Kritik & Unser Fazit:
Kino-Ungetüm King Kong ist einfach nicht kleinzukriegen und gibt alle paar Jahre ein erneutes Stelldichein auf der grossen Leinwand. Orientierte sich Regisseur Peter Jackson mit seiner Überzeit-Fassung aus dem Jahr 2005 noch sehr stark am '30er Jahre-Original, geht man bei 'Kong: Skull Island' einen etwas anderen Weg und liefert nicht einfach ein weiteres Remake, sondern tatsächlich eine Art Neuinterpretation ab. Regisseur Jordan Vogt-Roberts stürzt sich dann auch ohne grosse Umschweife ins Post-Vietnam Getümmel und liefert nicht nur ein gutes, aber nie übertriebenes Tempo ab, sondern kann der x-ten Kino Kong-Verfilmung vor allem dank seiner zeitlichen Ansiedelung eine neue Facette abgewinnen. So stellen sich die '70er Jahre als eine willkommene Abwechslung heraus und verpassen dem Film ein originell wirkendes Flair.

Als wirklich originell kann man 'Kong: Skull Island' ansonsten - vor allem storymässig - zwar nur bedingt bezeichnen, aber zumindest weiss er den Zuschauer mit einigen interessanten und unerwarteten Ideen nicht nur bei Laune zu halten, sondern sogar immer mal zu überraschen.

Gerade bei einem Stoff, der auf der Leinwand bereits mehrmals durchgekaut worden ist, keine leichte Aufgabe. Hier macht es aber die Mischung aus: 'Kong: Skull Island' fühlt sich wie eine Popcorn-Kino-Fassung von Apocalypse Now mit richtig viel Monster-Action an. Dass die Insel nicht nur von Riesengorilla Kong, sondern unzähligen anderen mehr oder weniger tödlichen Riesenviechern bevölkert wird, ist wiederum keine grosse Überraschung - deren Umsetzung aber umso mehr. Dass man dafür von einigen anderen bekannten Elementen der Ur-Story abweicht ist umso willkommener und sorgt dafür, dass der Film nicht nur auf eigenen Beinen stehen kann, sondern sogar sehr schnell eine ganz eigene Identität findet. Sozusagen ein King Kong für eine neue Generation Kinogänger, aber dennoch bestens geeignet für Actionfans der alten Schule.

So mag der Film in den '70er Jahren angesiedelt sein und viel von seinem Charme aus dem zeitlichen Setting beziehen, aber die Action mutet mehr an das Popcorn-Kino der '80er Jahre an: Laut, bombastisch und zügellos. Dass die menschlichen Protagonisten dabei den Kürzeren ziehen müssen, ist wiederum keine grosse Überraschung und auch wenn die recht namhafte Besetzung eine solide Leistung abliefert, dann sind Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson & Co. in ihren recht eindimensionalen Rollen doch ziemlich austauschbar. Einzige Ausnahme und Highlight des Films: John C. Reilly als auf der Monsterinsel gestrandeter Bruchpilot der nicht nur Humor, sondern auch Herz in den Film einbringt. Vor allem aber ist 'Kong: Skull Island' schlicht und einfach ein kurzweiliger Monster-Spass mit grandioser Action und guten Effekten. Bestes Popkorn-Kino!

'Kong: Skull Island' ist aber nicht nur eine der positiven Kino-Überraschungen des Jahres, sondern auch ein Film, der in technischer Hinsicht auf der vollen Länge zu überzeugen weiss. So bekommt man auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc eine Bild- und Ton-Präsentation auf sehr hohem, z.T. sogar höchstem Niveau geboten. Das Bild mag stilmittelbedingt ein klitzekleines bisschen eingeschränkt sein, aber der bewusst an die '70er Jahre angelehnte Look punktet mit Topwerten und wird nur vom Ton noch überflügelt. Dieser kommt nämlich richtig bombastisch daher und verlangt der Heimkino-Anlage einiges ab: Ein Action-Soundtrack der Meisterklasse!