Kritik & Unser Fazit:
Eli Roth hat schon mit seinen Hostel-Filmen bewiesen, dass er sich bei Slasher-Effekten der blutigsten und ekelerregendsten Art nicht im geringsten zurückhält. Keine Überraschung also, dass es sich bei 'The Green Inferno' nicht anders verhält und Roth seine modernisierte Hommage an das Kannibalen-Subgenre früherer Tage mit einer Vielzahl an Brechreiz erzeugenden Grausligkeiten geradezu gespickt hat. Dass die Story selbst wenig originell ist, dürfte niemanden erstaunen. Dementsprechend fällt die am Amazonas angesiedelte Geschichte, bei der eine Gruppe naiver Öko-Aktivisten auf einen Stamm kannibalisch veranlagter Indios trifft, auch genauso kurz aus, wie man sie von einem solchen Horrorfilm erwartet - mit dem einzigen Unterschied, dass Roth, zumindest ansatzweise, auf die üblichen Genre-Klischees verzichtet.

Natürlich weiss man von vornherein, dass praktisch jeder der immer schneller kleiner werdenden Öko-Truppe das Zeitliche segnen wird, aber zumindest weiss man nie im voraus, wen es wann erwischen wird und auf welch grauenhafte Art das nächste Opfer ins Jenseits befördert wird.

Das der psychologische Horror etwas auf der Strecke bleibt, ist bedauerlich. Gerade die Situation innerhalb des Käfigs würde ein paar interessante Möglichkeiten bieten, aber mehr als Panik und Hysterie kommt nicht auf. Schlimmer noch: Roth will die Anspannung durch krude Witze, u.a. mittels einer Durchfall-Attacke, auflockern - was jedoch sprichwörtlich in die Hose geht. Aber auch sonst darf man bei 'The Green Inferno' keinen schwachen Magen haben, denn auch wenn der Film kein dauerhaftes Blutfest ist, dann sind die vereinzelten Schockmomente zumindest äusserst effektiv umgesetzt worden. Zimperlich sind die Kannibalen jedenfalls nicht und so werden den noch lebendigen Opfern nicht nur die Augen und Zungen zum direkten Verzehr entfernt, sondern auch noch alle Gliedmassen abgehackt - frisch schmeckt's halt am besten!

Dem Film kommt es grundsätzlich zu Gute, dass er vor Ort am Amazonas gedreht wurde und auch die Effekte können sich sehen lassen. Dass die Schauspieler dafür nicht immer überzeugen und das Ende des Films nicht wirklich nachvollziehbar ist, schwächt den ansonsten doch recht soliden Gesamteindruck aber ein wenig. Denn auch wenn die Parallelen zu vergleichbaren Kannibalen-Filmen aus den '70er und '80er Jahren nicht zu übersehen sind, dann hat 'The Green Inferno' immerhin den Vorteil, einerseits von den moderneren Spezialeffekten, und andererseits von einer Story zu profitieren, bei der trotz der fehlenden Originalität doch noch ein bisschen Spannung aufkommt. So hat man sogar was davon, wenn man kein Hardcore-Splatter-Fan ist!

Das viele Blut und das satte Grün des Amazonas-Dschungels kommt auf der hier vorliegenden Blu-ray dank einer qualitativ guten Bild-Umsetzung gut zur Geltung. Die digitale Herkunft ist der Produktion zwar anzusehen, aber trotz einiger quellbedingter Einschränkungen macht die Präsentation einen guten Eindruck. Das gleiche gilt für den Ton. Dieser kommt zwar nicht übermässig spektakulär rüber und könnte über eine etwas bessere Feindetailwiedergabe und Balance verfügen, aber für diese Art von Film ist der Ton mehr als ausreichend. Abstriche muss