Originaltitel:	Kono sekai no katasumi ni
Veröffentlichung:	20. Oktober 2017
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	2016
Länge:	130 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
Im Jahr 1944 zieht Suzu in die Kleinstadt Kure und heiratet Shusaku Houjou, einen Angestellten der dort ansässigen Marinebasis. Die beiden leben, zusammen mit Shusakus Familie, ein einfaches und anständiges Leben, bis die Stadt ein Jahr später von fürchterlichen Bombenanschlägen erschüttert wird. Obwohl der Krieg Suzus Ehe und Existenz zu zerstören droht, schafft es die junge Frau, durch Mut und Beharrlichkeit die schönen Dinge des Lebens auszukosten ...

Kritik & Unser Fazit:
Anders als westliche Animations-Produktionen wagen sich japanische Animes immer mal wieder an tragischere, von wahren Ereignissen inspirierte Stoffe. So auch 'In This Corner of the World' von Sunao Katabuchi der sich, ähnlich wie Die letzten Glühwürmchen vom Studio Ghibli, dem japanischen Alltag während den Kriegswirren rund um die Atom-Bombadierung von Hiroshima annimmt. Allein daran erkennt man, dass es sich hierbei um keinen Kinderfilm handelt, auch wenn es sich der Regisseur nicht nehmen lässt, ein paar leichtere, ja fast kindliche Momente in seinen Film einzubauen - wobei dies in Form seiner fantasievollen Hauptfigur Suzu passiert, denn diese geht mit einem unbeschwerten Gemüt durchs Leben. Mehrere Schicksalsschläge setzen ihr zwar schwer zu, lassen sie den Glauben an das Gute jedoch nie wirklich verlieren.

'In This Corner of the World' ist, trotz der ein oder anderen Kriegsszene, kein herkömmlicher Kriegsfilm in Anime-Form, sondern vielmehr ein Einblick in das Leben der unbescholtenen japanischen Bevölkerung die während dieser Zeit etliche Entbehrungen hinnehmen musste.

Das zeigt Regisseur Katabuchi auf relativ schnörkellose und unpathetische Art und Weise auf, wobei im Zentrum durchgehend die zunächst junge und naive Suzu steht. Mit 19 Jahren wird diese verheiratet und muss sich erst einmal in der neuen Familie zurecht finden. Deswegen rückt der Krieg, der dank des Marine-Stückpunkts sozusagen vor der Türe liegt, erst einmal in weite Ferne, ist für den Zuschauer aber immer spürbar. Die Bedrohlichkeit des Krieges wird durch die recht leichtfüssige Inszenierung aber immer wieder ein bisschen aufgelockert und so ist es vor allem interessant zu sehen, wie sich Suzu und ihre neue Familie mit festen Ritualen ein Stück Alltag in dieser unsteten Zeit bewahrt und auch familieninterne Probleme zu meistern weiss. Keine Story von übermenschlichen Kriegshelden also, sondern normale Leute wie du und ich.

Trotzdem hadert der Film hin und wieder mit seinem Vorhaben, ein möglichst authentisches Bild der Kriegswirren aus der Sicht einer gewöhnlichen japanischen Familie zu zeigen. Der gut gemeinte Ansatz wird nämlich von einer etwas holprigen Inszenierung unterbunden und nachdem sich Regisseur Katabuchi mehr als ein Drittel etwas zu ausgiebig mit Suzu und ihrem neuen Leben als Hausfrau beschäftigt, wirkt der Film zum Ende hin, wenn die Angriffe auf die Stadt häufiger und heftiger werden, plötzlich gehetzt und Szenen enden mehr als einmal abgewürgt und unfertig - etwas, was dann auch auf das eigentliche Ende, das abrupt passiert, zutrifft. Trotz der ganzen Tragik bleibt man rein emotional distanzierter als von den Machern, die ab und zu auch ein paar (etwas zu) melodramatische Elemente einbauen, gewollt sein dürfte.

Alles in allem ein etwas zu langatmig und schlussendlich auch ein bisschen zu ambitionierter Film der die emotionale Tiefe von vergleichbaren Titeln, wie z.B. dem bereits erwähnten 'Die letzten Glühwürmchen', nicht erreicht, aber trotz ein paar Schwächen zu überzeugen weiss.

Bei der technischen Umsetzung liefert 'In This Corner of the World' zwar keine Topwerte, kann sich aber sehen und hören lassen - zumindest solange man realistische Erwartungen hat. Wie so viele andere Animes weist das Bild einen Kontrast auf der von einem zu hellen Schwarzwert geprägt ist. Das lässt das Bild, auch wegen der eher blassen Farben, zwar flach wirken, dafür macht die Schärfe einen guten Eindruck. Der Ton ist weitestgehend unspektakulär, lässt dafür die Kriegsszenen sehr räumlich, direktional und aggressiv klingen. Ausserdem kommen bei den