Kritik & Unser Fazit:
Die Skepsis war gross, als angekündigt wurde, dass George Miller einen neuen 'Mad Max'-Film drehen würde - vor allem, da es sich um kein Reboot oder Remake handelte und man die kultige, ursprünglich von Mel Gibson gespielte Figur mit Tom Hardy neu besetzen würde. Kommt hinzu, dass seit Jenseits der Donnerkuppel ganze 30 Jahre vergangen sind und es auch gar nicht sicher war, ob ein Endzeit-Actioner in diesem eigenwilligen Stil noch irgendeine Relevanz in der heutigen Kino-Landschaft hat. Kurz gesagt: Ja, hat er - und wie! Denn 'Mad Max: Fury Road' kann man ohne Bedenken als einen der kompromisslosesten Actionfilme der letzten Jahre bezeichnen. Technisch gesehen handelt es sich zwar um eine Fortsetzung, aber kennen muss man die ersten Filme nicht, um sich von der ersten bis zur allerletzten Minute von diesem rasant und grandios in Szene gesetzten apokalyptischen Action-Spektakel mitreissen zu lassen.

Tatsächlich hat 'Mad Max: Fury Road' kaum Story zu bieten und was davon vorhanden ist dient lediglich als Aufhänger für einen audio-visuellen Grossangriff auf die Sinne des Publikums - und Regisseur Miller tut dies so unablässig, dass es eine wahre Freude ist!

Man muss jedoch zugeben, dass der mittlerweile vierte 'Mad Max'-Film kein Film für ein breites Massenpublikum ist. Die Figuren sind unzugänglich und vordergründig ziemlich eindimensional, die portraitierte Endzeit-Welt fast schon bizarr und die Action an der Grenze zum Overkill. Es ist aber genau diese Mischung, die aus dem Film eine solche Kino-Achterbahnfahrt macht - nicht zuletzt, da es Regisseur Miller gelingt, dass das Publikum mit seinen beiden Hauptfiguren mitfiebert und mitleidet. Keine einfache Aufgabe wenn man bedenkt, dass die Charakterisierung kaum oberflächlicher sein könnte und es sich sowohl bei Max als auch bei Furiosa um klassische Antihelden handelt. Gerade weil sich aber sowohl Tom Hardy, der sich übrigens als würdiger Mel Gibson-Ersatz erweist, und Charlize Theron so richtig ins Zeug legen, werden beide zu dreidimensional wirkenden Figuren die den Film erst recht zu einem Erlebnis machen.

Dabei muss man erwähnen, dass Theron als Furiosa schlicht und einfach grandios ist und das eigentliche Highlight des erstaunlich feministischen Films ist - vor allem da Theron es schafft, ihrer knallharten Figur auch eine verletzliche Seite abzugewinnen.

Dass die erbarmungslose Action den Figuren und ihren Darstellern fast den Rang abläuft, ist jedoch keine Überraschung, denn Miller & Co. übertreffen sich in dieser Hinsicht auf geradezu spektakuläre Art und Weise. Grundsätzlich könnte man den Film als eine einzige lange Verfolgungssequenz bezeichnen die halsbrecherisch anfängt und sich zum Ende hin ins geradezu Unermessliche steigert. Dabei hat 'Mad Max: Fury Road' den Vorteil, nicht nur vor der atemberaubenden Wüstenkulisse von Namibia, sondern mit grösstenteils praktischen Effekten und echten Stunts gedreht worden zu sein. Das verleiht dem ansonsten völlig abgedrehten Film eine erstaunlich authentische Note die andere, von CGI Effekten überladene Filme der heutigen Zeit vermissen lassen. So übertrifft sich Miller und seine früheren 'Mad Max'-Filme mit seinem neuesten Werk, denn 'Fury Road' darf man schon jetzt als modernes Action-Meisterwerk bezeichnen!

Egal was man von 'Mad Max: Fury Road' schlussendlich hält, es steht ausser Frage, dass der Film eine technische Meisterleistung darstellt und zu den visuell eindrücklichsten Produktionen der letzten Jahre gehört. Dass die 3D-Umsetzung des Films zudem auf dermassem hohen Niveau zu überzeugen weiss und der Film dank der gelungenen stereoskopischen Umsetzung zusätzlich bereichert wird, spricht zusätzlich für diesen Titel - wobei das ebenfalls enthaltene 2D-Bild ebenfalls auf Referenzniveau angesiedelt ist. Kommt hinzu, dass der Ton ein richtiges Überbiest ist und mit seiner Wucht und