Kritik & Unser Fazit:
'Late Night', von Regisseurin Nisha Ganatra, wirft einen Blick hinter die Kulissen einer Late-Night Talkshow bei der sich die prominente Moderatorin nicht nur mit einem potentiellen Rausschmiss, sondern sich auch gleich an mehreren Fronten mit Kritik konfrontiert sieht: Einerseits ist die Show in die Jahre gekommen und andererseits werden alle Gags ausschliesslich von Männern geschrieben - was der von Emma Thompson gespielten Talkshow-Gastgeberin den Ruf einer Frauenhasserin einbringt. Eine durchaus interessante Ausgangslage für eine Komödie, die auch ein paar leisere Töne anschlägt und nicht einfach nur auf oberflächliche Lacher abzielt. So könnte man 'Late Night' als eine Art Mischung aus 'Network' und The Devil Wears Prada bezeichnen.

Der von Nebendarstellerin Mindy Kaling geschriebene (und mitproduzierte) Film stellt sich dann auch als perfektes Vehikel für Emma Thompson heraus die in der Rolle der kratzbürstigen TV-Ikone beweist, dass sie auch aus einem mittelmässigen Drehbuch viel herausholen kann.

Das ist auch durchaus nötig bei einem Film, der das Herz zwar auf dem rechten Fleck hat, aber nicht nur flotter, sondern vor allem deutlich bissiger sein dürfte - vor allem wenn man bedenkt, dass man es mit dem Setting des hart umkämpften TV-Marktes zu tun hat. So merkt man fast ein bisschen zu gut, wie die Macher auf etwas verkrampfte Art und Weise versuchen, aus 'Late Night' eine glattgebügelte Feelgood-Komödie zu machen, dabei wäre es durchaus passend, wenn der Film auch in anderen Bereichen als bei seiner Hauptfigur, die alles andere als aufs Maul gefallen ist, etwas mehr Mut beweisen würde. Das ist hier aber nicht einmal ansatzweise der Fall.

So darf man sich nicht wundern, dass 'Late Night' fast ein bisschen altbacken daherkommt und die verschiedenen Themen, wie z.B. Frauenrechte und Selbstbestimmung, lediglich gut gemeinte Aufhänger sind. So fehlt es dem Film vielleicht am nötigen Biss und die Gags dürften nicht nur frecher, sondern vor allem auch frequenter sein, aber Emma Thompson und Mindy Kaling reissen es raus und machen 'Late Night' zu einem kurzweiligen Vergnügen - auch wenn das vorhandene Potential zu keinem Zeitpunkt ausgeschöpft wird. Nett - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

In technischer Hinsicht macht 'Late Night' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von Ascot Elite Home Entertainment eine gute und sehr zufriedenstellende Figur. Beim Bild wird einem eine recht hochwertige Präsentation geboten deren wenige Schwächen, wie z.B. wenige weichere Aufnahmen und minimale Kompressionsartefakte, nicht allzu störend sind. Der Ton kommt genretypisch nicht allzu spektakulär daher und klingt grundsätzlich eher frontlastig, aber zum Film passt das gut und somit gibt's auch nicht wirklich was zu kritisieren. Bei den Extras sieht