Originaltitel:	Gone Girl
Veröffentlichung:	23. Jan. '15 (CH) 5. Feb. '15 (D)
Studio / Verleih:	20th Century Fox Home Entertainment
Produktionsjahr:	2014
Länge:	150 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 16 Jahren
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Die Story:
Wie gut kennt man den Menschen, den man liebt, wirklich? Genau diese Frage stellt sich Nick Dunne (Ben Affleck) an seinem fünften Hochzeitstag, dem Tag, an dem seine schöne Frau Amy (Rosamund Pike) spurlos verschwindet. Unter dem Druck der Polizei und des wachsenden Medienspektakels, bröckelt Nicks Darstellung einer glücklichen Ehe. Durch seine zahlreichen Lügen, konstanten Täuschungen und sein merkwürdiges Verhalten stellt sich jeder bald dieselbe unheimliche Frage: Hat Nick Dunne seine Frau ermordet?

Kritik & Unser Fazit:
Dass sich David Fincher im Thriller-Genre Zuhause fühlt, weiss man bereits von seinen früheren Werken. Bereits mehrfach liess sich der Star-Regisseur von Hitchcock & Co. inspirieren und so ist es dann auch keine grosse Überraschung, dass sich Fincher zu 'Gone Girl' von Autorin Gillian Flynn hingezogen fühlte. Der Bestseller-Stoff verknüpft nämlich nicht nur bekannte Mystery Thriller-Elemente wie man sie aus den besten Hitchcock-Filmen kennt, sondern lotet zudem gleich auch noch die dunkelsten Seite einer vermeintlich perfekten Ehe aus - so kann man sagen, dass in 'Gone Girl' ein Krimi-Thriller der perfiden Sorte auf eine komplexe Charakterstudie trifft und diese beiden Seiten auf äusserst gekonnte Art und Weise miteinander verbindet. Vor allem aber hat 'Gone Girl' einige Asse im Ärmel und spielt immer wieder mit den Erwartungen des Publikums - und ist dank seiner vielen Wendungen für einige Überraschungen gut.

Das hat nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile, denn 'Gone Girl' baut dermassen stark auf seinem zentralen Twist auf, dass der Film spätestens nach der grossen Offenbarung ein kleines bisschen die Luft ausgeht und Gefahr läuft, ein wenig langatmig zu wirken.

Die Spannung hat darunter interessanterweise so gut wie gar nicht zu leiden, denn Fincher setzt bei seiner Roman-Adaption, dessen Drehbuch übrigens von Autorin Gillian Flynn selbst verfasst wurde, auf eine hervorragende Charakterisierung seiner Figuren. Das hat zur Folge, dass man sogar in den schwächeren Momenten des Films noch wissen will, wie die Story ausgeht. Dass Autorin Flynn und auch Regisseur Fincher vom ursprünglichen (und viel kritisierten, da etwas antiklimatisch wirkenden) Ende des Buches kaum abweicht, lässt den Film vielleicht etwas weniger spektakulär enden als was man es sich nach der anfänglichen Tour de Force von Pike & Co. wünschen würde, unterstreicht aber umso mehr das dunkle Seelenleben der Protagonisten - wobei es schwer ist, in 'Gone Girl' überhaupt von Protagonisten zu sprechen, denn hier hat jeder irgendeine Leiche im Keller oder sonstigen Dreck am Stecken ... was dann auch die eigentliche Faszination dieses stimmigen und gut durchdachten Films ausmacht.

Kein Wunder, dass 'Gone Girl' nicht nur zu einem der grösseren Hits des vergangenen Kinojahres, sondern sogar zum grössten Kassenerfolg von Finchers bisheriger Karriere wurde. Der Erfolg ist aber nicht nur Finchers detailgetreuer Umsetzung der Buchvorlage zu verdanken, sondern auch den hervorragenden darstellerischen Leistungen von Ben Affleck und Rosamund Pike. Beide brillieren mit grossartigen und sehr nuancierten Darstellungen, wobei Pike beim Publikum in jeder Hinsicht einen bleibenden Eindruck hinterlässt und ihren Film-Ehepartner mehr als einmal regelrecht an die Wand spielt. Es sind dann auch die guten Darsteller, die einen die wenigen Schwächen vergessen lassen und 'Gone Girl' zu einem der besseren Thriller des vergangenen Kinojahres machen - keine Frage: Wer das Buch nicht kennt und sich wieder mal so richtig von etlichen Kehrtwendungen in die Irre führen lassen will, liegt bei David Finchers Film goldrichtig!

Ebenso richtig liegt man bei 'Gone Girl' wenn man Wert auf eine qualitativ hochwertige Blu-ray Umsetzung legt, denn vor allem beim Bild lässt der Film praktisch keine Wünsche offen. Der in 6K gedrehte Film sieht nicht nur sehr stimmig aus, sondern überzeugt durchgehend mit Werten auf sehr hohem Niveau und kann dabei, nicht nur was die Schärfe- und Detailzeichnung angeht, als referenzwürdig bezeichnet werden. Beim deutschen Ton muss man wegen der leicht übersteuert klingenden Dialoge zwar ein paar wenige qualitative Abstriche machen, aber davon abgesehen macht der ohnehin nicht sonderlich spektakulär daherkommende Soundmix eine gute Figur. Die