Kritik & Unser Fazit:
Zwei Todkranke, die nur noch wenige Wochen zu leben haben, freunden sich trotz widriger Umstände an und gehen zusammen auf eine letzte Reise und erkennen zum Schluss, dass es die kleinen Dinge sind, die das Leben lebenswert machen. Kommt einem doch irgendwie bekannt vor. Knockin' On Heaven's Door behandelte bereits ein ähnliches Thema und auch The Bucket List ging in eine ähnliche Richtung. Und trotzdem kann man Regisseur Florian David Fitz, der gleich auch noch eine der beiden Hauptrollen übernahm, keinen wirklichen Vorwurf machen, denn 'Der geilste Tag' kann sich von der filmischen Konkurrenz dennoch gut abheben und verpackt ein eigentlich schwieriges Thema in einer unterhaltsamen, kurzweiligen und vor allem ehrlichen Komödie die nicht nur für Lacher sorgt, sondern auch ein bisschen ans Herz geht.

Wer jetzt denkt, dass 'Der geilste Tag' in kitschige und rührselige Gefilde abrutschen könnte, den darf man beruhigen. Das tut er nicht - und wenn, dann wirklich nur ansatzweise. Zu verdanken ist das einem guten Drehbuch und zwei hervorragend aufeinander abgestimmten Darstellern.

Fitz, der das Drehbuch selbst geschrieben hat, steigt ohne grosse Umschweife in die Story ein und führt ebenso schnörkellos seine beiden Hauptfiguren ein. Weder Lebenskünstler Benno noch Pianist Andi sind charakterlich absolute Vorzeigefiguren, aber gerade das macht die beiden umso sympathischer. Die ungewöhnliche Freundschaft dieser Männer, die nicht unterschiedlicher sein könnten, sorgt dann für jede Menge Lacher und dank der guter Charakterentwicklung fiebert und leidet man mit den beiden mit. Die Aufgabe, das heikle Thema rund um zwei Todkranke in einen leichtfüssigen Film zu verpacken, gelingt Fitz jedenfalls gut und die wenigen Momente, in denen man in bekannte Muster deutscher Comedy-Filme verfällt, stören ausnahmsweise gar nicht.

Wenn überhaupt, dann könnte man dem Film höchstens seine Postkarten-Optik während des Afrika-Trips vorwerfen. In der Hinsicht meint man es gelegentlich ein bisschen zu gut und betreibt auf etwas zu offensichtliche Art und Weise Tourismus-Werbung. Auch der (anfänglich gute) Gag mit einem weibisch schreienden Matthias Schweighöfer ist schnell erschöpft, aber ansonsten darf Schweighöfer, der sich in den letzten Jahren selber in eine schauspielerische Ecke bugsiert hatte, endlich mal eine etwas andere Seite von sich zeigen und läuft im Zusammenspiel mit Fitz zur Höchstform auf. Bedauerlich ist eigentlich nur, dass Alexandra Maria Lara in ihrer Rolle als Bennos Ex verschenkt wird und in der afrikanischen Kulisse zur Staffage verkommt.

Wirklich originell mag 'Der geilste Tag' zwar nicht sein, aber es ist ein Film dem man anmerkt, dass er seinen Machern sehr am Herzen lag. Besser als so manch andere deutsche Komödie der letzten Jahre und nicht nur unterhaltsam, sondern auch berührend und nachdenklich stimmend.

Wenn es um die technische Umsetzung geht, hat der Film allgemein gute Karten und muss sich auch von der Konkurrenz aus Hollywood nicht wirklich verstecken. So darf man sich auf der hier vorliegenden Blu-ray Disc von Warner Home Video über eine hochwertige Bildqualität freuen die nur wenig Anlass zur Kritik bietet und einen guten Gesamteindruck hinterlässt - was auch für den Ton gilt, denn dieser fällt, trotz genrebedingter Einschränkungen, ebenfalls sehr gut aus. Die