Kritik & Unser Fazit:
Filme bei denen es um das schnelle Geld, den ebenso schnellen Aufstieg und den fast schon obligatorischen tiefen Fall geht, gibt es mittlerweile jede Menge. Gerade deshalb ist es dann auch keine allzu grosse Überraschung, dass 'Gold' von Regisseur Stephen Gaghan von den längst etablierten Strukturen solche Filme kaum abweicht und dementsprechend nur wenig Neues zu bieten hat. Und trotzdem weiss der Film, der sich von einem Gold-Skandal der '90er Jahre inspirieren hat lassen, zu überzeugen - wenn auch weniger aufgrund seines Drehbuchs und seiner Inszenierung, und vielmehr dank Matthew McConaughey der in seiner Rolle als schmieriger Goldgräber mit grosser Klappe eine One-Man-Show abzieht und voll darin abgeht!

McConaughey hat sich für seine Rolle nicht nur etliche Pfunde angefuttert, sondert beweist auch sonst sehr viel Mut zur Hässlichkeit und versinkt damit regelrecht in seiner Figur und kann damit von einigen Schwächen des Films, der ansonsten nur mässig inspiriert daherkommt, ablenken.

Das hat zur Folge, dass man sich von 'Gold' sogar dann noch unterhalten fühlt, wenn das Drehbuch einen Hänger hat - und davon gibt es tatsächlich mehrere. Allzu auffällig ist das aber nicht, denn wie gesagt: McConaughey spielt die Figur, laut eigenen Angaben war es sein bisher liebster Schauspiel-Job, mit voller Inbrunst. So ist es eigentlich fast von Anfang an und ohne Vorkenntnisse des realen Gold-Skandals vorhersehbar, welche Wendungen der Film nehmen wird, aber dank McConaughey, einer guten und abwechslungsreichen Mischung verschiedener (z.T. sehr unterschiedlicher) Locations und einer guten Portion Selbstironie bleibt der Film dennoch auf einem kurzweiligen Level. So lässt sich der Film mit seinem Mix aus Drama-, Krimi- und Adventure-Elementen auch zu keinem Zeitpunkt in eine bestimmte Schublade stecken.

Das ist hilfreicher, als was man zunächst meinen könnte, denn so kann sich 'Gold', allein wegen seiner überzeichneten Hauptfigur, nicht allzu ernst nehmen und funktioniert auch als Satire recht gut - auch wenn man in dieser Hinsicht sicherlich noch ein bisschen mutiger und frecher hätte sein dürfen. Der fehlende Biss ist dann auch der Hauptgrund, wieso sich 'Gold' rein inhaltlich von ähnlichen Filmprojekten, wie z.B. The Wolf of Wall Street oder American Hustle, nicht wirklich abheben kann, denn es ist nur ein weiteres Beispiel für die unstillbare Gier des Kapitalismus, dessen System ständig zum Kollabieren neigt. Was bleibt ist ein sensationell spielender Matthew McConaughey und ein recht kurzweiliger, aber sein Potential nicht ganz ausschöpfender Film.

Vor allem schauspielerisch weiss der Film zu überzeugen, aber 'Gold' macht auch in technischer Hinsicht eine gute Figur und punktet auf dieser Blu-ray nicht nur mit einem sehr hochwertigen Bild, sondern einen ebenso überzeugenden und nicht unbedingt genretypischen Tonqualität. So erwartet einem grundsätzlich viel High-def Feeling und die wenigen Schwächen, wie z.B. wenige weichere Shots und ein minimaler Detailverlust, sind kaum der Rede wert. Ausserdem kann die hier vorliegende Disc mit einer soliden Auswahl an Bonus-Features punkten die nicht nur aus