Kritik & Unser Fazit:
Das Kinojahr 2016 wird als eines der vielleicht unkreativsten in die Kinogeschichte eingehen: Nebst unzähligen Sequels und Reboots hatte Hollywood auch die Remake-Maschine angeworfen und nahm sich mit 'Die glorreichen Sieben' einen der vielleicht bekanntesten Western überhaupt vor - das Resultat: Ein zwar toll in Szene gesetzter Film der rein visuell all das zu bieten hat, was man sich von einem actiongeladenen Western wünscht, ansonsten aber hinter den Erwartungen und vor allem Möglichkeiten bleibt. Dabei liefert das Original aus den '60er Jahren - das selbst ein Remake von Akira Kurosawas 'Seven Samurai' war - durchaus Potential für ein filmisches Update, aber dieses wird von Equalizer-Regisseur Antoine Fuqua nicht richtig ausgeschöpft.

Vielmehr ist es ein ziemlich herkömmlicher Action-Thriller im Western-Gewand der zudem, vor allem für die im Film portraitierte Epoche, erstaunlich, um nicht zu sagen fast schon auffällig, politisch korrekt daherkommt. Eine ethnisch diverse Besetzung ist immer zu begrüssen, kommt im Falle eines Western der Ende 1800 spielt dann doch ein bisschen (zu) unglaubwürdig rüber.

So könnten die (eigentlich nie so richtig) glorreichen Sieben kaum unterschiedlicher sein, aber so richtig aus der Masse abheben kann sich eigentlich keine der Figuren - mit Ausnahme von Chris Pratt der zwar einmal mehr sich selbst spielt, aber noch am meisten Charisma ausstrahlt. Der Rest des 'Die glorreichen Sieben'-Remakes ist dafür umso mehr nach Schema F gestaltet und auch wenn man an typischen Western-Versatzstücken nicht spart, dann lässt der Film jegliche Originalität vermissen. So kann der Film zwar einige nette Schiessereien verbuchen und auch das westerntypische Duell darf hier nicht fehlen, aber so richtig aus den Socken haut es einen nicht - vor allem auch deshalb, weil sich der Film stellenweise extrem ernst nimmt, andererseits aber auch wie eine Western-Parodie daherkommt und gelegentlich unfreiwillig komisch ist.

Das liegt weniger an der hauchdünnen Story, sondern vor allem an den klischeehaften Figuren. Anstatt universell zu sein, wirken Denzel Washington & Co. wie Schablonen mit denen man sich zu keinem Zeitpunkt so richtig identifizieren kann. Dementsprechend bleibt auch die Spannung auf der Strecke. Der Film hat zwar seine Momente die funktionieren und es ist fast durchgehend grossartig anzusehen, aber nach einem sehr schleppenden Anfang verkommt das letzte Drittel zu einem überlangen und nicht enden wollenden Showdown. Bei einer Laufzeit von über 130 Minuten, die von etwas mehr Charakterentwicklung profitiert hätte, dann doch etwas zu viel des Guten. So bleibt's bei einem weiteren unnötigen, wenn auch teilweise kurzweiligen Remake.

Bessere Karten hat der Film wenn es um die technische Umsetzung geht. Diese kommt sowohl beim Bild, als auch beim Ton sehr hochwertig daher und bietet so gut wie keinen Anlass zur Kritik. So strahlt das Bild richtig viel High-def Feeling aus und auch wenn die Kontrast- und Farbwerte ein bisschen überhöht sind, dann kann man sich an diesem kleinen Manko, das u.a. für einen leichten Detailverlust sorgt, nicht stören. Der Ton ist vor allem in den Actionszenen grossartig und die Schiessereien könnten kaum direktionaler und präziser daherkommen - was stellenweise sogar den Unterhaltungswert des Films steigert. Die Extras bestehen für unseren