Kritik & Unser Fazit:
Las Vegas war einmal - jetzt verschlägt es das Wolfsrudel nach Bangkok ... und das Chaos ist schon längst vorprogrammiert! So einfach lässt sich im Prinzip die Geschichte von 'Hangover 2' zusammenfassen, denn wer den ersten Teil gesehen hat, der weiss auch schon fast haargenau, was einem im praktisch unumgänglichen Sequel erwartet. Unumgänglich daher, weil der erste Film im Jahr 2009 einer der ganz grossen Kino-Überraschungserfolge war und weltweit dermassen viel Geld eingespielt hat, dass es sich Hollywood selbstverständlich nicht nehmen liess, diese offensichtliche Cash-Cow nochmals zu melken - und es nach dem erneuten Erfolg des Sequels wohl auch weiterhin tun wird. Wie es allerdings oft der Fall ist bei Fortsetzungen kann auch 'Hangover 2' nicht an den hohen Spass-Faktor des Originals anknüpfen - der Grund dafür: Der Film fühlt sich weniger wie ein Sequel, und vielmehr wie ein Remake an.

So hat man es hier nicht nur mit exakt der gleichen Ausgangslage zu tun, sondern auch der Verlauf der Story ist praktisch 1:1 eine Kopie des ersten Films. Geändert hat sich hier in erster Linie der Schauplatz und die Ausuferung der haarsträubenden Ereignisse.

Die fehlende Originalität wird bei 'Hangover 2' mit einer zusätzlichen Anhäufung von noch schockierenderen Zwischenfällen zu toppen versucht - und Regisseur Todd Phillips, der schon den Erstling inszenierte, lässt wirklich fast keine Peinlichkeit aus. Egal ob es sich dabei um rauchende und drogendealende Äffchen, transsexuelle Nutten, auf Eis gelegte Leichen, abgehackte Körperteile oder ungewollte Tätowierungen handelt, man muss sich auf fast alles gefasst machen - und man muss zugegeben: Zum Teil entlockt einem auch 'Hangover 2' den ein oder anderen Lacher. Nur fiebert man mit den Figuren nicht mehr wirklich mit oder empfindet die thailändische Odyssee als wirklich spannend. Die Figuren, allen voran Zach Galifianakis' Alan der zusammen mit Ken Jeong's Mr. Chow nun haarscharf an der Nervgrenze vorbeischrammt, wirken noch irritierender als zuvor - aber zumindest merkt man den Darstellern den Spass an ihren Rollen deutlich an.

So bleibt's bei 'Hangover 2' bei einem eher lauwarmen Aufguss bereits bekannter Ideen, Gags und Aufhänger die nach bereits bekanntem Prinzip und Schema ablaufen - und damit vor allem bei hartgesottenen Fans des Vorgängers gut ankommen dürfte.

In technischer Hinsicht kommt der Film etwas überzeugender daher und punktet auf Blu-ray mit einer guten und hochwertigen Bild- und Tonqualität. Zwar muss man beim Bild mit vielfach stark überhöhten Kontrast- und übersaturierten Farbwerten leben (die u.a. für einen starken Detailverlust in dunklen Bildbereichen sorgen können), aber ansonsten liefert das sehr scharfe Bild mehr als genügend High-def Feeling. Der Ton kommt surroundlastiger daher als der Vorgänger und hat dementsprechend genügend akustische Abwechslung zu bieten, während die Extras recht übersichtlich ausgefallen