Originaltitel:	Umi ga kikoeru
Veröffentlichung:	15. Juli 2016
Studio / Verleih:	Universum Film
Produktionsjahr:	1993
Länge:	75 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ohne Altersbeschränkung
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Die Story:
Die beiden Schüler Taku und Yutaka sind beste Freunde. Gemeinsam drücken sie auch die Schulbank in der kleinen Stadt Kochi. Eines Tages kommt ein attraktives Mädchen namens Rikako aus der Grossstadt nach Kochi, um dort die Highschool weiter zu besuchen. Bereits nach kurzer Zeit ist sie die Klassenbeste, allerdings wird sie wegen ihrer arroganten Art von den übrigen Mädchen ignoriert. Yutaka findet dennoch Gefallen an ihr und verliebt sich in sie. Als jedoch das Gerücht umgeht, dass Taku und Rikako ein Paar sind, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt...

Kritik & Unser Fazit:
Wenn es in den Animationsfilmen von Studio Ghibli mal nicht fantastisch zu und her geht, dann bestehen die Filme in der Regel zumindest aus träumerischen Elementen. Von 'Flüstern des Meeres', dessen internationaler Titel 'Ocean Waves' lautet, kann dies jedoch nicht behauptet werden, denn anders als die meisten anderen Ghibli-Filme weicht man hier von den üblichen Strukturen ab und wirft einfach einen Blick auf das Leben von ein paar japanischen Teenagern samt ihren schulischen und romantischen Sorgen. Hört sich simpel an und ist es auch - und so überrascht es auch nicht, dass der im Jahr 1993 veröffentliche Animationsfilm von Regisseur Tomomi Mochizuki kein reguläres Kino-Projekt von Ghibli war, sondern ganz bewusst als etwas simpler gestalteter TV-Film konzipiert war - auch, um die jungen Talente des Studios zu fördern.

Das merkt man dem Film an. Zwar verfügt er über überzeugende Animationen und der visuelle Stil orientiert sich ganz klar am typischen Ghibli-Stil, aber der eigentliche Look, vor allem im Bezug auf die allgemein sehr realistisch gehaltenen Hintergründe, kommt etwas einfacher daher.

Ebenso einfach gestrickt ist die Story: Junge Menschen die sich nicht nur mit (zuweilen etwas trivialen) Problemen an ihrer Schule auseinandersetzen müssen, sondern auch mit den üblichen Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe herumschlagen. Dass sich darauf nicht allzu viel machen lässt ist nur schon an der sehr moderaten Laufzeit von gerade mal 75 Minuten erkennbar, und trotz der für Ghibli-Verhältnisse kurzen Länge plätschert der Film relativ ereignislos vor sich hin. Keine Frage: Es muss nicht immer spektakulär sein und von einer Lovestory unter Schülern kann man auch keine wirkliche Spannung erwarten, aber so richtig warm wird man mit den Figuren nicht - vor allem auch deshalb, weil man nicht nachvollziehen kann, was Taku und Yutaka an der eingebildeten und manipulativen Rikako überhaupt finden.

So hat man den Eindruck, dass der Film keine wirkliche Aussage hat und einfach mal einen Blick auf einen kurzen Lebensabschnitt von drei jungen Menschen wirft. Das ist an und für sich nicht mal eine schlechte Idee, aber trotzdem kommt man nicht drum herum zu bemerken, dass mit 'Flüstern des Meeres' viel Potential verschenkt wurde. So verharrt die Entwicklung der Figuren auf einem sehr oberflächlichen Niveau und ernstere Themen, wie z.B. Rikakos Probleme mit der Scheidung ihrer Eltern oder der Konflikt zwischen den beiden Jungen, werden nur kurz behandelt oder am Rande erwähnt. Hier zeigt sich auch die Episodenhaftigkeit des Films die in dieser Form nur teilweise funktioniert. Wie gesagt: Viel verschenktes Potential und ein Ghibli-Film, den man mit anderen (inhaltlich und visuell komplexeren) Werken des Studios nicht vergleichen sollte.

Inhaltlich hat 'Flüstern des Meeres' seine Problemzonen, aber dafür gibt es in technischer Hinsicht so gut wie nichts an der Blu-ray Umsetzung dieses Ghibli-Titels aus dem Jahr 1993 auszusetzen. Der Ton mag - passend zur simplen Story - ziemlich unspektakulär daherkommen, kann aber dennoch als gut und sehr zufriedenstellend bezeichnet werden. Beim Bild wird einmal mehr bewiesen, dass auch der traditionelle 2D-Handzeichentrickfilm über jede Menge High-def Feeling verfügen kann. Der Kontrast- bzw. Schwarzwert mag in Ghibli-typischer Manier vielleicht ein bisschen hell wirken, aber sonst gibt's am Bild so gut wie nichts zu kritisieren. Ausserdem