Kritik & Unser Fazit:
Die Watergate-Affäre hat man auf der Kinoleinwand schon ein paar Mal zum Thema gemacht und Alan J. Pakulas All the President's Men von 1976 gehört mit Sicherheit zu den bekanntesten Vertretern. Hat man bisher jedoch die Affäre immer aus der Journalisten-Perspektive betrachtet, geht man in 'The Secret Man' einen etwas anderen Weg und beleuchtet die Entwicklungen, die schlussendlich zum politischen Fall von Präsident Nixon geführt haben, aus der Sicht des FBI - oder besser gesagt: Dem damaligen Vize-Direktor Mark Felt. Wie man heute weiss war es Felt, der geheime Informationen an die Presse weiterleitete und somit den Fall der Nixon-Regierung überhaupt erst eingeleitet hat. Eine, in rein filmischer Hinsicht, sehr interessante Ausgangslage.

Dabei erweist sich die Herangehensweise an das Material als überaus raffiniert, denn Regisseur Peter Landesman interessiert sich nicht einfach nur für die sehr (!) undurchsichtigen politischen Machenschaften, sondern es liegt ihm vor allem viel an der Charakterisierung seiner Hauptfigur.

Dementsprechend bekommt man verschiedene Einblicke in das Privat- und Seelenleben von Felt zu sehen und erkennt, wie eng alles mit seinem Beruf verknüpft ist. Seine Taten als einer der bekanntesten Whistleblower der Geschichte werden als ein heroisches Handeln portraitiert, aber es schwebt dennoch ein kleiner Zweifel in der Luft ob Felt damals nicht auch aus verletztem Stolz gehandelt hat. Solche Dinge überlässt Regisseur Landesman jedoch fast vollständig der Interpretation des Publikums. Obwohl man den Ausgang der Geschichte längst kennt, schafft es Regisseur Landesman aber dennoch, aus dem Material ein spannendes Politdrama zu machen und punktet dabei vor allem mit einer unheilschwangeren, geradezu bedrückenden Atmosphäre und die Paranoia, die den FBI-Vize-Chef zusehends befällt, kann man als Zuschauer spüren.

Da verzeiht man es dem Film auch gerne, dass er - trotz des Perspektivenwechsels - kein wirkliches Neuland betritt und bei der Charakterisierung seiner eigentlich sehr ambivalenten Hauptfigur noch etwas mehr Mut hätte beweisen können. Liam Neeson macht in seiner Rolle als Felt jedenfalls eine gewohnt gute Figur und beweist, dass er auch ohne Action zu überzeugen weiss. Zusätzlich bekommt er von einer ebenfalls gut spielenden und zum Teil recht namhaften Besetzung gute Unterstützung was 'The Secret Man', der im englischen Original den sperrigen Titel 'Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House' trägt, zusätzlich aufwertet. Ein zwar ruhiges und etwas einseitiges, aber - nur schon dank Liam Neeson - sehenswertes Biopic.

In technischer Hinsicht macht 'The Secret Man' auf der hier vorliegenden Schweizerischen Blu-ray Fassung von Ascot Elite Home Entertainment eine gute, wenn auch unspektakuläre Figur - wobei es sowieso etwas übertrieben wäre, von einem Film dieser Art etwas anderes zu erwarten. So bekommt man eine qualitativ recht gute Bildpräsentation geboten an der es nur sehr wenig auszusetzen gibt und kann sich zudem über eine zufriedenstellende, aber nur gelegentlich etwas auffälligere Tonqualität freuen. Abstriche gibt's dafür beim Bonusmaterial, denn auf Hintergrund-