Kritik & Unser Fazit:
Nachdem Ghostbusters einer der ganz grossen Überraschungserfolge des Jahres 1984 war, sollte es tatsächlich ganze fünf Jahre dauern, bis die witzige Geisterjäger-Truppe erneut die Kino-Leinwände unsicher machen sollte und New York einmal mehr von schleimigen Geistern beschützen musste. Auch wenn der riesige Erfolg des Originals kein zweites mal heraufbeschwört werden konnte, so war die Fortsetzung seinerzeit dennoch ein passabler Erfolg - was weniger am Film selbst lag, sondern hauptsächlich am guten Ruf des Vorgängers. 'Ghostbusters II' macht zwar nicht den Fehler, grösser und besser als das Original sein zu wollen, hält sich aber in vielerlei Hinsicht etwas zu sehr zurück und kommt nicht nur unoriginell, sondern auch weniger frisch und deutlich zahmer daher - dabei war der unflätige Humor genau das, was Teil 1 so witzig machte.

Dabei hat der Film den Vorteil, das nahezu die vollständige Erfolgscrew des ersten Films erneut zusammengetrommelt werden konnte - sowohl vor der Kamera mit sämtlichen Darstellern, als auch hinter der Kamera mit dem erneut Regie führenden Ivan Reitman.

Es ist dann auch vor allem den guten Darstellern zu verdanken, dass 'Ghostbusters II' doch noch ein paar Momente zu bieten hat, die einem ein Schmunzeln entlocken können - aber nicht einmal ein Bill Murray oder eine Sigourney Weaver können die Schwächen des Drehbuchs, das sich etwas zu genau an die Struktur des ersten Films hält, verschleiern. So kommt der humortechnisch abgeschwächte Film, der rein visuell stark auf die damals populäre 'The Real Ghostbusters'-Cartoon-TV-Serie abgestimmt war, nur schwer in die Gänge und bietet den vier Geisterjägern zudem weniger Möglichkeiten zur eigentlichen Geisterjagd. So beschränkt sich die (effektmässig toll umgesetzte) Action auf gerade mal zwei (!) Szenen und auch wenn die Szene im Gerichtssaal ein Highlight darstellt, dann ist sie von ebenso kurzer Dauer wie das actionlastigere Finale.

War Teil 1 noch eine fast perfekte Symbiose aus Comedy, Action und Fantasy- / Sci-Fi-Elementen, beschränkt sich das weniger zeitlose Sequel auf den komödiantischen Teil der (im Grunde kaum vorhandenen) Geschichte. Vor allem hat der Film darunter zu leiden, dass Karpatenfürst Vigo zu den mit Abstand langweiligsten Schurken der ganzen Filmgeschichte gehört und dementsprechend auch die Spannung auf der Strecke bleibt - was vor allem das letzte Drittel, trotz etwas mehr Geister-Action und ein paar Auftritten von Publikums-Liebling Slimer, zu einer besonders langatmigen Angelegenheit macht. Kein Wunder also, dass man auch als Fan des Vorgängers mit dieser Fortsetzung nur schwer warm wird und die Enttäuschung über das verschenkte Potential auch nach 25 Jahren nur sehr schwer verdaubar ist. Nicht grossenschlecht, aber auch nicht richtig gut!

So viel es am Inhalt von 'Ghostbusters II' zu kritisieren gibt, so wenig gibt's am hier vorliegenden Bild zu bemängeln. Sony Pictures präsentiert das Sequel als 4K-Master und liefert damit einen Katalogtitel ab, der kaum besser aussehen könnte. wobei die einzigen Einschränkungen ein paar weicher wirkende Effekt-Shots darstellen. Ansonsten ein Top-Bild, das nicht nur langjährige Fans begeistern wird! Beim deutschen 2.0-Ton muss man grössere Abstriche machen, denn der Mix kommt weder allzu räumlich, noch wirklich druckvoll daher - was vor allem die actionlastigeren Szenen etwas negativer beeinflusst. Ansonsten aber ein, den Verhältnissen entsprechend, passabler Mix. Das