Kritik & Unser Fazit:
Gewisse Filme sind dermassen kultig und ein fester Teil der Filmgeschichte und Pop-Kultur, dass es schwer ist, sie objektiv zu beurteilen. 'Die unglaubliche Geschichte des Mr. C', dessen englischer Originaltitel 'The Incredible Shrinking Man' lautet, ist so ein Film. Das Sci-Fi- / Horror-Drama von Regisseur Jack Arnold gilt als einer der wegweisenden Filme des Genres und hat dementsprechend unzählige andere Filme inspiriert und darf zurecht als Vorläufer von Marvel's 'Ant-Man' bezeichnet werden. Als Superheld kann die im Verlauf des Films auf mikroskopische Grösse schrumpfende Hauptfigur aber nicht bezeichnet werden, vielmehr handelt es sich um einen tragischen Helden der seinem unfreiwilligen Schicksal völlig ausgeliefert ist. Es ist dann auch daran gut erkennbar, dass sich der Film mehr als Drama, und etwas weniger als Sci-Fi- / Horrorfilm sieht.

Genau das ist dann auch einer der Gründe, wieso sich 'Die unglaubliche Geschichte des Mr. C' von vergleichbaren Filmen, insbesonders den trashigen B-Movies der '50er Jahre, positiv abheben kann - und selber aber ebenfalls ein bisschen trashig daherkommt.

Das verleiht dem Film einen gewissen Charme und auch wenn die Effekte längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind und zum Teil sogar an der Grenze zur Lächerlichkeit angesiedelt sind, dann können sie sich - in Anbetracht des Alters des Films - dennoch sehen lassen. Mit ein paar (für damalige Verhältnisse) sehr ausgeklügelten Kamera-Einstellungen, überdimensionierten Möbeln, Split-Screen-Effekten und Rückprojektionen wird die Illusion des schrumpfenden Mannes auf damals bestmögliche Art und Weise dargestellt und dürfte dem Publikum seinerzeit den Angstschweiss auf die Stirn getrieben haben. Das mag einem modernen Publikum kaum mehr passieren, und dennoch ist er erstaunlich, wie packend das (zum Ende hin philosophisch angehauchte) Abenteuer des Schritt für Schritt zum Däumling mutierenden Mannes heute noch ist.

Das Erfolgsgeheimnis liegt nämlich weniger an den Spezialeffekten, und vielmehr an der eigentlich simplen Story die ohne grosse Umschweife und mit einem - für '50er Jahre Verhältnisse - recht guten Tempo erzählt wird. Oscarreife Darstellungen liefert hier niemand ab, aber dafür muss sich Hauptdarsteller Grant Williams rein körperlich umso mehr ins Zeug legen und bekommt es nicht nur mit einer riesigen Hauskatze, sondern einer ebenso gigantischen Spinne zu tun - was dann auch gleich die bekannteste Szene des Films darstellt die, obwohl wenig logisch, für Spinnen-Phobiker der reinste Albtraum sein dürfte. Keine Frage: Regisseur Arnold hat mit 'Die unglaubliche Geschichte des Mr. C' erfolgreich mit den Ängsten des Publikums gespielt und auch wenn der Film heutzutage umso trashiger wirkt, dann hat er seinen Platz in der Kino-Geschichte mehr als verdient!

Ebenfalls verdient wäre eine angemessene Blu-ray Disc Umsetzung gewesen und auch wenn man bei einem effekteüberladenen '50er Jahre-Film keine makellose Bildqualität erwarten kann, dann fällt die hier vorliegende Präsentation dann doch ein bisschen enttäuschend aus. Nahaufnahmen schneiden noch am besten ab, der Rest des sehr körnigen Films muss jedoch grösstenteils auf DVD-Niveau angesiedelt werden. Beim Ton gibt's da schon etwas weniger zu kritisieren, denn auch wenn die Höhen etwas unsauber sind und ein ständiges Hintergrundrauschen zu vernehmen ist, dann lässt es sich mit den alters- und quellbedingten Mankos recht gut leben. Die Bonus-Features