Kritik & Unser Fazit:
Mit seiner Pilgerfahrt-Biografie 'Ich bin dann mal weg' ist Fernseh-Ikone Hape Kerkeling im Jahr 2006 ein Überraschungs-Bestseller gelungen. Irgendwie logisch, dass man einen solchen Hit auch für die grosse Leinwand umsetzen wollte um die Reichweite des ohnehin erfolgreichen Buches noch weiter zu vergrössern. Dieser Aufgabe nimmt sich die Regisseurin Julia von Heinz an und überrascht erst einmal mit dem Casting, denn Kerkeling - der seine ursprüngliche Wanderung im Jahr 2001 absolviert hat und mittlerweile weit über seinem damaligen Alter ist - wird im Film von Devid Striesow dargestellt. Wie sich schnell herausstellt eine gute Darsteller-Wahl, aber man muss sich erst einmal daran gewöhnen und von daher braucht es auch ein Weilchen, bis man Striesow - trotz gewisser Ähnlichkeit mit Kerkeling - seine Rolle abnimmt.

Ähnlich wie die Buchvorlage versucht auch der Film den Spagat, ein bisschen Tiefgründigkeit mit leichter Unterhaltung zu verbinden - inklusive biografischer Einblicken die nicht nur Kerkelings Pilger-Wanderschaft, sondern auch seine Herkunft bzw. seinem Fernseh-Werdegang beleuchten.

In dieser Hinsicht macht 'Ich bin dann mal weg' so gut wie nichts falsch und weiss ganz genau, was er sein will: Ein harmloser Mix aus Comedy- und Biografie-Elementen. So weiss der Film nett zu unterhalten, plätschert jedoch ohne wirkliche Höhepunkte vor sich hin und auch wenn man sich mit Themen wie Gottes- und Selbstfindung auseinandersetzt, dann verharrt man immer schön an der Oberfläche. Ein bisschen regt der Film zwar zum Nachdenken an, aber von wirklichem Tiefgang ist man weit entfernt - nicht zuletzt, weil 'Ich bin dann mal weg' mit seinen übersaturierten Postkarten-Aufnahmen vom Jakobsweg wie ein überlanger Tourismus-Werbefilm daherkommt. Vorwerfen kann man das dem Film schlussendlich jedoch nicht, denn Hape Kerkelings Story profitiert, von allem in filmischer Form, von dieser Natur- und Wander-Idylle.

Da sieht man dann auch gerne darüber hinweg, dass das Timing nicht immer ideal ist und der Film stellweise ein bisschen episodenhaft wirkt - wobei man sich daran weniger stört, wenn man die Buchvorlage, von der Regisseurin von Heinz nicht nur abweicht, sondern diese auch stark verkürzt, nicht kennt. Über die inhaltlichen Schwächen wird man von den guten, und vor allem gut aufgelegten, Darstellern hinweggetröstet und während Striesow als Kerkeling überzeugender ist, als was man es zunächst denkt, machen Martina Gedeck und Karoline Schuch als seine beiden Wander-Kumpaninnen eine gute Figur, wobei es vor allem Gedeck und ihre Figur ist, die dem Film ein bisschen mehr Tiefgang gibt. So gibt's ein bisschen was zu Schmunzeln und Nachdenken und auch wenn der Film zu guter Letzt fast etwas zu glatt und nett daherkommt, dann wird einem mit 'Ich bin dann mal weg' immerhin recht kurzweilige Unterhaltung geboten.

In technischer Hinsicht wird einem auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc eine für Comedy- / Biografie-Verhältnisse gute Bild- und Tonqualität geboten. Das Bild kommt grundsätzlich sehr ansehnlich daher und auch wenn einem keine Höchstwerte geboten werden, dann überzeugt der Film mit einem stimmigen / sommerlichen Bild, das gelegentlich zwar minimal rauschig und farblich übersaturiert wirkt, aber dennoch eine gute Portion High-def Feeling ausstrahlt. Der Ton kommt unspektakulär daher und bietet nur ein paar wenige Momente die etwas surroundlastiger sind, aber grundsätzlich fällt die akustische Umsetzung sehr zufriedenstellend aus - etwas, was