Kritik & Unser Fazit:
Gleich fünf Oscar-Nominationen gab's für Greta Gerwigs 'Lady Bird', darunter für den besten Film des Jahres, und auch sonst konnte sich Gerwigs Film über massenweise Lob von den Kritikern, aber auch dem Publikum, freuen. Dabei handelt es sich bei Gerwigs zweiter Regie-Arbeit im Prinzip um einen recht simplen Film über das Erwachsenwerden wie man ihn eigentlich schon öfters gesehen hat. Der Vorteil von 'Lady Bird': Der Film ist stark autobiografisch gefärbt und kommt dank Gerwigs leichtfüssiger Herangehensweise erstaunlich frisch, aber auch sehr ehrlich daher. Nur selten kommt der Film ein kleines bisschen prätentiös daher - zum Glück!

'Lady Bird' ist nämlich anzumerken, dass Gerwig & Co. es ganz bewusst vermeiden wollen, in gängige Klischees abzurutschen. Es sind dann genau diese Momente, die den Film ein bisschen konstruiert und auch gestelzt wirken lassen. Trotzdem ist der Charme des Films überwiegend.

Das ist allerdings nicht nur Greta Gerwigs selbst verfasstem Drehbuch zu verdanken, denn das grundsätzlich recht simple Material profitiert ganz klar von seinen gut aufgelegten Darstellern die sich offensichtlich mit ihren Rollen bestens identifizieren können. Dabei spielt Saoirse Ronan ihre gelegentlich fast schon unsympathische und teenagertypisch eigensüchtige Figur mit einem guten Sinn für die dramatischen, aber eben auch komödiantischen Elemente der Story. So darf man bei 'Lady Bird' keinen Schenkelklopfer-Humor erwarten, aber Gerwigs Beobachtung von Lady Birds Alltag ist mit vielen humoristischen Anspielungen vollgepackt. Feiner, nicht allzu aufgesetzt wirkender Humor der im Kontext dieser Mutter-Tochter-Beziehung toll funktioniert.

Nebst der grossartig spielenden Ronan ist es Laurie Metcalf die als Mutter zu überzeugen weiss - und, genau wie Ronan, mit einer verdienten Oscar-Nomination belohnt wurde. Zwar muss man sagen, dass 'Lady Bird', genau wie es bei so manch anderem Oscar-Anwärter der Fall ist, ein bisschen unter den Kritiker-Hype leiden muss und keine Genre-Neuerfindung darstellt, aber als relativ simpler, aber dennoch sehr gut durchdachter Film um ein Mädchen auf dem Weg zum Erwachsensein weiss der Film praktisch auf der ganzen Linie zu punkten - nicht zuletzt, da 'Lady Bird' mit seiner guten Mischung aus Drama und feinem Humor erstaunlich kurzweilig ausfällt.

In technischer Hinsicht macht 'Lady Bird' auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von Universal Pictures eine qualitativ gute, wenn auch leicht eingeschränkte Figur - vor allem beim Bild. So weist die Präsentation ein paar stilmittelbedingte Limitationen auf und die Entscheidung, das Bild nicht nur sehr körnig, sondern auch eher weich darzustellen, schränkt das High-def Feeling ein bisschen ein. Trotzdem sieht 'Lady Bird' auf dem hochauflösenden Format gut aus und auch der Ton, trotz der genretypischen Frontlastigkeit, macht einen sehr soliden Eindruck. Die Extras