Kritik & Unser Fazit:
'Howard the Duck' - oder: Einer der grössten Filmflops aller Zeiten. Aber ist es deswegen auch einer der schlechtesten Filme aller Zeiten? Wenn man sich an die miserablen (!) Kritiken und die ebenso verhaltenen Reaktionen des Publikums zurückerinnert, dann möchte man das jedenfalls meinen. Der von Star Wars-Schöpfer George Lucas produzierte Film wird seinem schlechten Ruf aber auch nach bald 30 Jahre nicht wirklich gerecht und man muss zugeben, dass der Film - der auf einer Comic-Reihe von Marvel basiert - durchaus seine guten Seiten hat. Das Problem ist nur, dass sich der Film zu wenig an die zynische Donald Duck-Persiflage der Comic-Vorlage hält und sich zu keinem Zeitpunkt so richtig entscheiden kann, was er nun eigentlich sein möchte: Eine familientaugliche Sci-Fi-Komödie oder doch eher eine bissige Satire für Erwachsene?

Wenn man sich davon nicht beirren lässt, dann hilft es jedenfalls, wenn man etwas für's Kino der '80er Jahre übrig hat - und mehr als nur ein bisschen nostalgische Gefühle dafür hegt. Nur so kann man mit den unzähligen '80er Jahre Pop-Kultur Referenzen, die meist auf (mit der Zeit lahmen) Enten-Witze hinauslaufen, etwas besser leben.

Und ja, es gibt Momente in 'Howard the Duck' die so schlecht sind, dass sie fast schon wieder gut sind. Als Trashfest kann man den Film aber dennoch nicht bezeichnen, denn der mit einer Laufzeit von fast 2 Stunden etwas zu lang geratene Film wurde mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt und kann noch heute mit guten Spezial Effekten, Lucas' SFX-Schmiede ILM sei Dank, überzeugen. Dass Jeffrey Jones als von einer ausseriridischen Kreatur besessener Wissenschaftler der gefiederten Hauptfigur regelrecht die Schau stiehlt, ist vielleicht nicht im Sinn der Macher, aber macht den Film zumindest unterhaltsamer, als ihn die eigentlichen Stars - die damals heiss gehandelte Lea Thompson und der spätere Oscar-Gewinner Tim Robbins - machen. Dass der Film allen Beteiligten fast die Karrieren zunichte gemacht hat, ist natürlich bedauerlich.

Es wäre sicher übertrieben wenn man behaupten würde, dass 'Howard the Duck' das Zeug zum Kultfilm hat, aber man darf trotz seiner Schwächen - und die hat der Film nicht zu knapp - zugeben, dass er unterhaltsamer ist, als was man es allgemein annimmt.

Dass es der Film nun sogar auf Blu-ray schafft - nachdem es eine halbe Ewigkeit gedauert hat, bis er überhaupt auf DVD veröffentlicht wurde - ist also fast schon als Überraschung zu werten. Doch gerade langjährige Fans des Vorzeige-Filmflops dürften sich über die hier vorliegende (weltweit erste) High-def Umsetzung von Koch Media freuen - auch wenn die Disc, wie nicht anders zu erwarten, keine Referenzwerte zu bieten hat. So muss man beim Bild mit einigen der üblichen quell- und altersbedingten Mankos leben, bekommt aber dennoch eine bessere Präsentation geboten als erwartet, während der Ton aufgrund seiner 2.0 Abmischung zwar passabel, aber unspektakulär