Kritik & Unser Fazit:
'Kick-Ass' war an den Kinokassen vielleicht kein überwältigender Erfolg, dafür entwickelte sich die Superhelden-Satire von Regisseur Matthew Vaughn auf Homevideo zu einem Kult-Hit und ebnete damit den Weg für eine Fortsetzung. Diese beschreibt die weiteren Abenteuer der Möchtegern-Superhelden Kick-Ass, Hit Girl & Co. und kommt dabei fast genauso kompromisslos gewalttätig daher, wie der Vorgänger, aber das gewisse Etwas fehlt. An was liegts? Am neuen Regisseur Jeff Wadlow der nur begrenzte Filmerfahrung hat und kein Timing-Gespür zu haben scheint? An einem Drehbuch, das nicht so recht weiss, ob man erneut eine freche Superhelden-Parodie oder doch eine oberflächliche Teenie-Komödie à la 'Mean Girls' sein will? Oder ganz einfach an einem Aufhänger, der sich für Teil 1 als perfekt herausgestellt hat, beim Sequel aber nicht mehr frisch wirkt?

Es ist schlussendlich eine Kombination dieser Schwächen die aus 'Kick-Ass 2' einen unausgegoren Abklatsch des Originals machen. Man nimmt sich und die übertriebene Action zwar erneut nicht ernst, als Ganzes überzeugt der Film aber nur sehr bedingt.

Das fängt damit an, dass man zunächst viel zu viel Zeit zur erneuten Einführung der Figuren verschwendet und den beiden Hauptfiguren Steine in den Weg legt, die sich für die eigentliche Story-Entwicklung als unnötig herausstellen. Bis der Film endlich mal in die Gänge kommt, ist mehr als eine Stunde verstrichen und auch wenn einzelne Action-Szenen durchaus ihren Reiz haben, dann können sie sich vom Einheitsbrei anderer Action-Filme kaum abheben - kein Vergleich also zu den masslos überdrehten und innovativ in Szene gesetzten Fights des Vorgängers. Das eingeschränktere Budget macht sich bei den Effekten ab und zu bemerkbar, aber damit liesse es sich leben, wenn der Film storymässig überzeugender daherkäme. Mit einer Laufzeit von 103 Minuten ist das Sequel kürzer als Teil 1, fühlt sich aber wesentlich langatmiger an.

Zumindest kann man den Darstellern keinen Vorwurf machen. Aaron Taylor-Johnson und Chloë Grace Moretz legen sich vor allem rein körperlich voll ins Zeug, während Christopher Mintz-Plasse als Supervillain Motherfucker erneut der komödiantische Lichtblick darstellt - etwas, was man eigentlich von Jim Carrey erwartet hätte, doch der Comedy-Star wird in seiner Rolle als selbsternannter Superheld fast schon kriminell verschenkt. Im letzten Drittel mag 'Kick-Ass 2' noch ein paar kurzweiligere Momente bieten, aber man kommt nicht drum herum zu bemerken, dass der Film weit unter dem Niveau des Vorgängers angesiedelt ist und in jeder Hinsicht ein bisschen billiger wirkt. Etwas weniger 'Mean Girls' und dafür mehr 'Kick-Ass' wäre der bessere Weg gewesen!

Mit dem Vorgänger mag 'Kick-Ass 2' nicht mithalten können, aber die bild- und ton-technische Umsetzung des Sequels ist auf fast gleichem Niveau angesiedelt - mit ein paar wenigen Abstrichen wohlgemerkt. Gehörte der Soundtrack des ersten Films zu den coolsten des damaligen Kino-Jahres, schwächelt die Fortsetzung auch in dieser Hinsicht - punktet dafür aber mit einem Surround-Sound, der die rasante und vor allem blutige Action bestens, und zum Teil sehr aggressiv, zur Geltung bringt. Vom Gelbfilter beim Bild waren wir wenig angetan, aber viel auszusetzen gibt's am ansonsten hochwertigen (wenn z.T. auch etwas zu glatt wirkenden) Bild kaum - wobei die Disc ausserdem über