Kritik & Unser Fazit:
Keine Frage: Disney hat ein riesiges Repertoire an Animations-Klassikern zur Auswahl die nicht nur fast jedes Kind, sondern noch viel mehr Erwachsene in- und auswendig kennen. Trotzdem gibt es eine Reihe von Filmen, die weniger bekannt sind und nie den Status der vielen anderen unverkennbaren Zeichentrick-Klassiker aus dem Hause Disney erreicht haben - wobei es interessant ist, dass die meisten dieser Filme aus den '70er und frühen '80er Jahren stammen. So auch 'Cap und Capper', ein charmanter und gut gemeinter Animationsfilm aus dem Jahr 1981 der das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Dieser erzählt die Geschichte einer ungleichen und unter normalen Umständen unmöglichen tierischen Freundschaft, nämlich derjenigen eines verwaisten Fuchsjungen und eines jungen Bluthundes - also eigentlich Todfeinde. Bevor sich die beiden dieser Tatsache allerdings bewusst werden, schliessen sie eine dicke Freundschaft - die Frage ist nur: Bleibt diese Freundschaft auch bestehen, wenn es um Leben und Tod geht?

Disney wäre selbstverständlich nicht Disney, wenn man hier nicht auf möglicht einfach verständliche Art und Weise dem jungen Zielpublikum eine positive Botschaft vermitteln würde. Das gelingt mit 'The Fox and the Hound' (Originaltitel) dann auch problemlos.

Die sympathischen und zudem herzig gezeichneten Figuren, die im englischen Original von so namhaften Schauspielern wie Mickey Rooney und Kurt Russell gesprochen werden, wachsen einen umgehend ans Herz und obwohl die Story kaum simpler und vorhersehbarer sein könnte, kommt nie Langeweile auf - schon allein deswegen, weil das Regie-Trio Ted Berman, Richard Rich und Art Stevens auch keine unnötige Zeit verplempern und ihre einfache, aber dafür umso prägnantere Story (die auf einem Kinderbuch von Daniel P. Mannix basiert) schnellstmöglich vorantreiben. Die Grösse und das epische Gefühl anderer Disney-Animations-Filme wird dabei nie erreicht - was aber auch gar nicht nötig ist, denn vielmehr ist hier wichtig, dass das Thema Freundschaft in all seinen Facetten, auch den unschönen, aufgegriffen wird und damit vor allem, aber nicht nur, dem jugendlichen Publikum eine wertvolle Message mitgegeben wird.

Dass das Ganze auch noch unterhaltsam (und zum Schluss hin richtig spannend) ist, rundet den Gesamteindruck umso passender ab. Das macht 'Cap und Capper' zwar auch nicht zu einem Klassiker, aber ein sehenswerter Disney-Zeichentrickfilm ist es allemal!

So gut 'Cap und Capper' auch nach über 30 Jahren als Familienfilm noch funktioniert, die eigenen Erwartungen an die technische Umsetzung sollte man, vor allem wenn man die bisherigen High-def Releases von Disney-Zeichentrickfilmen kennt, dann doch lieber auf einem moderaten Niveau halten. Mit diesen Referenz-Titeln kann die 'Cap und Capper' Blu-ray nämlich nicht mithalten - was (mehrheitlich) quell- bzw. altersbedingte Gründe haben dürfte, andererseits auch auf den Verzicht einer richtigen Restauration zurückzuführen ist. Mit dem front- bzw. centerlastigen Ton lässt es sich relativ gut leben, aber das recht wechselhafte Bild lässt einige Wünsche offen - aber zumindest hat der Film, trotz Schmutz, Korn und unscharfen Shots, nie besser ausgesehen als