Sutherland). Doch von Anfang an steht das Fest unter keinem guten Stern: Das Paar kommt sogar zu spät zur eigenen Feier. Der Abend endet im Desaster. Unterdessen wirft schon der riesige Planet Melancholia sein unheimliches Licht auf die Erde. Bald ist er der Welt bedrohlich nahe gekommen und hat das Verhältnis der Schwestern komplett umgekehrt: Die depressive Justine handelt plötzlich klar und entschlossen, während die besonnene Claire zunehmend in Panik gerät...

Das Bild:

Video Auflösung / Codierung: 1080p / AVC MPEG-4
Aspect Ratio: 2.35:1 (16:9)

Schärfe:
80%
Kontrast:
70%
Detailzeichnung:
65%
3-D / HD-Effekt:
70%
Kompression:
5%


Bild-Kurzbewertung:
+ Positiv:
- Gutes, wenn auch z.T. stilmittelbedingt eingeschränktes Bild.
- Trotz Wackelkamera meist (sehr) gute Schärfe- & Detailwerte.
- Grundsätzlich guter, wenn auch leicht wechselhafter Kontrast.
- Bis auf Ouvertüre meist untersaturierte, aber natürliche Farben.
- Bild weist vielfach eine gute Plastizität und Tiefenwirkung auf.
- Negativ:
- Teils starke Bewegungs-Unschärfen wg. Wackelkamera-Stil.
- Der Schwarzwert dürfte gelegentlich noch etwas satter wirken.
- Vereinzelt sehr auffällige Banding-Kompressions-Artefakte.

Lars von Trier's Wackelkamera-Stil ist nicht nur berühmt, sondern geradezu berüchtigt - und kam bisher in allen seinen Werken zum Einsatz. Auch 'Melancholia' ist von diesem Stilmittel weitestgehend sehr stark geprägt - aber eben nur weitestgehend, denn der Film wird von einer extrem stilisierten Super-Slow-Motion Sequenz eröffnet, die sich in ihrer ausgeklügelten Inszenierung von sämtlichen anderen Filmen des dänischen Filmemachers unterscheidet. Diese ersten 5-6 Minuten bilden dann nicht nur einen stimmigen Einstieg in den Film, sondern hinterlassen einen bleibenden Eindruck - und sind zudem auch qualitativ sehr gelungen und, bis auf eine minimale Weichzeichnung, sehr hochwertig. Auch sonst hat man es im Prinzip mit einem recht hochwertigen Bild zu tun, denn die Aufnahmen weisen grundsätzlich eine gute Schärfe- und Detailzeichnung auf und bieten, bis auf einen etwas zu hellen Schwarzwert, auch einen guten Kontrast und gute, wenn auch (bis auf die Ouvertüre) untersaturierte Farben. Plastizität und Tiefenwirkung, und damit auch High-def Feeling, kommt hier aber dennoch auf.

Einziger Nachteil: Die Wackelkamera führt zu unübersehbaren Bewegungs-Unschärfen - wobei der Transfer zudem vereinzelt sehr auffällige Banding-Kompressions-Artefakte aufweist. Schlussendlich immer noch ein gutes (wenn auch nur knappes) 4-Sterne-Bild!


Der Ton:

Getestet: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1

Beim Ton gibt's gleich zum Anfang
eine akustische Darbietung der Extraklasse, denn die filmische - mit wagnerischen Klängen unterlegte - Ouvertüre ist nicht nur rein visuell ein kleines Meisterwerk, sondern begeistert auch tonmässig! So glasklar, kräftig und räumlich hat man die Musik von Wagner wohl noch nie gehört - wobei die subtile, aber stetige Anschwellung der Lautstärke viel zur beeindruckenden Wirkung der Sequenz beiträgt. Auch sonst sind die Szenen mit Musikuntermalung die eindrücklichsten der Abmischung - wobei der Kontrast zu den ruhiger gestalteten Sequenzen kaum stärker sein könnte, denn diese verfügen vielfach über eine nur spärlich ausgeprägte Akustik und sind, wohl ganz bewusst, sehr minimalistisch angelegt. Die Balance ist dabei vielleicht nicht ganz optimal, aber die Dialoge bleiben dennoch bestens verständlich - wobei gerade die deutlich lautere Filmmusik viel zur Wirkung des Tons beiträgt!

Ausserdem sind auf dieser Blu-ray folgende Tonspuren enthalten:
DTS-HD Master Audio 5.1: Englisch

 
 
  Die Extras:
Bei den Extras der 'Melancholia' Blu-ray Disc wird der Anfang von einem informativen Audiokommentar von Regisseur Lars von Trier gemacht - fast schon zu informativ, denn ähnlich wie bei den darauffolgenden Featurettes geht der kontroverse Filmemacher fast schon etwas zu detailliert auf die Ideen und Hintergründe seiner selbst geschriebenen Geschichte ein - was die eigene Interpretation etwas einschränkt. In etwas kompakterer Form gehen von Trier & Co. bei 'Über Melancholia' (ca. 11 min.) auf den Film und die Story ein, während man bei 'Die visuelle Gestaltung' (ca. 10 min.) auf die spezielle Bildsprache des Films eingeht - wobei man bei 'Die visuellen Effekte' (ca. 7 min.) mittels einer kommentierten Show-Reel gleich auch noch deren tricktechnische Umsetzung vorgeführt kriegt. 'Über das Universum' (ca. 4 min.) zeigt zudem auf, wie man echte Astrophysik in die Handlung des Films einfliessen liess. Als einzige hochauflösend vorliegende Features sind der deutsche und englische 'Trailer' (ca. 4 min.) verfügbar.

Das Concorde-Label, das mit drei zusätzlichen Trailern noch etwas Eigenwerbung macht, hat auch diesen Titel mit einem Wendecover ausgestattet - dementsprechend braucht man sich hier keine Gedanken um das (zurecht unbeliebte) FSK-Logo zu machen.
 
 

Kritik & Unser Fazit:
Lars von Trier ist einer der wenigen Filmemacher, der seine Zuschauer nicht nur fordert, sondern geradezu herausfordert - und zwar damit, sich ihren Ängsten und Sehnsüchten auf geradezu knallharte Weise zu stellen. Sein neuestes Werk 'Melancholia' weicht von seinem ganz eigenen Stil nicht ab - und ist dennoch ein komplett eigenständiger Film der sich auf visuell anmutigende Weise mit einem Thema beschäftigt, mit dem sich fast jeder Mensch früher oder später auseinandersetzen muss: Depression. Diese wird aus der Sicht von zwei Schwestern gezeigt, die kaum unterschiedlicher sein könnten: Die sich der eigenen Melancholie vollkommen hingebenden Justine, und der harmonie- und kontrollsüchtigen Claire - wobei sich deren Rollen im Verlauf des Films geradezu grundlegend ändern. Bevor es aber soweit ist, wird man Zeuge einer desaströsen Hochzeitsfeier, die mit ihren Ritualen und Trivialitäten ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist - und damit zum Katalysator für ein Wechselbad der Gefühle wird.

Vor allem Hauptfigur Justine macht innerhalb einer einzigen Nacht jede nur erdenkliche Emotion durch und geht an den Erwartungen ihrer Mitmenschen regelrecht zu Grunde. Ihre eigene Selbstzerstörung wird durch das Aufeinandertreffen mit dem Planeten Melancholia perfekt symbolisiert - nicht zuletzt, da sich die Schwesternrollen mit der zunehmenden Bedrohung, und damit auch der möglichen Apokalypse, grundlegend ändern. Dass 'Melancholia' dabei ein paar wenige Science-Fiction Elemente enthält, lässt sich nicht von der Hand weisen - aber schlussendlich ist diese höchst unwahrscheinliche kosmische Konstellation nur Mittel zum Zweck, um das zerrüttete Seelenleben der beiden Figuren zu be- bzw. durchleuchten. Von Trier tut das mit seiner üblichen Beharrlichkeit und schreckt nicht davor zurück, sein Publikum auf eine Irrfahrt der Gefühle mitzunehmen - wobei er dies auf erstaunlich bildgewaltige Weise tut.

So sind es dann vor allem Momente, wie der visuell sehr eindrücklich gestaltete Prolog bzw. die filmische Ouvertüre (die passenderweise mit Musik von Wagner unterlegt ist) die 'Melancholia' zu so einem solch aussergewöhnlichen filmischen Werk werden lassen.

Aussergewöhnlich auch deshalb, weil 'Melancholia' von einer grandiosen Besetzung lebt. Namhafte Darsteller gibt es hier zahlreich und so runden Kino-Grössen wie Charlotte Rampling und John Hurt den ohnehin grossartigen Eindruck mehr als passend ab. Die eigentliche Ehre gebührt hier aber Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg. Diese portraitieren das ungleiche Schwesternpaar mit einer Eindringlichkeit, wie man es im Kino selten sieht - wobei vor allem Dunst eine Meisterleistung abliefert und in ihrer zerrissenen Rolle auch viel Mut zur Hässlichkeit beweist. Mit herkömmlichem Hollywood-Kino hat 'Melancholia', wie es bei Lars von Trier's Filmen üblich ist, dann auch wenig zu tun - und von daher versteht es sich auch fast von selbst, dass man es hier mit einem Film zu tun hat, der nicht für jedermann geeignet ist. Verschliessen sollte man sich dieser Art Kino-Kunst, die wichtige existenzielle Fragen aufwirft, aber auf keinen Fall.

Es ist schlussendlich ein Widerspruch an sich, dass von Trier das schöne und attraktive an einem Weltuntergang in den Vordergrund rückt - aber das macht auch gerade den unverwechselbaren Reiz dieses nur schwer fassbaren Films aus. Umso erfreulicher also, dass die aussergewöhnliche Bildsprache des Films auf Blu-ray Disc besonders gut zur Geltung kommt und sogar von Trier's Wackelkamera-Markenzeichen sich nur minimal (negativ) auf die eigentliche Bildqualität auswirkt. Beim Ton des Films wird zwar nur bei den Sequenzen mit Richard Wagner's unverkennbarer Musik die volle Räumlichkeit ausgenutzt, aber die akustische Umsetzung kann auch sich sonst hören lassen. Die Extras bieten zudem einige gute Infos zur Entstehung des Films und den Ideen hinter

der Story, sind unserer Meinung allerdings aber schon etwas kontraproduktiv wenn es um die eigene Interpretation des Films geht.

Für jedermann ist 'Melancholia' nicht geeignet. Wer sich dennoch an den Film wagt und offen für solch radikale Film-Ideen ist, der wird mit einem neuen Meisterwerk von Regisseur Lars von Trier belohnt. Sehr empfehlenswert!

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Hinweis: Screenshots wurden als Full-HD Quelle (1920x1080 Pixel) gespeichert und sind lediglich zur besseren Internet-Darstellung auf 1280x720 Pixel verkleinert worden (inklusive einer leichten JPEG-Kompression). Es wurden keine Veränderungen an Schärfe, Kontrast oder an den Farben vorgenommen.
   
 
'Melancholia'
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