Kritik & Unser Fazit:
Bei der Fortsetzung von Fifty Shades of Grey verhält es sich wie beim Vorgänger, denn auch bei 'Fifty Shades Darker', dessen deutscher Titel 'Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe' lautet, muss man zum Zielpublikum gehören, um dem pseudo-erotischen Kitsch-Geplänkel etwas abgewinnen zu können. Und kitschig ist der Film von Regisseur James Foley tatsächlich, denn hinter dem Deckmantel eines Sado-Maso-Romantik-Dramas verbirgt sich eine Liebesschnulze nach 08/15-Strickmuster. Ging es in Teil 1, zumindest vordergründig, um eine SM-Beziehung bei der der Kerl die Stricke in der Hand hat, vollzieht man nun einen Rollenwechsel und bedient ein uraltes Rollen-Klischee: Wie kann sich eine Frau ihren Kerl nach ihren Wünschen zurechtbiegen?

So treten die SM-Elemente, die im Vorgänger eigentlich auch nur Mittel zum Zweck waren, fast vollständig in den Hintergrund. Ein bisschen Hintern versohlen hier, eine Augenbinde beim Sex da - das war's dann schon. Da nützt es auch nicht viel, dass in der Extended Cut-Fassung, der sogenannten Unmaskierten Version, ein bisschen, aber wirklich nur ein bisschen, mehr Haut gezeigt wird. Die ausgelutschte Story wird dadurch aber nicht aufgepeppt und es zeigt sich, dass der Film vor allem unter seiner Buchvorlage zu leiden hat: Dialoge zum Fremdschämen und eine eigentlich recht talentierte Besetzung, die aus dem limitierten und uninspirierten Material auch nicht mehr herausholen kann. Das lässt Erinnerungen an den ersten Teil wach werden, doch dieser war immerhin ein bisschen selbstironisch und deswegen sogar fast schon unterhaltsam.

Vom Sequel kann man dies nicht mehr wirklich behaupten, denn dafür nimmt sich der Film eindeutig zu ernst. Vor allem der Versuch, ein paar Thriller- und Action-Elemente ins Geschehen einzubauen, gehen regelrecht in die Hose und verleihen dem Film eine eher lächerliche Note.

Problematisch wird's auch in Sachen Laufzeit, denn 'Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe' hat dermassen wenig Story zu bieten, dass sich die Laufzeit von zwei Stunden, die Langfassung bringt's sogar auf über 130 (!) Minuten, als viel zu lang erweist. So zieht sich der Film schon nach kurzer Zeit massiv in die Länge und auch actionhaltigere Einlagen, wie das Verschwinden von Grey nach einem Hubschrauber-Absturz, erweisen sich als dramaturgische Rohrkrepierer. Was bleibt ist ein Film, der - wie schon der Vorgänger - vordergründig verrucht sein möchte, schlussendlich aber weder heiss noch erotisch ist und in dieser Form eigentlich gar nicht ins Kino, sondern höchstens auf die Mattscheibe gehört. Nur für hartgesottene Fans geeignet.

Weniger zu meckern gibt's bei der technischen Umsetzung, denn die Hollywood-Hochglanz-Produktion macht vor allem bildtechnisch eine hervorragende Figur auf dem hochauflösenden Format. Alle Bildwerte sind auf hohem Niveau angesiedelt und die wenigen Mankos, wie z.B. vereinzelte schlecht fokussierte Shots, sind kaum der Rede wert. Der Ton liegt zwar als DTS X-Mix vor, aber die Abmischung kommt etwas konventioneller als die gegebenen Möglichkeiten daher und ist im üblichen Genre-Rahmen angesiedelt, d.h. gut, aber unspektakulär. Ähnlich