Originaltitel:	Hotaru no haka
Veröffentlichung:	27. September 2013
Studio / Verleih:	Kazé Anime / VIZ Media
Produktionsjahr:	1988
Länge:	89 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 6 Jahren
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Die Story:
Japan im Jahr 1945, kurz vor der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Teenager Seita und seine kleine Schwester Setsuko haben ihre Mutter bei einem Angriff mit Benzinbomben und den Vater an der Front verloren. In der Obhut ihrer lieblosen und strengen Tante halten sie es nicht lange aus, und so ziehen die Geschwister in eine Höhle in der Nähe der Küste, von wo aus Seita Ausflüge in die Umgebung unternimmt, um Essen zu organisieren, während es seiner kleinen Schwester zunehmend schlechter geht. Einziger Trost sind die Scharen von Glühwürmchen, welche die Kinder jede Nacht besuchen...

Kritik & Unser Fazit:
Dass das japanische Studio Ghibli sein Publikum gerne etwas mehr fordert als es beim westlichen Animations-Film der Fall ist, ist bekannt - und spricht für das bis heute mit traditionellen Mitteln arbeitende Studio. Mit dem im Jahr 1988 veröffentlichten 'Die letzten Glühwürmchen' ging man aber noch einen Schritt weiter und bewies endgültig, dass das Medium des Animationsfilm auch für historisch gefärbte Geschichten geeignet ist, die sich stärker an ein erwachsenes Publikum richten. Das heisst nicht, dass 'Hotaru no haka' (Originaltitel) für Kinder ungeeignet ist, aber man sollte sich gut überlegen, ob man seinen Kindern eine dermassen herzzerreissende, und zuweilen auch verstörende, Geschichte wie diejenige der beiden Kriegswaisen Seita und Setsuko zumuten möchte.

Trotz der animierten Umsetzung hat man es bei 'Die letzten Glühwürmchen' nämlich mit einem Film zu tun, der auf erstaunlich realistische und erschreckende Art die Folgen der amerikanischen Vergeltungsangriffe auf Japan während des 2. Weltkriegs aufzeigt.

Dass man das Ganze aus der Sicht von unschuldigen Kindern zu sehen bekommt, verstärkt die Wirkung um ein vielfaches - und macht die tragischen Entwicklungen stellenweise fast unerträglich. So wird 'Die letzten Glühwürmchen' seinem Ruf als einer der traurigsten Animations-Filme der Kinogeschichte auch nach 25 Jahren mehr als gerecht und spätestens wenn es für Seitas kleine Schwester, aufgrund von monatelanger Unterernährung, dem Ende zugeht, dann geht der Film von Regisseur Isao Takahata einem so richtig an die Nieren. Die Story mag inmitten der Kriegswirren simpel wirken, ist bei genauer Überlegung aber weitaus komplexer, als man es zuerst meinen könnte - vor allem, da der von seinem Stolz getriebene Seita einige Fehlentscheidungen trifft und es einem als Zuschauer nicht leicht fällt, auf der Seite des Jungen zu stehen.

Aber gerade weil der auf der teilweise autobiografischen Romanvorlage von Autor Akiyuki Nosaka basierende Film keine einfachen Lösungen bieten kann, resoniert er dermassen stark. Die z.T. schonungslosen und regelrecht schockierenden Bilder sind für Animationsverhältnisse eigentlich undenkbar und erforderten sicher viel Mut von den Filmemachern, aber dafür merkt man hier zumindest, dass man keine Kompromisse bei der Umsetzung des Films eingegangen ist. 'Die letzten Glühwürmchen' gehört sicher zu den schonungslosesten Darstellungen davon, wie viel Leid und Hoffnungslosigkeit der Krieg mit sich bringt - und dementsprechend wird dieses aufwühlende Animations-Meisterwerk ganz bestimmt auch in Zukunft nichts von seiner Relevanz einbüssen.

Als einer der wichtigsten Ghibli-Filme, und einem der wichtigsten Animations-Filme überhaupt, versteht es sich fast von selbst, dass 'Die letzten Glühwürmchen' eine gute Blu-ray Umsetzung mehr als verdient hat. Das Kazé Anime-Label macht bei der Bild- und Tonqualität jedenfalls alles richtig und steht mit der hier vorliegenden Umsetzung den qualitativ hochwertigen Studio Ghibli-Umsetzungen des Universum-Labels in nichts nach. Die Extras sind dafür nicht allzu ausführlich, bieten aber u.a. ein gutes Interview mit dem Regisseur des Films. Nur schade, dass die Verpackung, trotz sehr ähnlichem