Kritik & Unser Fazit:
Wer hätte gedacht, dass sich ausgerechnet John Wick zu einer der derzeit lukrativsten Action-Franchisen entwickeln würde? Keanu Reeves tritt nun bereits zum dritten Mal als knallharter Killer in Aktion und beweist im Film von Regisseur Chad Stahelski, der bereits die beiden Vorgänger (mit-) inszenierte, dass in ihm nach wie vor ein ernstzunehmender Hollywood-Star steckt. Dabei macht man genau da weiter wo der direkte Vorgänger aufgehört hat: Nachdem Wick im Hotel Continental einen Mord begangen hat, also sozusagen auf geheiligtem Boden für Gangster seines Schlags, ist ein riesiges Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden - und er befindet sich auf einer fieberhaften Flucht vor unzähligen Häschern, die an jeder Ecke auf ihn lauern.

Tatsächlich ist das dann auch schon mehr oder weniger die Story des Films - und man sieht: Auch in dieser Hinsicht hält man sich an die Vorgaben der ersten beiden Teile bzw. Kapitel und setzt auf herzlich wenig Story und umso mehr Action - und die ist, in gewohnter John Wick-Manier, nicht nur furios, sondern vielfach absolut gnadenlos. Hier hält sich niemand zurück!

Dementsprechend ist es erneut eine schwierige Aufgabe, als Zuschauer mit den unzähligen Todesopfern von Wick & Co. überhaupt noch Schritt halten zu können, denn es fliesst nicht nur viel (Kunst- und CGI-) Blut, sondern es sterben geradezu massenhaft viele Menschen. Stahelski hält sich jedenfalls nicht zurück und will offensichtlicherweise noch einen drauf setzen - und das gelingt ihm, auch wenn es stellenweise fast zu viel des Guten wird wenn Wick minutenlang (!) gegen seine Kontrahenten kämpft. Die Nahkämpfe sind dabei grandios choreographiert und man muss seinen Hut vor der Leistung von Reeves & Co. ziehen, aber teilweise wäre es ein bisschen weniger dann wohl doch mehr gewesen. Vor allem der Showdown, der in seiner sehr coolen Machart an eine Schlüsselszene aus Skyfall erinnert, zieht sich doch ein bisschen in die Länge.

'John Wick - Chapter 3: Parabellum', so der englische Originaltitel, macht aber dennoch Spass - zumindest dann, wenn man dieser Art von extremer Daueraction etwas anfangen kann und sich nicht daran stört, dass die Story kaum vorhanden ist und auch nicht sonderlich vorangetrieben wird. So wirkt es fast so, als wolle man sich einiges für die bereits geplanten Sequels aufsparen. Darauf kann man sich aber freuen wenn sich Reeves weiterhin dermassen ins Zeug legt und man auch in den Fortsetzungen ein paar bekannte Gesichter und Neuzugänge, wie z.B. Halle Berry in Teil 3, zu sehen kriegt. Alles in allem eine kurzweilige Fortsetzung die all das (und ein bisschen mehr) zu bieten hat, was bereits die Vorgänger zu einem solchen Action-Spass gemacht haben!

Bevor es mir Teil 4 und einer geplanten ‚Hotel Continental'-Spinoff-TV-Serie weitergeht, darf man sich 'John Wick 3' nun auf Blu-ray Disc zu Gemüte führen. Die Disc-Umsetzung von Ascot Elite Home Entertainment macht jedenfalls einen hervorragenden Eindruck und punktet mit einer vielfach fast referenzwürdigen Bildqualität die auf sehr hohem Niveau angesiedelt ist. Beim Ton gibt's eigentlich nur zu meckern, dass eine 7.1-Abmischung sicher noch etwas differenzierter gewesen wäre, aber der hier vorhandene 5.1-Mix weiss ebenso zu überzeugen und erfüllt seinen