Kritik & Unser Fazit:
Ein neuer Harry Potter Film - ein neuer Regisseur! Wer allerdings im Jahr 2007 damit gerechnet hatte, dass der Regie-Wechsel einen Qualitäts-Einbruch mit sich bringen könnte, der hatte sich schwer getäuscht. Der bis dahin eher unbekannte Regisseur David Yates nahm sich dem fünften Teil der weltweit nach wie vor enorm erfolgreichen Filmreihe in der bestmöglichen Art und Weise an und führte in 'Harry Potter und der Orden des Phönix' die bereits etablierte düstere Stimmung der Vorgänger konsequent fort - und konnte dennoch eigene Elemente mit einbringen, die dem Film eine frische Note verleihen. Mit Teil 5 wird aber nicht nur die Handlung immer düsterer und erwachsener, sondern auch die Figuren bzw. die Darsteller werden auf noch realistischere Art und Weise weiterentwickelt. Man muss sich also nicht wundern, wieso Yates auch die nachfolgenden Potter-Filme inszenieren sollte, denn er hat ganz offensichtlich ein gutes Händchen für das extrem umfangreiche Universum von Autorin J.K. Rowling!

Die Buchvorlage von 'Harry Potter and the Order of the Phoenix' (Originaltitel) wird von vielen Fans als das schwächste Buch der Reihe bezeichnet. Da erstaunt es umso mehr, was Regisseur Yates aus der über 1000-Seiten starken Buchvorlage rausgeholt hat. Mit einer Laufzeit von 138 min. ist es jedenfalls der bisher kürzeste Film der Serie - was darauf schliesst, dass erhebliche Kürzungen vorgenommen worden sind. Davon ist allerdings nur wenig zu spüren, wobei sich die relativ kurze Laufzeit grundsätzlich positiv bemerkbar macht: Anders als der Teil 4, der sich durch ein paar Nebensächlichkeiten in die Länge zog, legt 'Harry Potter und der Orden des Phönix' ein gutes Tempo vor. Der Film hat zwar deutlich weniger Action-Sequenzen zu bieten, dafür aber einen besseren Spannungsbogen, interessante emotionale Weiterentwicklungen und das bis dahin fulminanteste Finale. Voldemort's Endkampf gegen Dumbledore ist brachial ausgefallen und ist vor allem in High-Definition ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus!

Auch mit der Besetzung beweist Regisseur David Yates ein gutes Händchen - wobei vor allem Imelda Staunton als die hinterhältige und bitterböse Dolores Umbridge als perfekte Wahl bezeichnet werden darf. Der Teufel trägt Pink - und nicht Prada!

'Harry Potter und der Orden des Phönix' wartet aber auch sonst mit einigen interessanten Besetzungs-Entscheidungen auf, wobei Helena Bonham-Carter als Bellatrix Le Strange, trotz ihrer eingeschränkten Leinwand-Zeit, besonders heraussticht. Das Potter-Universum hat so viele namhafte Gesichter vorzuweisen, dass man dabei fast Daniel Radcliffe & Co. vergisst - was natürlich vollkommen unberechtigt ist, denn die früheren Kinder-Darsteller werden von Film zu Film besser. So legt 'Harry Potter und der Orden des Phönix' den Grundstein für eine Entwicklung, die sich bis zum grossen Finale als Wegweisend herausstellen wird. Die kindliche Unschuld die in Teil 3 und 4 zum Teil noch durchblitzte, mag spätestens mit diesem Film der Vergangenheit angehören, aber das Potter-Universum ist immer noch zauberhaft genug, damit man mit den Figuren - die einem einfach ans Herz wachsen müssen - bis zum bitteren Ende mitfiebern möchte!

Die hier vorliegende 'Ultimate Edition'-Umsetzung von 'Harry Potter und der Orden des Phönix' ist zumindest discmässig mit nur zwei Blu-rays weniger umfangreich ausgefallen, als es bei den Vorgängern der Fall war - aber da schon die Erstveröffentlichung eine ansehnliche Auswahl an Bonus-Features zu bieten hatte, ist es durchaus verständlich, dass man hier etwas eingeschränkter war in den vorhandenen Möglichkeiten. Wer auf Extras steht, bekommt jedenfalls eine hervorragende Auswahl an Features geboten - inklusive 44-seitigem Hardcover-Buch und diversen Sammelkarten. An Bild und Ton hat sich im Vergleich zu den bisherigen Blu-rays nichts geändert - was allerdings auch nicht