Kritik & Unser Fazit:
Die Entscheidung, J.K. Rowlings letztes Kapitel der 'Harry Potter'-Saga, 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes', in zwei separate Filme aufzuteilen, löste ein mulmiges Gefühl aus. Wie sich herausstellt, war es ausnahmsweise die wohl beste Herangehensweise, um das über 700-seitige Werk auf die bestmögliche Weise auf die grosse Leinwand zu übertragen. So überrascht es dann auch nicht, dass der hier vorliegende 1. Teil weder abgeschlossen noch richtig ausgewogen rüberkommt - und dennoch unterhaltsamer und zielstrebiger wirkt, als der etwas unausgegorene Vorgänger. Wer allerdings auf ein Comeback der zauberhaften Grundstimmung der ersten Filme gehofft hat, wird schnell merken, dass Harry & Co. endgültig der Zauberschule entwachsen sind, und nun ihren Mann und ihre Frau in der realen Welt stehen müssen - und das im Bezug auf beide Welten, denn der Film spielt grösstenteils ausserhalb der bekannten Zauberwelt.

Das verleiht dem ersten Teil von 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes' einen rauhen Ton - und zwar nicht nur im Bezug auf die Locations, sondern auch die Probleme mit denen sich das auf der Flucht befindliche Trio befassen muss. So ist die Gefahr die von Voldemort ausgeht grösser denn je - was wiederum nicht nur für einige spannende Sequenzen sorgt, sondern auch ungewohnte Spannungen zwischen Harry, Hermine und Ron hervorruft. Die Freundschaft wird also einmal mehr auf die Probe gestellt und es entstehen Konflikte, die im ersten Augenblick ein bisschen aufgesetzt wirken mögen - da der Film ansonsten aber eine gute Mischung aus bekannten und neuen Elementen zu bieten hat, fallen solche Story-Schwächen kaum wirklich ins Gewicht und man verzeiht dem Film sogar einige der vorhandenen Längen im letzten Drittel. Nach einem fulminanten Start, bei dem keine Zeit verloren geht, geht dem Film nach der Hälfte nämlich ein bisschen die Puste aus und kommt nur schwer wieder in die Gänge.

Daran merkt man dann auch, dass es sich hier mehr oder weniger um eine Art Vorspiel handelt, und die Story erst mit Teil 2 von 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes' so richtig in die (etwas actionlastigeren) Gänge kommen wird. Wer also auf die ganz grosse Action und neue Konfrontation der Helden und ihrer Widersacher gehofft hat, der dürfte hier eine Enttäuschung erleben - aber dafür bekommt man mit diesem Film einige der bisher besten darstellerischen Leistungen von Radcliffe & Co. zu sehen. Wenn nämlich sogar der Tod einer Nebenfigur feuchte Augen auslösen kann, dann merkt man nur zu gut, dass die 'Harry Potter'-Filme weit von den Kinderfilmen entfernt sind, die sie einmal waren. Eine Filmreihe, die mit ihren Figuren bzw. den Darstellern gewachsen ist und nun auf ein Finale zusteuert, dass schon jetzt ein bisschen wehmütig macht, denn damit geht auch eine der grössten Reihen der Kino-Geschichte zu Ende!

Bevor es allerdings soweit ist, bekommt man mit diesem Film - trotz seiner Schwächen - einer der besseren 'Harry Potter'-Filme geboten. Wem von Anfang an bewusst ist, dass es sich hier um einen nicht abgeschlossenen Film handelt, ist allerdings im Vorteil!

Auch der erste Teil von 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes' darf in der 'Ultimate Edition'-Reihe nicht fehlen und wird von Warner Home Video, wie es schon bei den Vorgängern der Fall war, als aufwändig gestaltetes 2-Disc Box-Set veröffentlicht - inklusive edel anzusehender Verpackung und diversen Sammlerstücken (wie z.B. ein 44-seitiges Hardcover-Booklet). Beim Bild und beim Ton bleibt einmal mehr alles beim Alten und man bekommt die (qualitativ hochwertigen) Präsentationen der bekannten Erstveröffentlichung geboten. Die bereits bekannten Extras fehlen ebenso wenig, wobei Fans der Reihe gleich noch eine Vielzahl an bisher unveröffentlichten Bonus-Features zu sehen kriegen. Die 3D-Fassung des Films mag in diesem Set vielleicht fehlen, aber