Kritik & Unser Fazit:
Nazis auf dem Mond ... und nein, sie halten sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht einfach nur dort versteckt, nein, sie planen eine Invasion der Erde! Keine Frage: Eine der vielleicht verrücktesten Film-Ideen seit langem und eine, die so viel Potential bietet, dass die finnisch-deutsche (interessanterweise mittels Crowdfunding finanzierte) Co-Produktion eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Bei so einer übertriebenen Ausgangslage reicht es nämlich nicht, diese lediglich als vollkommen sinnfreien Aufhänger zu benutzen, sie sollte zumindest einigermassen ausgearbeitet sein und im Rahmen ihres eigenen bizarren Film-Universums eine gewisse Logik bieten. Funktionieren tut der politisch ohnehin vollkommen unkorrekte Sci-Fi Klamauk allerdings nur in ein paar wenigen Momenten - und zwar immer dann, wenn die auf Autopilot eingestellte Selbstironie ausgeschaltet ist und der Film unfreiwillig komisch ist.

Verständlicherweise die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für eine wirklich gut funktionierende Komödie - vor allem eine, die sich mit Nazis auf dem Mond beschäftigt und das unglaubliche Potential einer so abstrusen, aber genialen Idee nicht ausnutzt.

In den richtigen Händen hätte der Humor bissig und frech sein können, stattdessen baut man lieber noch ein paar politische und sozialkritische Untertöne ein und bringt den ohnehin unausgewogen wirkenden Mix erst recht aus dem Gleichgewicht. Dabei startet der Film ziemlich vielversprechend und macht eines von Anfang an klar: Trotz seines Budgets von gerade mal einer Million Euro sieht der Film von Regisseur Timo Vuorensola verdammt gut aus! Die Effekte sind nahezu auf Hollywood-Niveau angesiedelt und die Sets, dank Bluescreen-Technik, vor allem für eine B-Movie Produktion überaus beeindruckend. Das überraschend hohe Produktions-Niveau nimmt dem Film gleichzeitig aber auch seinen Trash-Faktor - und damit auch viel seines eigentlichen Unterhaltungswerts. Da wünscht man sich fast, man hätte weniger Geld in die Effekte gesteckt, und dafür mehr Wert auf ein gut durchdachtes Drehbuch gelegt.

Das hätte dann auch den Vorteil, dass die Struktur des Films ein bisschen weniger vorhersehbar wäre und die Handlung bereits nach 20 Minuten stark abflacht - so sehr sogar, dass der Mittelteil des Films geradezu langweilig ist. Zum Ende hin geht's immerhin actionmässig nochmals ein bisschen deftiger ab und die Macher rund um Regisseur Vuorensola lassen es nochmals so richtig krachen. Allzu originell mag die Umsetzung der (wohl schon rein budgetbedingt eingeschränkten) Action nicht sein, aber zumindest kann sie kurzzeitig von den anderen Schwächen des Films ablenken. Sicher hat der von Udo Kier & Co. masslos übertrieben und zum Teil auch etwas steif gespielte 'Iron Sky' seine guten Momente, aber über den Ansatz einer funktionierenden Sci-Fi / Nazi-Parodie kommt der Film, der im Kino dank einer cleveren viralen Marketing-Strategie sogar gute Besucherzahlen verbuchen konnte, nur sehr selten hinaus.

Es ist dann auch weniger der Inhalt, und vielmehr die technische Umsetzung mit der 'Iron Sky' überzeugen kann - auch auf Blu-ray. Das Bild kommt deutlich hochwertiger daher als so manch andere Low-Budget Produktion und hat nur unter ein paar wenigen (meist transferbedingten) Mankos zu leiden - für genug High-def Feeling ist jedenfalls gesorgt wenn die Nazis aus dem All zum Grossangriff ansetzen. Ähnlich sieht es beim Ton aus bzw. klingt es, denn gerade die actionlastigeren Szenen machen eine gute räumliche Figur und kommen auch mit der nötigen Direktionalität, und dem nötigen Druck, daher. So stört es dann auch nicht, dass es der Abmischung nicht nur an der Feindetailwiedergabe, sondern auch an einer wirklich optimalen Balance fehlt. Die