Kritik & Unser Fazit:
Man muss zugeben, dass die Ausgangslage von 'Der weisse Hai 3' nicht einmal die schlechteste ist: Den kleinen Küstenort Amity hat man hinter sich gelassen und verlagert die Handlung an einen technisch ausgereiften Wasser-Vergnügungspark und lässt dort einen weissen Hai für Unruhe und Panik sorgen. Damit hat man im Jahr 1983 vielleicht sogar einen ersten Anreiz für Jurassic Park geliefert, aber die Umsetzung ist leider alles andere als vergleichbar. Wenn man 'Der weisse Hai 3' gesehen hat, weiss man jedenfalls, wieso der Film des Öfteren als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten bezeichnet wird, denn was Regisseur Joe Alves hier auf die Leinwand gezaubert hat, ist Meilenweit vom Thrill und vom Unterwasser-Terror von Spielbergs Erstling entfernt und ist vielmehr ein Vorzeigeprodukt wenn es um trashige B-Movies geht.

Im Trashigen liegt dann aber auch der Unterhaltungsfaktor des Films: Ein mieses Drehbuch mit grauenhaften Dialogen, Schauspieler die aus dem unterirdischen Material nichts herausholen können und Spezialeffekte, die bereits Anfang der '80er Jahre peinlich gewirkt haben müssen.

So könnte man 'Der weisse Hai 3' schon fast in die Kategorie einstufen: So bad it's good! Aber eben nur fast, denn der Film aus dem Jahr 1983, der nur mittels zwei Figuren einen Bezug zu den beiden Vorgängern herstellt, wird von seinen vielen Problemen regelrecht versenkt. Bestes Beispiel dafür ist die masslos, fast schon lächerlich übertriebene Grösse des Mutterhais und die Tatsache, dass Haie sich nach der Geburt nicht mehr um ihre Jungen kümmern. Der Mutterhai würde seinem Jungen dementsprechend niemals in den Vergnügungspark folgen. Das ist aber nur eines der offensichtlichsten Probleme des Films, denn wo vor allem der kultige erste Teil Angst, Terror und Drama verströmte, bleibt hier alles auf einem nicht nur unspannenden, sondern langatmigen Niveau - trotz viel Geschrei, Panik, abgebissenen Körperteilen und Blut.

Vom Spielberg-Flair ist spätestens bei 'Jaws 3-D', so der originale Titel der 3D-Produktion, jedenfalls nicht das geringste übrig geblieben. Es ist dann auch einzig und allein die damalige 3D-Umsetzung, die den Film vor dem Totalabsturz rettet, denn auch wenn die gimmickartigen 3D-Effekte den Spannungsfaktor oder den Horror nicht steigern können, dann wird der Film zumindest ein kleines bisschen unterhaltsamer - mit dem von den Machern mit Sicherheit ungewollten Resultat, dass der Film zur unfreiwilligen Komödie wird. Auch namhafte Darsteller wie Dennis Quaid oder Louis Gossett Jr. können da nichts mehr retten. Trash vom Feinsten könnte man sagen - und tatsächlich trifft das auf 'Der weisse Hai 3' fast perfekt zu. Alles andere als ein würdiger Jaws-Nachfolger, aber schlecht genug, um schon wieder sehenswert zu sein!

Mit der 3D-Umsetzung konnte man seinerzeit sicher noch ein paar Leute ins Kino locken, wenn man den Film heute im stereoskopischen Format sieht - es ist das erste mal, dass der Film auf einem Homevideo-Format in 3D veröffentlicht wird - dann zeigen sich jedoch ganz deutliche Schwächen. Nicht etwa wegen dem eigentlichen 3D-Effekt, denn dieser ist zwar anstrengend, aber kann sich dank vieler gezielter Pop-outs doch noch sehen lassen. Es ist die Bildqualität an und für sich, die einem den Heimkino-Spass verdirbt, denn 'Der weisse Hai 3' sieht nicht nur zu weich und undetailliert, sondern vor allem total verrauscht aus - was übrigens auch für das