Originaltitel:	The Florida Project
Veröffentlichung:	2. August 2018
Studio / Verleih:	Prokino Filmverleih GmbH
Produktionsjahr:	2017
Länge:	107 min.
Altersfreigabe:	Freigegeben ab 12 Jahren
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Die Story:
Orlando, Florida: Moonee (Brooklynn Prince) ist 6 Jahre alt und hat bereits ein höllisches Temperament. Sie lebt mit ihrer jungen Mutter Halley (Bria Vinaite) im abgewirtschafteten Magic Castle Motel und wächst direkt vor den Toren von Disneyworld auf. Ungeachtet ihrer schwierigen Wohnsituation erklären Moonee und ihre gleichaltrigen Freunde die Welt um sich herum zu einem Abenteuerspielplatz. Während Hausmeister Bobby (Willem Dafoe) immer ein wachsames Auge auf die Kinder hat, kämpft Halley auf mehr oder weniger legale Weise fürs tägliche Einkommen. Doch eines Tages entgleitet ihr die Situation, und Moonees schöne Märchenwelt ist plötzlich in Gefahr ...

Kritik & Unser Fazit:
Regisseur Sean Baker ist bekannt für ungewöhnliche, nicht unbedingt massentaugliche Filme. Bei 'The Florida Project' verhält es sich nicht viel anders, denn auch hierbei handelt es sich um keinen konventionellen Film im herkömmlichen Sinn - was für den Film spricht. Allerdings sollte man auch keine spezifische Handlung mit einem standardmässigen Spannungsbogen erwarten, denn vielmehr handelt es sich um einen Film, der auf relativ simple Art und Weise das Leben eines kleinen Mädchens und seiner randständigen Mutter verfolgt und deren weitestgehend belanglosen Tagesablauf beobachtet. Man merkt schnell: 'The Florida Project' ist weniger ein echtes Drama, und vielmehr eine Art Sozialstudie der Unterschicht vom Sonnenstaat Florida.

Dass das alles vor der Kulisse von der vermeintlich harmlosen und glanzvollen Traumwelt von Disneyworld spielt, also dem sogenannten Magic Kingdom, dient als perfekte Metapher für die gesellschaftlichen Unterschiede die auch in den USA immer grösser und prekärer werden.

Weil Regisseur Baker in seinem Film, bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen, weitestgehend auf Laiendarsteller setzt, verfügt 'The Florida Project' über einen fast schon dokumentarmässig wirkenden Charakter und wirkt dabei erstaunlich authentisch. Da vergisst man dann zuweilen fast schon, dass der Film rein storymässig erst nach einer Stunde einigermassen in Fahrt kommt und man zunächst lediglich Zeuge des Alltags der 6-jährigen Moonee wird, während ihre Mutter mit Müh und Not, und fragwürdigen Methoden, ein paar Dollar zusammenkratzt um gerade noch über die Runden zu kommen. Einerseits erschreckend, andererseits erfrischend, wie die freche Moonee das beste aus ihrer leider nicht sehr vielversprechenden familiären Situation macht.

So erfrischend und intensiv die unkonventionelle Herangehensweise auch sein mag, sie stellt sich auch als Hindernis dar. So beschäftigt sich Regisseur Baker öfters mit Nebensächlichkeiten und verliert sich in Belanglosem und schafft es zudem nicht so richtig, der eigentlich tragischen Ausgangslage das nötige Gewicht zu verleihen - vor allem auch, weil das bedauerlicherweise offene Ende tonal völlig vom ansonsten realistisch wirkenden Film abweicht. Bei der Stange bleibt man hauptsächlich wegen den guten Darstellern und während der oscarnominierte Willem Dafoe nicht nur das einzige bekannte Gesicht ist und rein darstellerisch über jeden Zweifel erhaben ist, dann ist es die junge Brooklyn Prince die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Auf Blu-ray macht der traditionell auf Zelluloid gedrehte Film eine sehr gute und hochwertige Figur und bietet vor allem beim Bild praktisch keinen Anlass zur Kritik. So verfügt das organisch wirkende Bild über mehr als genug High-def Feeling und die wenigen vorhandenen Mankos sind nicht der Rede wert. Dass der Ton bei einem Drama dieser Art nicht allzu spektakulär ausfällt, dürfte keine Überraschung sein. Dennoch wird einem eine gute und natürliche Räumlichkeit